Die vom GEOFON-Programm des GFZ gemessenen Beben lagen etwa 60 km südwestlich bzw. 40 km südlich von Istanbul etwa 10 km tief unter dem Marmarameer. Nach den beiden ersten Beben ereigneten sich drei weitere Nachbeben mit Magnituden bis 5.9. Ein Erdbeben der vom GEOFON-Programm des GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung gemessenen Magnitude 6.2 erschütterte heute Vormittag, am Mittwoch, 23. April 2025, die Stadt Istanbul. Der Ursprung des Bebens um 11:49 MESZ (12:59 Uhr Ortszeit) lag in einer Tiefe von etwa 10…
Studie enthüllt eine lange isolierte nordafrikanische Abstammungslinie aus der Zentralsahara während der African Humid Period vor mehr als 7.000 Jahren Die Studie liefert wichtige neue Erkenntnisse über die African Humid Period, eine Zeit vor 14.500 bis 5.000 Jahren, als die Sahara eine grüne Savanne gespickt mit vielen Wasserflächen war, was menschliche Besiedlung durch Ausbreitung einer Hirtenkultur ermöglicht hat. Durch die spätere Austrocknung wurde die Region zur größten Wüste der Erde. Aufgrund des extremen Klimas blieb DNA nur extrem selten bis heute…
Hereon-Forscher entwickeln innovative Methode, um Räuber-Beute-Beziehungen präziser zu berechnen Die Nahrungsnetze der Meere sind höchst komplex. Bislang konnten Forschende nicht genau erfassen, wie sie sich Klimawandel, Überfischung und andere Bedrohungen auf sie auswirken. Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht ist nun ein Durchbruch gelungen. Sie haben ein neues Computermodell entwickelt, mit dem sich Nahrungsnetze genauer denn je simulieren lassen. Die Arbeit, die im Magazin Nature Ecology & Evolution erschienen ist, eröffnet neue Perspektiven für den Meeresschutz. „Es fehlte bis jetzt…
Eine neue Studie gibt Aufschluss darüber, wie prähistorische Jäger und Sammler in Europa mit den Klimaveränderungen vor mehr als 12.000 Jahren zurechtkamen. Unter der Leitung von Wissenschaftler*innen der Universität zu Köln hat ein Team von 25 Archäolog*innen an zwanzig europäischen Universitäten und Forschungseinrichtungen signifikante Verschiebungen in der Bevölkerungsgröße und -dichte während wichtiger Perioden am Ende der letzten Eiszeit festgestellt, insbesondere während des Jungpaläolithikums vor circa 14.000 bis 11.600 Jahren. Die Studie wurde unter dem Titel „Large scale and regional demographic…
Quallen gehören zu den ältesten Tieren der Erde, kommen in allen Ozeanen vor und sind wertvolle Modellsysteme für die biologische Forschung. Mikrobiologinnen der Uni Kiel haben jetzt nachgewiesen, dass die asexuelle Fortpflanzung der Ohrenqualle maßgeblich durch bakterielle Produkte gesteuert wird. Dabei spielt Beta-Carotin, das von Mikroben im natürlichen Mikrobiom der Qualle produziert wird, eine Schlüsselrolle. Fehlen diese Mikroorganismen kommt der so genannte Strobilationsprozess – die Verwandlung des Polypen bis hin zu jungen Medusen – zum Stillstand. Die Folge sind Entwicklungsstörungen…
Wie beeinflussen Vulkane das Klima? Die DFG-Forschungsgruppe VolImpact fand heraus: Aerosole verändern sich anders als gedacht, Eruptionen wirken bis in 100 km Höhe und nachtleuchtende Wolken könnten durch von Vulkanen freigewordenen Wasserdampf entstehen. Die Forschungsgruppe der Universität Greifswald lädt die interessierte Öffentlichkeit zu einem öffentlichen Vortrag am 28.04.2025 ein, um neueste Erkenntnisse aus der Vulkanforschung zu diskutieren. Auf das Ereignis, das am 15.01.2022 im Südpazifik passierte, warteten Prof. Dr. Christian von Savigny und seine Forscherkolleg*innen der DFG-Forschungsgruppe VolImpact: ein Vulkanausbruch…
Lichtverschmutzung, die als Himmelsleuchten die Nacht erhellt, fördert das Wachstum von Cyanobakterien (gemeinhin auch Blaualgen genannt) und regt die Stoffumsätze in Seen an. Das zeigt eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), die Teil des bislang größten Freilandexperiments zur Wirkung von Lichtverschmutzung auf Seen ist. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Water Research erschienen. Jeder kennt sie: die Lichtglocke, die weithin sichtbar anzeigt, wo Städte nachts hell erleuchtet sind. Künstliches Licht, das in der Atmosphäre gestreut wird…
Forschende des SLF haben mit Hilfe von Sensoren erstmals direkt unter Gleitschneelawinen Daten erhoben. Auf deren Basis können sie den Zeitraum des Abgangs einer Gleitschneelawine sowie deren Ausdehnung besser bestimmen. Ziel sind geeignete Regeln, um in Zukunft genauer vor Abgängen zu warnen. «Wir haben neue Einblicke erhalten, welche Prozesse beim Abgang einer Gleitschneelawine entscheidend sind», sagt Amelie Fees, Wissenschafterin am WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF in Davos. Sie hat untersucht, welche Verhältnisse am Boden und im Schnee herrschen müssen,…
Thüringen fördert eine neue Forschungsgruppe am Leibniz-HKI, die das Moos-Mikrobiom erforscht Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) hat die neue unabhängige Nachwuchsforschungsgruppe „Metabolomik-geleitete Naturstoffentdeckung“ gegründet. Unter der Leitung von Dr. Jethro Hemmann erforscht das Team die Rolle mikrobieller Naturstoffe im Moos-Mikrobiom und deren potenzielle Anwendungen in Medizin, Landwirtschaft und Biotechnologie. Als älteste Landpflanzen faszinieren Moose vor allem durch ihre Anpassungsfähigkeit an extreme Umgebungen. Dabei spielen auch Bakterien eine entscheidende Rolle. „Moose beherbergen ein einzigartiges Mikrobiom, dessen chemische…
Wie gelangt organische Materie von den produktiven Küstengebieten aufs offene Meer? Eine wichtige Rolle dabei spielen Ozeanwirbel, wie Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen jetzt zeigen konnten. Die wirbelförmigen Strömungen enthalten große Mengen energiereicher und lebensnotwendiger Fettmoleküle (essenzielle Lipide) und spielen damit eine zentrale Rolle für die Nahrungsketten im Meer und den Kohlenstoffkreislauf. Die Studie ist jetzt in Communications Earth and Environment veröffentlicht worden. Kleinräumige Wirbelbewegungen im Ozean…
30 Meter langer Sedimentkern aus dem „Great Blue Hole“ in Belize liefert bisher längste Zeitreihe für Sturmhäufigkeiten im Atlantik Mitten im seichten Wasser des Lighthouse Reef Atolls 80 Kilometer vor der Küste des kleinen mittelamerikanischen Staates Belize geht es plötzlich tief hinab: Wie ein dunkelblaues Auge erscheint dort das „Great Blue Hole“ umrahmt von Korallenbänken. Die 125 Meter tiefe Unterwasser-Höhle hat einen Durchmesser von 300 Metern und war vor vielen Tausend Jahren eine Tropfsteinhöhle auf einer Kalkstein-Insel. Die Decke der…
Nach der letzten Eiszeit vor rund 11 700 Jahren führte die globale Erwärmung zum Abschmelzen riesiger Eisschilde in Nordamerika und Europa – mit starkem Einfluss auf den Meeresspiegel. Ein internationales Forschungsteam, darunter Forschende des LIAG-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus Deutschland, veröffentlichte nun eine Studie in der Fachzeitschrift „Nature”. Sie zeigt: Im frühen Holozän stieg der Meeresspiegel in zwei Phasen um über einen Meter pro Jahrhundert, global um bis zu 37,7 Meter…
An der Hochschule Biberach (HBC) hat der erste Earth Builder Summit 2025 stattgefunden: Rund 120 Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis sowie Studierende aus dem In- und Ausland kamen zusammen, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse, innovative Projekte und zukünftige Entwicklungen im Lehmbau auszutauschen. Die Gäste reisten aus Skandinavien, Österreich, der Schweiz sowie aus den USA an. Für die Keynotes konnte die HBC Dr. Ipek Ölcüm, Geschäftsführerin des Industrieverbands Lehmbaustoffe e.V., und Julian Trummer von Leipfinger Bader gewinnen. Sie beleuchteten in…
Die Analyse von 31 mittelschweren Erdbeben im Marmarameer vor Istanbul zeigt bevorzugte Bruchrichtungen, die mit erhöhter Energieausbreitung in Richtung der Megacity einhergehen. Das soll künftig in Gefährdungskarten berücksichtigt werden, sagt das Forschungsteam um Prof. Patricia Martínez-Garzón vom Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam in einer kürzlich im Fachmagazin Geophysical Research Letters erschienenen Studie. Zusammenfassung Eine neue Analyse der Energieausbreitung von Erdbebenwellen liefert wichtige Erkenntnisse für die Bewertung der seismischen Gefährdung und des Risikos in städtischen Gebieten, insbesondere im Hinblick auf die…
Foraminiferen sind im Meer lebende Einzeller mit einer Schale aus Kalk. Sie liefern nicht nur Hinweise auf vergangene Lebensräume, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Sedimentbildung. Entlang tropischer und subtropischer Küsten leben benthische Großforaminiferen auf dem Meeresboden lichtdurchfluteter Flachwasserhabitate, oft haftend an Bruchstücken von Korallen oder an pflanzlichem Substrat. Im Ozean können sie lange Distanzen zurücklegen, indem sie sich an Seegräser oder Algen heften und über weite Strecken treiben lassen. Bisher wurde diese Reise per Anhalter – fachlich…
Durch die globale Erwärmung schmelzen in vielen Gebirgsregionen die Gletscher immer schneller ab. Doch steigen durch die Gletscherschmelze auch die Gefahren – etwa für Ausbrüche von Gletscherseen, von denen es weltweit Zehntausende gibt? Eine Forschungsgruppe der Universität Potsdam hat nun am Beispiel des Desolation Lake in Alaska gezeigt, dass mehrere Faktoren betrachtet werden müssen, um die Gefahr bestimmen zu können, die von Gletscherseen ausgeht. So konnte der Desolation Lake in den vergangenen Jahrzehnten weiter anwachsen, weil abschmelzende umliegende Gletscher sich…