Ein Wald mit hoher Baumartenvielfalt kann Hitzewellen im Sommer und Kältewellen im Winter besser abpuffern als ein Wald mit weniger Baumarten. Dies ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die Studie wurde in einem großen Freilandexperiment mit gepflanzten Bäumen in China durchgeführt und in der Zeitschrift Ecology Letters veröffentlicht. Sie liefert ein weiteres Argument für die Diversifizierung von Baumarten, insbesondere angesichts des fortschreitenden Klimawandels. An…
Wie verändert der Klimawandel die Menge und Verteilung von Regen unterhalb des Blätterdachs eines Waldes? Und welche Rolle spielen dabei die Bäume in trockenen und feuchten Jahren? Diesen Fra-gen ist ein Forschungsteam der Universität Göttingen nachgegangen und hat mithilfe von zahlreichen Messgeräten einen Buchenwald im Landkreis Göttingen über sieben Jahre lang untersucht. Die Forschen-den konnten unter anderem aufzeigen, dass der Anteil des Regens, der den Boden erreicht, jedes Jahr um 5,75 Prozent zurückging. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der…
Ein kolumbianisch-deutsches Forschungsteam untersuchte, wie verschiedene Landnutzungssysteme die Amphibienvielfalt in den kolumbianischen Anden beeinflussen. Sie zeigen in ihrer Studie, dass Agroforstsysteme mit schattenspendenden Pflanzungen die höchste Artenvielfalt aufweisen. Intensivlandwirtschaft, insbesondere die Rinderhaltung, hat hingegen negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. Die Erhaltung der Amphibienvielfalt ist nur durch eine Kombination aus weniger intensiven Agroforstsystemen und der Vernetzung natürlicher Waldfragmente in einer Mosaik-Matrix-Struktur möglich ist. Isolierte Schutzgebiete zeigen dagegen nicht die gewünschte Wirkung. Kaffee, Kakao, Bohnen, Mais, Kartoffeln sowie Milch- und Fleischproduktion…
Das Waldschutzteam der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) überwacht die Entwicklung von zwei Schmetterlingsarten in Eichenwäldern: Frostspanner und Schwammspinner. Sollten in einem Sommer die Raupen dieser beiden Arten in Eichenkronen fressen, werden das einige der Bäume nicht überleben. Frostspanner sind eine eher unscheinbare Nachtfalterart: Während die Männchen nachtaktiv sind, können die Weibchen nicht fliegen. Somit beobachtet man diese Art nicht einfach zufällig. Daher fallen Sie den meisten Menschen vermutlich kaum auf. Für das wissenschaftliche Monitoring macht man sich…
Chancen und Risiken bei der Sicherung bzw. Schaffung resilienter Produktionssysteme im Mittelpunkt. Die Weihenstephaner Grünlandgespräche haben sich als zentraler Treffpunkt für Forschung und Verarbeitung in der Wertschöpfungskette Grünland und Futterbau etabliert und fanden im Februar bereits zum dritten Mal statt. Grünland spielt eine zentrale Rolle im nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystem der Zukunft und bietet Lösungen für die Entwicklung von resilienten Produktionssystemen in der Landwirtschaft. Dies wurde in den 3. Weihenstephaner Grünlandgesprächen deutlich, zu denen die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL),…
Die regenerative Landwirtschaft wird oft als Lösung für Klimaschutz und Rentabilität gesehen, doch eine aktuelle Studie des vom Thünen-Institut und von global networks koordinierten unabhängigen Netzwerks agri benchmark zeigt ernüchternde Ergebnisse. Die Regenerative Landwirtschaft wird oft als Mittel zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus der Pflanzenproduktion und zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Rentabilität angepriesen. Obwohl eine einheitliche Definition des Begriffs nicht existiert, gehören doch Zwischenfrüchte und Verzicht auf bzw. reduzierte Bodenbearbeitung immer zu deren Hauptmerkmalen. Die kürzlich in der Zeitschrift EuroChoices veröffentlichte…
Forschende fordern einen besseren Zugang zu kommerziellen hochauflösenden Satellitenbildern, um die Forschung zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und die landwirtschaftliche Praxis voranzutreiben. Genauere Daten könnten nicht nur wissenschaftliche Analysen verbessern, sondern auch Landwirtinnen und Landwirten helfen, Klimarisiken besser einzuschätzen und ihre Felder effizienter zu bewirtschaften. In einer aktuellen Veröffentlichung im Fachjournal PNAS erklären die Forschenden, dass besonders kleine landwirtschaftliche Betriebe von diesen präziseren Daten profitieren könnten. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat an der Arbeit mitgewirkt. Erdbeobachtung mit…
Warum in artenreichen Wäldern so viele Baumarten koexistieren und wie dies mit bestimmten räumlichen Mustern der Baumarten zusammenhängt, wird in der Ökologie schon länger diskutiert. Die Klärung der Frage ist wichtig, weil sich daraus wertvolle Rückschlüsse zur Stabilität von artenreichen Wäldern gewinnen lassen. Ein internationales Wissenschaftler:innen-Team unter Leitung des UFZ hat unerwartete Muster in der räumlichen Verteilung von Baumarten entdeckt und in Nature veröffentlicht. Um die Koexistenz von Baumarten zu sichern, setzen tropische und gemäßigte Wälder erfolgreich auf entgegengesetzte Strategien,…
Forschende haben die Struktur eines Gerstenproteins entschlüsselt, das Immunität gegen eine weit verbreitete Pilzkrankheit vermittelt. Solche Strukturen könnten in Zukunft helfen, Nutzpflanzen wirksamer vor Krankheiten zu schützen. Echter Mehltau ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit der Gerste in gemäßigten Klimazonen wie in weiten Teilen Europas, die zu Ernteverlusten von bis zu 40 Prozent führen kann. Zum Schutz vor Mehltau hat die Evolution die Gerste mit einer Vielzahl von Immunrezeptoren ausgestattet, die hochspezifisch jeweils ein Mehltauprotein erkennen, auch Effektor genannt, das nur…
Autonome Ultraleicht-Hubschrauber als innovative Lösung zur effektiven Waldbrandbekämpfung – Ein Forschungsprojekt der Hochschule München gefördert durch das Bayerische Wirtschaftsministerium Die verheerenden Waldbrände in Los Angeles haben erneut die Dringlichkeit effizienter und sicherer Brandbekämpfungsmethoden verdeutlicht. Angesichts solcher Tragödien gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien zur Brandbekämpfung zunehmend an Bedeutung. Wissenschaftler der Hochschule München (HM) entwickeln im Rahmen des Forschungsprojekts AIDER (Artificial Intelligence in Disaster Relief) mit Partnern aus Industrie und Forschung ein System zur autonomen Waldbrandbekämpfung. Das Team um die HM-Professoren Alexander…
Genomanalysen offenbaren die entscheidende Rolle menschlicher Aktivitäten für das Erbgut von Arten im Amazonas. Der signifikante Rückgang der genetischen Diversität im Amazonasbecken infolge historischer Ereignisse wie der europäischen Kolonialisierung, der Abholzung und dem Aussterben von Arten wie dem Faultier – dem Hauptverbreiter für Samen, ist besonders kritisch für die genetische Gesundheit der Paranussbäume (Bertholletia excelsa). Als eine der am stärksten betroffenen Schlüsselarten in den Regenwäldern sind Paranussbäume für die Biodiversität und eine wichtige Einkommensquelle für die lokale Wirtschaft unerlässlich. Eine…
Ein neuer Blick auf die Besonderheiten von Kulturpflanze-Bestäuber-Wechselwirkungen Die Bestäubung durch Tiere trägt zu einem Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion bei, doch inwieweit die Identität von Bestäubern, Pollen und Kulturpflanzensorten die Fruchtqualität beeinflussen, ist wenig erforscht – auch wenn es dabei um den Nährwert, den sensorischen Wert und den Vermarktungswert von Nutzpflanzen geht. Bestäuber beeinflussen die Qualität von Nutzpflanzen durch ihre Bewegungsmuster auf den Plantagen und durch die Pflanzensorte, die sie besuchen. Forschende der Universität Göttingen argumentieren in einem Artikel in…
Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen ruft Politik zu mehr Handeln auf Baumkulturen – zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Oliven, Nüsse, Kaffee und Kakao – bedecken weltweit mehr als 183 Millionen Hektar, werden aber in der Agrarpolitik weitgehend übersehen. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen betont, dass diese Kulturen nicht nur für die Ernährung der Welt und für die Weltwirtschaft unverzichtbar sind, sondern auch ein immenses…
Herkömmliche Blumenerden und andere Gartensubstrate enthalten meist Torf, der aus Mooren gewonnen wird. Der Torfabbau setzt jedoch große Mengen CO2 frei. Um Moore, die darin vorhandene Artenvielfalt und das Klima zu schützen, entwickeln derzeit Forschende der Universität Oldenburg aus Grünschnitt und anderer Abfallbiomasse Pflanzen- und Hydrokohle, die den Torf künftig ersetzen sollen. Das Projekt mit dem Titel „Torffreie klimafreundliche Pflanzsubstrate aus Hydro- und Pyrolysekohlen“ (TOPKO) läuft noch bis April 2027. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit…
HSBI-Promovendin setzt Pilze ein zum Schutz der Kartoffel vor Nematoden. Wie sich der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft reduzieren lässt, ist ein heiß diskutiertes Thema. Eine Möglichkeit der Pflanzenstärkung und Schädlingsbekämpfung zum Schutz der Kartoffel auf biologischem Weg hat die HSBI jetzt in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Hochschule Rhein-Waal und den Industriepartnern BIOCARE GmbH und Feldsaaten Freudenberger GmbH &Co.KG untersucht. Promovendin Jana Könker entwickelte ein Verfahren, das mit Hilfe der Zwischenfrucht Phacelia und dem Pilz Pochonia chlamydosporia pflanzenschädliche…
Der Humusgehalt von Böden ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Bodenfruchtbarkeit. Die Erfassung von Humusveränderungen durch Bodenproben ist jedoch sehr zeitaufwendig und kostenintensiv. Eine neue Methode ermöglicht die direkte Beobachtung von Humusveränderungen mithilfe von Satellitenbildern Der Humusvorrat landwirtschaftlicher Böden in Deutschland nimmt ab und bedroht damit die Bodenfruchtbarkeit und eine nachhaltige Landwirtschaft. Forschern des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft ist es gelungen, eine bahnbrechende Methode zu entwickeln, um Veränderungen im Humusgehalt aus dem All sichtbar zu machen. Diese Pionierstudie nutzte Daten…