Unter dem Eis der Antarktis liegt ein System von Seen und Wasserströmen verborgen. Zum ersten Mal hat ein Forschungsteam mit ETH-Forschenden die subglazialen Ströme der Westantarktis direkt beobachtet. Ihre Studie zeigt, wie einzelne Flutereignisse das Schmelzen des Eises beeinflussen. Im Herbst 2021 brach ein internationales Forscherteam der «New Zealand’s Antarctic Science Plattform» zum Südpol auf. Ziel der Expedition war das Ross-Schelfeis in der Westantarktis, eine schwimmende Eisplatte, gut zehnmal so gross wie die Schweiz. An der Küste betreibt Neuseeland seit…
Wie Teile der kontinentalen Kruste kollidieren, verschmelzen und das Land hinter Vulkanbögen formen: Neues Modell könnte langjährige Debatte klären Eine neue Studie, die in Science Advances veröffentlicht wurde, stellt traditionelle Erklärungen für die Entstehung von verschiedenen „Backarcs“, Landschaften hinter sogenannten Vulkanbögen, in Frage. Mit einem neuen, vereinfachten Modellierungsansatz können die Forschenden erklären, wie die diversen Landschaften entstehen können und dabei ganz ähnlichen Anomalien – einen hohen Wärmefluss und eine ungewöhnlich dünne Mantel-Lithosphäre – ausbilden. Die Ergebnisse bringen nicht nur die…
Die Zahl der Arten nimmt nicht gleichmäßig zu, wenn man sich von kleinen Ökosystemen zu kontinentalen Maßstäben bewegt – dieses Phänomen ist in der Ökologie seit Jahrzehnten bekannt. Jetzt hat ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) eine neue Theorie entwickelt, welche die drei Phasen erklärt, die typisch sind für die Verteilung der Arten im Raum. Die Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Nature Communications könnte helfen abzuschätzen, wie viele Arten durch…
Sturzfluten, die aus extremen Regenfällen resultieren, stellen ein großes Risiko für Menschen und Infrastrukturen dar, insbesondere in städtischen Gebieten. Höhere Temperaturen durch weltweite Klimaveränderungen wirken sich in etwa gleichem Maße auf Dauer-Regenfälle und auf kurze Regenschauer aus. Treten beide Niederschlagsarten jedoch zugleich auf, wie es für Gewitterwolken-Cluster typisch ist, so steigt die Niederschlagsmenge stärker mit zunehmender Temperatur, wie die Studie zweier Wissenschaftler der Universität Potsdam und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen zeigt. Die Studie wurde jetzt im…
Auch unter heutigen Klimabedingungen könnten in Europa die längst ausgerotteten europäischen Waldelefanten leben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Ein Forschungsteam des Lehrstuhls für Sportökologie an der Universität Bayreuth hat dazu Fossilfunde mit Rekonstruktionen des vergangenen Klimas kombiniert. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Fachjournal Frontiers of Biogeography. What for? Unsere Wahrnehmung der Natur wird von dem geprägt, was wir in unserem Umfeld erleben. Ökosysteme ohne direkte menschliche Einflussnahme werden als „natürlich“ wahrgenommen. Berücksichtigt man die Erkenntnisse, die…
Eine neue Studie, die im Fachmagazin PNAS veröffentlicht wurde, untersucht, wie sich die Beziehung zwischen mittlerem Jahresniederschlag und der Biomasse im Grünland durch die Zugabe von einem oder mehreren Nährstoffen verändert. An der globalen Analyse, die vom US-Landwirtschaftsministerium geleitet wurde, waren auch Forschende des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sowie der Universität Leipzig beteiligt. Sie konnten zeigen, dass Niederschlag und Nährstoffverfügbarkeit die wichtigsten Einflussfaktoren für die Pflanzenbiomasse sind, Auswirkungen der…
Die vom GEOFON-Programm des GFZ gemessenen Beben lagen etwa 60 km südwestlich bzw. 40 km südlich von Istanbul etwa 10 km tief unter dem Marmarameer. Nach den beiden ersten Beben ereigneten sich drei weitere Nachbeben mit Magnituden bis 5.9. Ein Erdbeben der vom GEOFON-Programm des GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung gemessenen Magnitude 6.2 erschütterte heute Vormittag, am Mittwoch, 23. April 2025, die Stadt Istanbul. Der Ursprung des Bebens um 11:49 MESZ (12:59 Uhr Ortszeit) lag in einer Tiefe von etwa 10…
Studie enthüllt eine lange isolierte nordafrikanische Abstammungslinie aus der Zentralsahara während der African Humid Period vor mehr als 7.000 Jahren Die Studie liefert wichtige neue Erkenntnisse über die African Humid Period, eine Zeit vor 14.500 bis 5.000 Jahren, als die Sahara eine grüne Savanne gespickt mit vielen Wasserflächen war, was menschliche Besiedlung durch Ausbreitung einer Hirtenkultur ermöglicht hat. Durch die spätere Austrocknung wurde die Region zur größten Wüste der Erde. Aufgrund des extremen Klimas blieb DNA nur extrem selten bis heute…
Hereon-Forscher entwickeln innovative Methode, um Räuber-Beute-Beziehungen präziser zu berechnen Die Nahrungsnetze der Meere sind höchst komplex. Bislang konnten Forschende nicht genau erfassen, wie sie sich Klimawandel, Überfischung und andere Bedrohungen auf sie auswirken. Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht ist nun ein Durchbruch gelungen. Sie haben ein neues Computermodell entwickelt, mit dem sich Nahrungsnetze genauer denn je simulieren lassen. Die Arbeit, die im Magazin Nature Ecology & Evolution erschienen ist, eröffnet neue Perspektiven für den Meeresschutz. „Es fehlte bis jetzt…
Eine neue Studie gibt Aufschluss darüber, wie prähistorische Jäger und Sammler in Europa mit den Klimaveränderungen vor mehr als 12.000 Jahren zurechtkamen. Unter der Leitung von Wissenschaftler*innen der Universität zu Köln hat ein Team von 25 Archäolog*innen an zwanzig europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen signifikante Verschiebungen in der Bevölkerungsgröße und -dichte während wichtiger Perioden am Ende der letzten Eiszeit festgestellt, insbesondere während des Jungpaläolithikums vor circa 14.000 bis 11.600 Jahren. Die Studie wurde unter dem Titel „Large scale and regional demographic…
Quallen gehören zu den ältesten Tieren der Erde, kommen in allen Ozeanen vor und sind wertvolle Modellsysteme für die biologische Forschung. Mikrobiologinnen der Uni Kiel haben jetzt nachgewiesen, dass die asexuelle Fortpflanzung der Ohrenqualle maßgeblich durch bakterielle Produkte gesteuert wird. Dabei spielt Beta-Carotin, das von Mikroben im natürlichen Mikrobiom der Qualle produziert wird, eine Schlüsselrolle. Fehlen diese Mikroorganismen kommt der so genannte Strobilationsprozess – die Verwandlung des Polypen bis hin zu jungen Medusen – zum Stillstand. Die Folge sind Entwicklungsstörungen…
Wie beeinflussen Vulkane das Klima? Die DFG-Forschungsgruppe VolImpact fand heraus: Aerosole verändern sich anders als gedacht, Eruptionen wirken bis in 100 km Höhe und nachtleuchtende Wolken könnten durch von Vulkanen freigewordenen Wasserdampf entstehen. Die Forschungsgruppe der Universität Greifswald lädt die interessierte Öffentlichkeit zu einem öffentlichen Vortrag am 28.04.2025 ein, um neueste Erkenntnisse aus der Vulkanforschung zu diskutieren. Auf das Ereignis, das am 15.01.2022 im Südpazifik passierte, warteten Prof. Dr. Christian von Savigny und seine Forscherkolleg*innen der DFG-Forschungsgruppe VolImpact: ein Vulkanausbruch…
Lichtverschmutzung, die als Himmelsleuchten die Nacht erhellt, fördert das Wachstum von Cyanobakterien (gemeinhin auch Blaualgen genannt) und regt die Stoffumsätze in Seen an. Das zeigt eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), die Teil des bislang größten Freilandexperiments zur Wirkung von Lichtverschmutzung auf Seen ist. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Water Research erschienen. Jeder kennt sie: die Lichtglocke, die weithin sichtbar anzeigt, wo Städte nachts hell erleuchtet sind. Künstliches Licht, das in der Atmosphäre gestreut wird…
Forschende des SLF haben mit Hilfe von Sensoren erstmals direkt unter Gleitschneelawinen Daten erhoben. Auf deren Basis können sie den Zeitraum des Abgangs einer Gleitschneelawine sowie deren Ausdehnung besser bestimmen. Ziel sind geeignete Regeln, um in Zukunft genauer vor Abgängen zu warnen. «Wir haben neue Einblicke erhalten, welche Prozesse beim Abgang einer Gleitschneelawine entscheidend sind», sagt Amelie Fees, Wissenschafterin am WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF in Davos. Sie hat untersucht, welche Verhältnisse am Boden und im Schnee herrschen müssen,…
Thüringen fördert eine neue Forschungsgruppe am Leibniz-HKI, die das Moos-Mikrobiom erforscht Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) hat die neue unabhängige Nachwuchsforschungsgruppe „Metabolomik-geleitete Naturstoffentdeckung“ gegründet. Unter der Leitung von Dr. Jethro Hemmann erforscht das Team die Rolle mikrobieller Naturstoffe im Moos-Mikrobiom und deren potenzielle Anwendungen in Medizin, Landwirtschaft und Biotechnologie. Als älteste Landpflanzen faszinieren Moose vor allem durch ihre Anpassungsfähigkeit an extreme Umgebungen. Dabei spielen auch Bakterien eine entscheidende Rolle. „Moose beherbergen ein einzigartiges Mikrobiom, dessen chemische…
Wie gelangt organische Materie von den produktiven Küstengebieten aufs offene Meer? Eine wichtige Rolle dabei spielen Ozeanwirbel, wie Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen jetzt zeigen konnten. Die wirbelförmigen Strömungen enthalten große Mengen energiereicher und lebensnotwendiger Fettmoleküle (essenzielle Lipide) und spielen damit eine zentrale Rolle für die Nahrungsketten im Meer und den Kohlenstoffkreislauf. Die Studie ist jetzt in Communications Earth and Environment veröffentlicht worden. Kleinräumige Wirbelbewegungen im Ozean…