Papier, Glas, Plastik, sogar Beton: Viele Materialien werden inzwischen recycelt. Bei Windeln hingegen funktioniert das bis heute praktisch nicht. Weltweit werden weniger als ein Prozent aller Windeln recycelt – und das bei einem Anteil von Windeln am Hausmüll von etwa zehn Prozent (in Pflegeheimen kann dieser Anteil bis auf 70 Prozent ansteigen). Die Herausforderung ist die Trennung der Zellulose in den Windeln von dem Superabsorber, der die Flüssigkeit aufnimmt. Einem Team von Forschenden um Dr. Anne Zeck, Gruppenleiterin am NMI…
Deutsche Allianz Meeresforschung unter Beteiligung des Forschungszentrums Küste erhält Bestnoten Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) hat sich als Kompetenzzentrum und zentrale Plattform der Meeresforschung in Deutschland etabliert – das bestätigt eine unabhängige Evaluationskommission mit einer durchweg positiven Bewertung. Entscheidend für diesen Erfolg ist die Beteiligung führender wissenschaftlicher Einrichtungen wie dem Forschungszentrum Küste (FZK) der Technischen Universität Braunschweig und der Leibniz Universität Hannover, das einen maßgeblichen Beitrag zum Gelingen der Forschungsmissionen der DAM leistet. Dabei steht vor allem eines im Mittelpunkt:…
Zwei kürzlich veröffentlichte Übersichsstudien unter Federführung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und des Northeast Institute of Geography and Agroecology der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zeigen die tiefgreifenden Auswirkungen der Wasserkraft auf die biologische Vielfalt in Fließgewässern und an der Land-Wasser-Grenze. Die Autorinnen und Autoren geben einen Überblick über Maßnahmen zur Minderung dieser negativen Auswirkungen. Sie plädieren dafür, den Stellenwert der Wasserkraft als umweltfreundliche Energiequelle zu hinterfragen. Weltweit werden Flüsse immer weiter fragmentiert und aufgestaut, statt frei zu fließen….
Mithilfe von Schwefelabfällen aus der Erdölraffinerie Kunststoffe nachhaltiger machen – das ist nun Forschern der Universität Bayreuth gelungen. Dafür haben sie eine Methode entwickelt, mit der sogenannte dynamische Schwefelbindungen einfach in Polyester eingebaut werden können. Darüber berichten sie im Fachjournal „Angewandte Chemie“. What for? Polyester sind vielseitige Kunststoffe, die in vielen Alltagsgegenständen wie PET-Flaschen, Verpackungen, Rucksäcken oder Kleidung verwendet werden. In der Anwendung sind Polyester beliebt, weil sie potenziell leichter abbaubar und damit nachhaltiger sind als andere Kunststoffe. Allerdings ist…
Die Luftverschmutzung mit Feinstaub kleiner 1 Mikrometer ist im ländlichen Sachsen im Schnitt um 5 Prozent pro Jahr zurückgegangen. Besonders deutlich waren die Rückgänge bei Luftmassen aus Osteuropa: Dann sanken die PM1-Konzentrationen sogar um 28 Prozent pro Jahr. Der organische Anteil in den Partikeln ging dagegen mit nur 2 Prozent pro Jahr deutlich geringer zurück: Während organische Partikel aus der Verbrennung von Mineralöl und Kohle etwa konstant blieben, stiegt der Anteil aus Biomasseverbrennung mit einem halben Prozent pro Jahr leicht…
Der „Country Overshoot Day“, dieses Jahr in Deutschland bereits am 3. Mai, markiert den Tag, an dem das jährliche Biokapazitätsbudget eines Landes aufgebraucht wäre, wenn alle Menschen weltweit so leben würden wie dessen Bevölkerung. Im Forschungs- und Transferzentrum b-ACTmatter der Universität Leipzig werden innovative Ansätze erforscht, um der wachsenden Ressourcenknappheit durch nachhaltige Produktionsprozesse und kreislauforientierte Technologien zu begegnen. Das Projekt REPLACER entwickelt Generationen hybrider lebender Materialien. Sie sollen mit Hilfe von CO2 und Methan die Plastikverschmutzung verringern, sagt Projektleiter Dr….
Eine Studie, geleitet von Dr. Ulrich Brose vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena eröffnet neue Perspektiven auf die Funktionsweise von Ökosystemen. Im Fokus steht das sogenannte „Internet der Natur“. Dieses Konzept zeigt, wie Lebewesen nicht nur Materie und Energie austauschen, sondern auch Informationen, die ihr Verhalten, ihre Interaktionen und die Dynamik von Ökosystemen entscheidend prägen. Die Studie wurde in der FachzeitschriftNature Ecology and Evolutionveröffentlicht und bietet einen neuen Blick auf die verborgenen Mechanismen in der…
Die Staatlichen Museen für Naturkunde in Stuttgart und Karlsruhe leiten seit Jahresbeginn ein umfassendes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die Ausbreitungsmechanismen der Ameisenart Tapinoma magnum zu verstehen und darauf aufbauend Prognosen für ihre zukünftige Ausbreitung zu treffen. Zudem sollen effektive Strategien zur Bewältigung der Invasion von Tapinoma magnum entwickelt werden. Im Rahmen des Projekts fand am 11. April 2025 ein Auftaktworkshop im Landratsamt des Ortenaukreises in Offenburg statt. Gemeinsame Pressemitteilung des Naturkundemuseums Stuttgart und des Naturkundemuseums Karlsruhe Die zunehmende Ausbreitung der…
Ein Wald mit hoher Baumartenvielfalt kann Hitzewellen im Sommer und Kältewellen im Winter besser abpuffern als ein Wald mit weniger Baumarten. Dies ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die Studie wurde in einem großen Freilandexperiment mit gepflanzten Bäumen in China durchgeführt und in der Zeitschrift Ecology Letters veröffentlicht. Sie liefert ein weiteres Argument für die Diversifizierung von Baumarten, insbesondere angesichts des fortschreitenden Klimawandels. An…
Eine aktuell im Fachjournal „Biological Conservation“ veröffentlichte Studie zur Gefährdung von Tagfaltern in der Alpenregion belegt eindrucksvoll: Der Verlust der biologischen Vielfalt schreitet besonders in den tief gelegenen, intensiv genutzten Landschaften dramatisch voran. Die beteiligten Wissenschaftler von der Universität Salzburg, vom Haus der Natur Salzburg und von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung plädieren für die Einrichtung von Schutzgebieten in Tallagen – auch wenn dies wirtschaftlichen Interessen auf den ersten Blick zu widersprechen scheint. Gelbring-Perlmutterfalter (Boloria eunomia), Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe) oder…
Die Transpolardrift, eine großräumige Meeresströmung, ist ein wichtiger Transportweg für Süßwasser und terrestrische Stoffe im Arktischen Ozean. Die Oberflächenströmung prägt nicht nur die polaren Ökosysteme, sondern beeinflusst auch die globale Ozeanzirkulation. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Bristol hat nun gemeinsam mit internationalen Partnern, darunter die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), bisher unbekannte Einblicke in die Transportwege geliefert, über die beispielsweise Nähr- oder Schadstoffe aus sibirischen Flüssen in die Arktis…
In Deutschland herrscht schon wieder Dürre. Ein Forschungsprojekt der Universität Kassel macht nun Kassel zur Pilotstadt für eine klimaresiliente Wasserversorgung. Das Vorhaben „Flexilienz“ zielt auf eine sichere Trinkwasserversorgung auch bei Klimastress, auf eine Verzahnung mit der Wasserstoffproduktion und will obendrein Energiespar- und -speicherpotenziale aufzeigen. Erprobt werden sollen die Maßnahmen im Versorgungsnetz der Städtischen Werke Kassel. Die Trinkwasserversorgung in der nordhessischen Großstadt hat mehrere Trinkwassergewinnungen und sich bisher als zuverlässig herausgestellt. Für die aktuell gute Lage sorgt unter anderem ein heterogenes…
Neue Erkenntnisse zeigen, warum der Informationsaustausch zwischen Arten entscheidend ist für die Stabilität von Ökosystemen. Eine Studie, geleitet von Dr. Ulrich Brose vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena eröffnet neue Perspektiven auf die Funktionsweise von Ökosystemen. Im Fokus steht das sogenannte „Internet der Natur“. Dieses Konzept zeigt, wie Lebewesen nicht nur Materie und Energie austauschen, sondern auch Informationen, die ihr Verhalten, ihre Interaktionen und die Dynamik von Ökosystemen entscheidend prägen. Die Studie wurde in der…
Team um Prof. Dr. Martin Simon stellt auf Einladung der Banque de France neue Methodik zum präzisen Klimarisikomanagement vor Welche Auswirkungen auf das Klima haben Finanzierungen und Investitionen – und zwar unter Berücksichtigung der Unsicherheiten, die bei solchen Prognosen unvermeidbar sind? Diese Fragen beantwortet eine neue Methodik, die Prof. Dr. Martin Simon, Professor für Data Science an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), gemeinsam mit Forschungspartnern entwickelt hat. Im Rahmen eines Pilotprojekts hat die Europäische Bankenaufsicht das sogenannte…
Was passiert, wenn man abgeschiedenes CO2 in den Boden pumpt? Hochaufwändige Computersimulationen ermöglichen es nun, das langfristige Verhalten vorherzusagen. Wir müssen unseren CO2-Ausstoß stoppen, wenn wir das Klima retten wollen – daran besteht kein Zweifel. Aber das alleine wird nicht reichen. Zusätzlich wird es auch nötig sein, bereits in der Atmosphäre vorhandenes CO2 einzufangen und dauerhaft zu lagern, etwa indem man es tief in den Boden pumpt. Das wirft natürlich die Frage auf: Was passiert langfristig mit diesem CO2? Bleibt…
Die Entwicklung von hochwertigen, halogenfreien Flammschutzmitteln (hffr) für recycelte Kunststoffe zur Erfüllung steigender Recyclingquoten stellt eine große Herausforderung dar. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF sucht Partner für das Projekt »hffr-Up2Cycle«. Das Hauptziel ist, PCR-Materialien mit halogenfreien Flammschutzmitteln (hffr) aufzuwerten und diese Materialien durch die Simulation von Kreislaufprozessen für flammschutzmittelhaltige Kunststoffe in den Bereichen Elektronik-, Automobil-, Bau- und Kabelanwendungen zu untersuchen. Angesprochen sind OEMs, Hersteller von Kunststoffkomponenten, Rohstofflieferanten oder Compound-Entwickler. Recyclingquoten durch gezielte Re-Stabilisierung erreichen Angesichts der in vielen…