Eine neue Studie aus der Innsbrucker Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie belegt die Effizienz und Praxistauglichkeit der normothermen Maschinenperfusion im Zusammenhang mit Lebertransplantationen. Die im renommierten Fachjournal Annals of Surgery veröffentlichte Beobachtungsstudie ist eine der größten Fallserien weltweit, die auf Daten aus dem realen klinischen Alltag über einen längeren Zeitraum basiert. Innsbruck, am 16. April 2025: Die normotherme Lebermaschinenperfusion (NLMP) ist eine Technik zur Konservierung von Spenderlebern, die bei Lebertransplantationen eingesetzt wird. Bei dieser Methode wird das Organ bei…
Schnelltests verbessern: DNA-Nanotechnologie steigert die Empfindlichkeit der Teststreifen Seit der Corona-Pandemie ist so ziemlich jeder mit dieser Technik vertraut, alle gängigen Schnelltests arbeiten nach dem Prinzip mit der komplizierten Bezeichnung Lateral Flow Immunoassay (LFIA). Damit sucht man nach speziellen Biomarkern, die Hinweise auf bestimmte Erreger oder Gesundheitszustände geben. Nun hat eine Forschungsgruppe um Heini Ijäs, Maximilian J. Urban und Tim Liedl von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) derartige Tests entscheidend verbessern können. Mithilfe einer neuen Technologie der Signalverstärkung, die auf sogenannten…
Warum ist Schlaf so wichtig für das Lernen und das Gedächtnis? Neurowissenschafter am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) beleuchten diese Funktion, indem sie die neuronale Aktivität im Gehirn von Ratten im Schlaf, nach dem Kennenlernen einer neuen Umgebung, bis zu 20 Stunden lang überwachen. Im Mittelpunkt der Ergebnisse stehen Reorganisationen neuronaler Aktivitätsmuster während des Schlafs, die jene widerspiegeln, die beim Erinnern des Gedächtnisses nach dem Aufwachen beobachtet werden. Die Ergebnisse wurden in Neuron veröffentlicht. Eine gute Nachtruhe hilft…
Magengeschwüre, Gastritis und sogar Magenkrebs sind häufig die Folge einer Infektion mit Helicobacter pylori. Bleibt das Bakterium über längere Zeit unerkannt, kann dies gravierende Folgen haben. Bisher ist der diagnostische Nachweis allerdings aufwändig und teuer. Forschende der Universität Ulm haben nun ein miniaturisierbares Sensorsystem für die mobile Analyse von Atemluft entwickelt, das effektiv, schnell und preisgünstig ist. Für den Nachweis des Bakteriums nutzt das Forschungsteam einen biologischen Überlebenstrick des Magenkeims. Wie die Technik funktioniert, demonstriert das Forschungsteam in der Fachzeitschrift…
Forschungsteam der Universität Tübingen verkürzt die Suche nach Angreifern, die multire-sistente Krankheitserreger vernichten können – Ziel sind Therapien gegen Infektionen ohne Antibiotika Ein neuentwickeltes Laborwerkzeug hilft, innerhalb weniger Stunden spezifische Viren zu identifizieren, die auf die Zerstörung von Varianten des gefährlichen bakteriellen Krankheitserregers Staphylococcus aureus angesetzt werden können. Bakterienviren, als Bakteriophagen oder Phagen bezeichnet, bieten einen alternativen Behandlungsansatz zu Antibiotika insbesondere bei multiresistenten Erregern. Zu den noch zu entwickelnden Phagentherapien, die in Deutschland bisher nicht standardmäßig zum Einsatz kommen, könnte…
Forschende des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) haben an einem wegweisenden Paper im renommierten Journal The BMJ mitgearbeitet. Das Paper „FUTURE-AI: international consensus guideline for trustworthy and deployable artificial intelligence in healthcare“ erklärt das FUTURE-AI-Framework, eine Leitlinie für die Entwicklung und den Einsatz vertrauenswürdiger KI-Tools im Gesundheitswesen. Für eine erfolgreiche Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen ist es entscheidend, dass Patient*innen, medizinisches Personal und Gesundheitsorganisationen begründetes Vertrauen in die Technologie aufbauen. Derzeit fehlen jedoch klare, international anerkannte Richtlinien für die Entwicklung,…
Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des Max-Planck-Instituts (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften konnten erstmals zeigen, wie sich das Erbgut des Nipah-Virus in infizierten Zellen vervielfältigt. Der Erreger kann beim Menschen eine tödlich verlaufende Gehirnentzündung auslösen. Mittels Kryo-Elektronenmikroskopie gelang es dem Team um Prof. Dr. Hauke Hillen, die dreidimensionale Struktur der viralen „Kopiermaschine“ sichtbar zu machen. Diese Erkenntnisse könnten zukünftig dazu beitragen, antivirale Medikamente zur Behandlung von Nipah-Virusinfektionen zu entwickeln. Die Fachzeitschrift „Nature Communications“ hat nun die Studienergebnisse veröffentlicht. Weltweit kommt…
Der Axolotl ist ein ausgezeichnetes Modell, um Regeneration zu erforschen. Allerdings gestaltete sich die Untersuchung seines Nervensystems bislang als schwierig, da die geeigneten Werkzeuge zur Visualisierung und Manipulation neuronaler Schaltkreise fehlten. In einer in PNAS veröffentlichten Studie stellen Katharina Lust und Elly Tanaka vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nun eine Methode vor, mit der Gene gezielt in Axolotl-Neuronen eingeschleust werden können. Dies ermöglicht es, die neuronale Organisation des Axolotl sichtbar zu machen und detailliert…
Erstmals können Forscherinnen und Forscher über Stunden beobachten, wie sich die Pupille schlafender Menschen verhält. Der Blick unter die Augendeckel hat ihnen gezeigt: Im Gehirn passiert im Schlaf mehr als bisher angenommen. Wenn der Mensch schläft, hat er in der Regel brav die Augen geschlossen. Doch unter den geschlossenen Lidern geht die Post ab: Forschende um Studienleiterinnen Caroline Lustenberger, Sarah Meissner, und Nicole Wenderoth vom Neural Control of Movement Lab der ETH Zürich haben beobachtet, dass die Grösse der Pupille…
Infektiöse Keratitis lässt jährlich 1,5 Millionen Menschen weltweit erblinden. Oft geht die Krankheit auf den „Krankenhauskeim“ Pseudomonas aeruginosa zurück, den die Weltgesundheitsorganisation zu den gefährlichsten dieser Art zählt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Saar-Universität und des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) haben nun einen Weg gefunden, den Keim effektiv zu bekämpfen. Ihre Studie wurde im Fachmagazin Advanced Science veröffentlicht. Pseudomonas aeruginosa ist ein tückischer Feind. Das Bakterium neigt dazu, wie viele andere bakterielle Krankheitserreger ebenso, Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln….
Wearables wie Smartwatches oder Sensorringe sind bereits fester Bestandteil unseres Alltags und beliebte Geschenke zu Weihnachten. Sie tracken unseren Puls, unsere Schrittzahl oder auch unseren Schlafrhythmus. Auf welche Weise können sie schon heute unser Verhalten beeinflussen und welche zukünftigen Entwicklungen sind möglich? Im Interview gibt Can Dincer, Professor für Sensors and Wearables for Healthcare an der Technischen Universität München (TUM), Einblicke in seine Forschung. Was versteht man unter Wearables? Unter Wearables fällt zunächst alles, was man am Körper tragen kann….
Bei unauffälligem MRT ist das Krebsrisiko gering. Abwarten und kontrollieren ist bei negativem MRT-Befund der Prostata eine ausreichend sichere Option. Um frühzeitig Prostatakrebs zu erkennen, gibt es verschiedene Strategien: Am Anfang steht oft ein Bluttest (PSA-Test). Liegt der PSA-Wert über einer bestimmten Grenze, wird in der Regel eine Gewebeprobe entnommen. Eine andere Möglichkeit ist, bei Krebsverdacht zunächst anhand von MRT-Aufnahmen nach Anzeichen für einen Tumor zu suchen und nur bei Auffälligkeiten eine Biopsie durchzuführen. Ob die MRT-gestützte Strategie auch langfristig…
Selbst Experten können künstlich erzeugte Gewebeschnittbilder nicht zuverlässig identifizieren / Herausforderung für die Beurteilung biomedizinischer Forschung. Sie hilft bei der Beurteilung von Röntgen- und MRT-Bildern, beim Schreiben von Arztbriefen und bei der Auswertung von Messdaten in der Forschung – die künstliche Intelligenz, kurz KI, ist in der klinischen Praxis und in der biomedizinischen Forschung zu einem hilfreichen und mächtigen Instrument geworden. So mächtig, dass Hochschulen und Forschungsorganisationen Empfehlungen und Leitlinien zu ihrer Nutzung in der Wissenschaft formulieren. Wie berechtigt das…
OptAB – Weltweit 1. KI-Modell zur optimierten Antibiotikaauswahl. Das Forschungsprojekt OptAB („an optimal antibiotic selection framework for Sepsis patients using Artificial Intelligence“) markiert einen Meilenstein in der medizinischen Forschung. Das von Philipp Wendland (Hochschule Koblenz) und Prof. Dr. Maik Kschischo (Universität Koblenz) in Kooperation mit den Medizinern Prof. Dr. Christof Schenkel-Häger (Hochschule Koblenz) und Dr. Ingobert Wenningmann (Universitätsklinik Bonn) entwickelte Künstliche Intelligenz (KI)-Modell wurde kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „npj Digital Medicine“ veröffentlicht. Entstanden ist OptAB im Rahmen des vom…
Die transorale Roboterchirurgie (TORS) hat sich in den letzten Jahren als minimal-invasive Behandlungsmodalität in der Kopf-Hals-Chirurgie etabliert. Durch die Weiterentwicklung und eine europäische Neuzulassung kann das Einsatzspektrum von TORS nun optimiert und verbreitert werden. In Kürze soll die neuartige Technik in der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zum Einsatz kommen. Ziel der transoralen Roboterchirurgie ist die sichere und schonende Entfernung von Tumoren in der Kopf-Hals-Region, insbesondere im Bereich des Rachens und des Kehlkopfes. Dabei wird ein Operationsroboter eingesetzt, um das gesunde…
Mit Mikropartikel aus hauchdünnen Blättern können Medikamente über die Blutbahn punktgenau zu einem Tumor oder einem Blutgerinnsel transportiert werden. Ultraschall und andere akustische Verfahren steuern die Partikel durch den Körper und machen ihre Position sichtbar. Das macht ihre Anwendung einfach, denn Ultraschall ist ein in der Medizin etabliertes Verfahren. Diese kleinen Teilchen erinnern an Papierblumen oder Sandrosen. Mit ihnen können Ärztinnen und Ärzte Medikamente im Körper punktgenau ans Ziel bringen. Der grosse Vorteil: Weil die Partikel Schallwellen streuen, lassen sie…