Medizin Gesundheit

Dr. Kim Melanie Kaiser (li. u.), Dr. Benjamin Krämer (li. o.), Dr. Robert Hüneburg (r. u.) und Prof. Jacob Nattermann (r. o.) bringen Immunzellen mit höherem Duodenalkarzinom-Risiko bei erblicher FAP in Verbindung. Dr. Kim M. Kaiser Universitätsklinikum Bonn
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Neuer Ansatz Zur Vorbeugung Von Zwölffingerdarmkrebs Entdeckt

Menschen mit der Erbkrankheit Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) haben ein stark erhöhtes Risiko an einem bösartigen Tumor des Zwölffingerdarms zu erkranken. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn entdeckten nun einen Mechanismus im lokalen Immunsystem, der die Entstehung von Krebs vorantreiben kann. Sie sehen darin einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Vorbeugung eines Duodenalkarzinoms bei Menschen mit FAP. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht. Die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) ist eine Erbkrankheit, die…

Bildung eines Blutgerinnsels. Bild von iLexx, Envato
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Immunzellen: Neue Hoffnung Bei Blutgerinnseln Entdecken

Ein Forschungsteam des LMU Klinikums München und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) hat eine bisher unbekannte Rolle bestimmter Immunzellen bei der Auflösung von Blutgerinnseln (Thromben) entdeckt. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift Immunity veröffentlicht. Blutgerinnsel können zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Lungenembolien führen. Bisher galten Immunzellen wie Neutrophile und Monozyten vor allem als Mitverursacher solcher Thrombosen. Die neue Studie zeigt jedoch, dass diese Zellen auch eine heilende Rolle spielen können – vorausgesetzt, sie sind in der…

Prof. Aphrodite Kapurniotu und Mitglieder ihres Forschungsteams Astrid Eckert / TUM
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Synthetische Peptide: Neue Wege zur Parkinson-Behandlung

Bei Alzheimer, Parkinson und Typ-2-Diabetes entstehen schädliche, verklebte Eiweißaggregate und -ablagerungen, die sogenannten Amyloid-Plaques. Viel deutet zudem darauf hin, dass diese drei Erkrankungen miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig verstärken. Ein Forschungsteam unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) konnte nun zeigen, dass von ihm entwickelte synthetische Mini-Eiweiße (makrozyklische Peptide) in Experimentalmodellen sowohl die Amyloidbildung bei Parkinson als auch schädliche Eiweiß-Wechselwirkungen zwischen den drei Krankheiten hemmen. Sie könnten als Basis zukünftiger Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankungen dienen. Bis heute gibt es…

Dr. Arnaud Carpentier und Frauke Lange im Labor ©TWINCORE/Grabowski
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Besseres Verständnis Für Das Hepatitis-D-Virus

Hannoveraner Forscher entwickeln Stammzell-basiertes Infektionsmodell Das Hepatitis-D-Virus (HDV) befällt die Leber und verursacht dort schwere Entzündungen. Nach Schätzungen der WHO sind weltweit 12 Millionen Menschen mit HDV infiziert. Derzeit gibt es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten. Ein Forscherteam vom TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung in Hannover, hat ein Stammzell-basiertes Infektionsmodell für HDV entwickelt und damit einen möglichen Angriffspunkt gegen das Virus entdeckt. Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie jetzt in der Fachzeitschrift JHEP Reports. Das Hepatitis-D-Virus ist ein so genanntes Satellitenvirus. Sein…

Brain scan visualization
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Hirnstimulation: Studie Erkenntnisse Zu Entscheidungsprozessen

Eine einfache Methode zur Hirnstimulation verändert, wie Menschen Entscheidungen treffen. Das zeigt eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im “Journal of Cognitive Neuroscience”. Untersucht wurde das mit der transkraniellen Gleichstromstimulation, einer etablierten Methode in Forschung und Therapie. Bei der transkraniellen Gleichstromstimulation werden Elektroden auf der Kopfhaut angelegt. Über diese fließt ein sehr schwacher elektrischer Strom, mit dem sich gezielt einzelne Hirnregionen aktivieren oder hemmen lassen. Bei der anodalen Stimulation liegt die positive Elektrode auf und erhöht die Aktivität der…

Schnitt durch ein Protein: Blick ins Innere des HilD-Regulators und auf die Bindungsstelle für den Pat-hoblocker. Die entdeckte Substanz C26 (blau) bindet an den HilD-Regulator und wirkt als Pathoblocker. Leon Kokkoliadis/CMFI, Universität Tübingen
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Neuer Pathoblocker Stoppt Frühzeitig Salmonelleninfektionen

Team der Universität Tübingen und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung entdeckt einen Stoff, der Signalketten der Krankheitserreger bei der Zellinvasion hemmt. Krankheitserregende Salmonellen injizieren Effektorproteine in Zellen des Magen- und Darmgewebes, um in diese einzudringen und sich dort zu vermehren. Dabei rufen die Bakterien, die meist über Lebensmittel aufgenommen werden, vor allem bei Kindern und alten Menschen gefährliche Magen-Darm-Entzündungen bis hin zu systemischen Infektionen hervor. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Professor Samuel Wagner vom Exzellenzcluster der…

Leitfähigkeit ist Visitenkarte der Schrittmacherkanäle
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Leitfähigkeit: Die Visitenkarte Für Schrittmacherkanäle

Physiologen des Universitätsklinikums Jena (UKJ) untersuchten mit Einzelkanalmessungen die Leitfähigkeit von Schrittmacher-Ionenkanälen, die die rhythmische Aktivität von Nerven- oder Herzmuskelzellen steuern. Sie zeigen, dass diese charakteristisch für die vier Kanaltypen ist und erklären gemeinsam mit Biophysikern aus Berlin die Ursachen der spezifischen Leitfähigkeiten auf molekularer Ebene. Diese funktionelle Unterscheidbarkeit bietet einen Ansatz, bestimmte Kanäle zielgerichtet mit Wirkstoffen anzusprechen. Ionenkanäle sind keine starren Öffnungen, durch die Kalium- oder Natrium-Ionen die Zellmembran passieren. Sie besitzen wie Katzenklappe oder Autotür verschiedene Größen, Öffnungsmechanismen…

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Wie rosa Mikroglia den Weg weisen: Neues Gehirn-Organoid-Modell gibt Einblick in Entzündungen vor der Geburt

ISTA Forschende präsentieren neues Gehirn-Organoid-Modell  Organoide sind nicht mehr aus der Wissenschaft wegzudenken. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu menschlichen Organen werden sie vor allem dazu verwenden, um Krankheiten zu modellieren, Medikamente zu überprüfen und um Entwicklungsprozesse zu verstehen. Die Siegert Gruppe am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) stellt nun ein neues Organoid-Modell vor, das Forschenden Einblicke in die Entwicklung des Nervensystems bei einer Virusinfektion wie z.B. Röteln ermöglicht. Dieses Modell könnte besonders bei der Überprüfung der Sicherheit von Medikamenten…

Ältere asiatische Patientinnen und Krebsspezialisten treffen sich nach Vereinbarung, um Behandlungsempfehlungen zu erhalten. Bild von nansanh, Envato.
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Reprogrammierung des Immunsystems: CD86-Blockade bekämpft das Hodgkin-Lymphom

Das Hodgkin-Lymphom ist eine Form des Lymphdrüsenkrebses. Besonders häufig tritt es auf bei Kindern und jungen Erwachsenen. Forschende des LMU Klinikums aus der Medizinischen Klinik III und der Abteilung der Klinischen Pharmakologie des LMU Klinikums um Dr. Adrian Gottschlich und Prof. Dr. Sebastian Kobold haben nun im Labor neue Immuntherapien für Patienten mit Hodgkin-Lymphomen entwickelt. Sie könnten den Tumor sozusagen von verschiedenen Seiten aus attackieren. Die wegweisende Studie wurde in der Fachzeitschrift „Blood“ veröffentlicht. Etwa jedes siebte Kind mit einem…

Prof. Dr. Dietmar Zehn. Astrid Eckert / TUM
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Neue Erkenntnisse zur T-Zell-Erschöpfung bei Krankheiten

Auch bei unkomplizierten Infektionen stellt der Körper sich schon zu Krankheitsbeginn auf einen potenziell schweren Krankheitsverlauf ein. Dies haben Forschende der Technischen Universität München (TUM) und von Helmholtz Munich herausgefunden. Das Team konnte zeigen, dass der Körper zu Beginn unkomplizierter Erkrankungen auch spezielle T-Zellen bildet, die bislang nur bei chronischen, schweren Infektionen und in Tumoren nachgewiesen worden waren. Es gibt verschiedene Gruppen von T-Zellen im Körper, sie alle spielen eine entscheidende Rolle für das Immunsystem. Sie bekämpfen Krankheitserreger und steuern…

In den Empa-Labors wird an Antibiotikaresistenz-Sensoren gearbeitet, deren Farbstoffe auf bestimmte Bakterien reagieren. Empa
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Neue Sensoren Zur Bekämpfung Von Antibiotikaresistenzen

Antibiotika-resistente Bakterien verursachen zum Teil lebensgefährliche Infektionen, die mit den vorhandenen Medikamenten kaum noch zu behandeln sind. Damit werden häufige Erkrankungen wie Harnwegsinfektionen oder Hautwunden zum medizinischen Risiko. Empa-Forschende arbeiten daher an Sensoren, die resistente Keime schnell identifizieren und eine effiziente Behandlung empfehlen. Die Ausbreitung von Antibiotika-resistenten Superkeimen stürzt die medizinische Versorgung weltweit in eine Krise. Es wird geschätzt, dass die Anzahl der Opfer von multiresistenten Bakterien im Jahr 2028 ähnlich hoch sein wird wie vor der Entdeckung des Penicillins…

Prof. Markus Otto am Mikroskop: In einer Studie zeigte er gemeinsam mit Kolleg:innen, dass p-Tau-Proteine als Biomarker für Bluttests zur Alzheimer-Früherkennung nicht so gut geeignet sind wie erhofft. Die Fotos im Anhang stehen für eine Berichterstattung honorarfrei zur Verfügung. Foto: Universitätsmedizin Halle
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Alzheimer vs. ALS: p-tau-Spezifität neu überdenken

Zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit sind sogenannte p-Tau-Proteine im Blut nicht so krankheitsspezifisch wie bisher angenommen: Auch bei Menschen mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) sind die Biomarker im Blut erhöht. Für ein effektives Alzheimer-Screening der Allgemeinbevölkerung müssen demnach erst genauere Tests entwickelt und validiert werden. Das sind Ergebnisse einer multizentrischen Studie mit 385 Proband:innen unter Leitung der Universitätsmedizin Halle in Kooperation mit den neurologischen Zentren der Universitäten Mailand (Italien), Mannheim und Ulm. Die Arbeit ist in der Fachzeitschrift “Nature Communications” erschienen. Die…

Spezialisierte „Durst“- und „Hunger“-Nervenzellen in der Amygdala beeinflussen über verschiedene Schaltkreise das Verlangen nach Essen oder Trinken. © MPI für biologische Intelligenz / Julia Kuhl
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Verlangen Nach Essen Und Trinken: Die Wissenschaft Dahinter

Neue Forschungsergebnisse zeigen, wie das Gehirn den Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf des Körpers bewertet und darauf reagiert. Damit wir genügend Kalorien und Flüssigkeit zu uns nehmen, ist das Gehirn auf ein komplexes Netzwerk von Zellen, Signalen und deren Informationswege angewiesen – es sagt uns, wann wir essen, trinken oder besser damit aufhören sollen. Dennoch ist wenig darüber bekannt, wie das Gehirn die Bedürfnisse des Körpers erkennt und die entsprechende Reaktion einleitet. Forschende am Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz haben in Zusammenarbeit mit…

Omega‑3‑Kapseln in Form einer Sonne angeordnet. Fischöl in Pillen. Gesundheitsunterstützung und Behandlung. Bild von TatyanaOt, Envato.
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Vitamin D Und Frühstadium Der Multiplen Sklerose: Neue Erkenntnisse

Cholecalciferol in einer Dosierung von 100.000 IU (internationale Einheiten) alle zwei Wochen zeigte beim klinisch isolierten Syndrom, der Erstmanifestation einer Multiplen Sklerose, einen Effekt, der mit dem einer krankheitsmodifizierenden Immuntherapie vergleichbar ist. Die Studie unterstreicht die Empfehlung, einen Vitamin-D-Mangel bei Menschen mit MS auszugleichen. Experten der DGN warnen jedoch davor, Vitamin D in hohen Dosierungen ohne ärztliche Überwachung einzunehmen. Eine aktuelle randomisierte, Placebo-kontrollierte, multizentrische Studie aus Frankreich [1] überraschte mit einem positiven Ergebnis. Sie untersuchte die Wirkung von oralem Vitamin…

Fehlregulationen der komplexen Kommunikationsprozesse zwischen Organen wie Leber, Herz, Darm, Gehirn und dem Immunsystem beeinflussen die Entstehung von Krankheiten. Die Abbildung wurde mit BioRender.com erstellt.
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Die Sprache Der Organe: Kommunikation Und Ihre Krankheitsfolgen

Veränderungen der Ernährung und Umwelt stellen den menschlichen Stoffwechsel laufend vor neue Herausforderungen. Dabei wirken verschiedene Organe in einer komplexen Interaktion zusammen, um den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten. Der Körper verfügt über ein ausgeklügeltes System der Kommunikation, das es Zellen ermöglicht, Stoffwechselwege in entfernten Geweben zu beeinflussen. Eine Fehlregulation dieser Kommunikationswege trägt zu einer Vielzahl von Krankheiten bei.Zwei interdisziplinäre Projekte der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) erforschen die komplexen Netzwerke und Mechanismen, die den Stoffwechsel steuern, mit dem Ziel,…

Prof. Dr. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS
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Gesundheitssystem Deutschland: Hohe Kosten, Schlechte Ergebnisse

Deutschland investiert Milliarden in sein Gesundheitswesen – doch die Ergebnisse bleiben hinter denen vieler europäischer Nachbarn zurück. Warum ist das so? Eine aktuelle Analyse der Gesundheitspolitik beleuchtet systematische Schwächen und macht Reformvorschläge. Deutschland gehört zu den wirtschaftsstärksten Nationen der Welt. Das Sozialsystem ist gut ausgebaut, die Gesundheitsausgaben pro Kopf sind die dritthöchsten innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Trotzdem bleiben die Gesundheitsindikatoren des Landes hinter denen vergleichbarer europäischer Staaten zurück. Die Menschen sind kränker und sterben früher….

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