Das Wachstum und die Funktionsweise von Nervenzellen stützen sich auf eine gitterartige Struktur, das membranassoziierte periodische Skelett, kurz MPS. Wie die Organisation des MPS gesteuert wird, war bisher nicht bekannt. Nun hat ein Team der Max-Planck-Institute für medizinische Forschung sowie für Multidisziplinäre Naturwissenschaften entdeckt, dass die Organisation von der Konzentration des Proteins Paralemmin-1 bestimmt wird. Highlights:– In ihrer Studie, die in Science Advances veröffentlicht wurde, zeigen die Forscher*innen erstmals, dass das Protein Paralemmin-1 das membranassoziierte periodische Skelett MPS in Nervenzellen…
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg hat die vollständigen Genome von sechs dem Menschen nah verwandten Primatenarten entschlüsselt. Die Analysen ermöglichen tiefere Einblicke in die Evolution der Menschenaffen und dienen als Grundlage für künftige genetische Studien. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Seit der ersten Sequenzierung des menschlichen Genoms im Jahr 2001 gibt es Anstrengungen, auch Primatengenome zu entschlüsseln, denn das Wissen könnte bei der Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte wie auch bei der Erforschung…
Die Gene im bakteriellen Erbgut sind sinnvoll geordnet, wie Bioinformatiker von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität im schwedischen Linköping festgestellt haben. In der renommierten Fachzeitschrift Science beschreiben sie, dass die Gene nach ihrer Funktion angeordnet sind: Werden sie bei schnellerem Wachstum wichtiger, liegen sie nahe am Startpunkt des Replikationsvorgangs. Ihre Position bestimmt also, wie aktiv sie in Abhängigkeit von der Wachstumsrate sind. Sind die Gene auf dem Chromosom von Bakterien zufällig verteilt, wie mit einem Salzstreuer? Mit dieser…
Das „Default Mode Network“ (DMN) ist eine Gruppe von Hirnregionen, die aktiv sind, wenn wir nicht mit unserer Umgebung interagieren – zum Beispiel beim Tagträumen. Beim Lösen von Aufgaben hingegen ist dieses Netzwerk weniger aktiv. Jülicher Forscher:innen haben die Struktur und Funktion dieses Netzwerks mit Hilfe von Gewebeanalysen und modernen bildgebenden Verfahren untersucht. Dabei konnten sie mikrostrukturelle Unterschiede identifizieren, die beeinflussen, wie das DMN mit anderen Hirnregionen kommuniziert. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Nature Neuroscience veröffentlicht. Das DMN…
Warum treten bei einer speziellen Variante von „Proteinklebern“, den gespaltenen Inteinen, Probleme auf, die ihre Einsatzmöglichkeiten zur Herstellung von Proteinen stark einschränken? Ein Team der Universität Münster hat diese Frage jetzt beantwortet. Proteine sind Bausteine des Lebens. Sie bestehen aus gefalteten Peptidketten, die wiederum aus aneinandergereihten Aminosäuren aufgebaut sind. Von der Stabilisierung der Zellstruktur bis hin zur Katalyse chemischer Reaktionen haben Proteine viele Funktionen. Ihre Vielfalt wird durch Veränderungen, die erst nach der Synthese der Peptidketten stattfinden, noch gesteigert. Eine…
Menschen, die belastende Lebenssituationen besser wegstecken können, haben nicht nur ein seelisches, sondern auch ein körperliches Plus: Sie weisen seltener eine Herz-Kreislauf-Leiden auf und leben länger. Darauf deutet eine aktuelle Auswertung der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) mit über 12.000 Teilnehmenden hin. Die Studie wurde an der Universitätsmedizin Mainz unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) durchgeführt und in der Zeitschrift Journal of Psychosomatic Research veröffentlicht. Im Fokus stand ein psychologischer Schutzfaktor, der bislang in der Herzmedizin kaum berücksichtigt wurde: die Resilienz…
Auf städtischen Brachflächen gibt es genauso viele Insekten wie in Naturschutzgebieten. Bei Wildbienen sind die ungenutzten Flächen sogar beliebter als die Schutzgebiete. Das zeigt eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Fachjournal “Basic and Applied Ecology” am Beispiel von 18 Untersuchungsgebieten in Sachsen-Anhalt. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für einen effizienteren Artenschutz. Die Forschenden verglichen neun blütenreiche Flächen in Schutzgebieten mit neun blütenreichen städtischen Brachflächen. “Es gibt viele Naturschutzgebiete und -flächen. Bisher weiß man aber relativ wenig darüber, wie…
Geschädigte Mitochondrien, die „Kraftwerke“ der Zellen, tragen zu vielen Erkrankungen bei. Forschende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität zu Köln um HHU-Medizinprofessor Dr. David Pla-Martín beschreiben nun in der Fachzeitschrift Science Advances, wie Zellen mit schadhaften Mitochondrien ein spezielles Recyclingsystem aktivieren, um beschädigtes genetisches Material zu beseitigen. Ist das genetische Material von Mitochondrien – die mitochondriale DNA oder kurz mtDNA – geschädigt, können dadurch Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes entstehen. Überdies beschleunigt eine solche…
Bergmannsheil gründet Bereich Elektrophysiologie – Dr. Assem Aweimer als Bereichsleiter ernannt Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern gehören zu den Volkskrankheiten. Sie können sich in Herzrasen und Luftnot äußern oder sogar eine dauerhafte Herzschwäche auslösen – mit erheblichen Folgen für die Lebensperspektiven der Betroffenen. Die Klinik für Kardiologie und Angiologie am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil baut ihre Expertise in der Behandlung dieser Erkrankungen weiter aus: Zum 1. März 2025 hat sie einen eigenen Bereich etabliert, in dem die qualifizierte Diagnostik und Therapie von…
Eine neue Studie zeigt, dass afrikanische Elefanten eine außergewöhnliche Fähigkeit haben, mit der sie ihren enormen Nahrungsbedarf so effizient wie möglich decken. Daten von über 150 Elefanten zeigten, dass die Riesen ihre Reisen auf der Grundlage von Energieverbrauch und Ressourcenverfügbarkeit planen. Die Ergebnisse, die im Journal of Animal Ecology veröffentlicht wurden, könnten wichtige Informationen für den Schutz dieser ikonischen Tiere und ihrer Lebensräume liefern. Basierend auf einer Pressemitteilung der Universität Oxford Ein Elefant zu sein ist nicht leicht: Als tonnenschwere Pflanzenfresser müssen…
Neue Erkenntnisse zur Entwicklung des menschlichen Gehirns Zwei spezifische Gene, die ausschließlich beim Menschen vorkommen, beeinflussen gemeinsam die Entwicklung des Großhirns. Dies haben Forschende des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung und des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in einer jetzt veröffentlichten Studie herausgefunden. Damit ist ihnen der Nachweis gelungen, dass diese Gene gemeinsam zur evolutionären Vergrößerung des Gehirns beitragen (Science Advances). Die Studienergebnisse zeigen, dass die beiden Gene in einem fein abgestimmten Zusammenspiel wirken: Eines sorgt dafür, dass…
In einer internationalen Forschungskooperation unter Beteiligung der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben Forschende die bisher umfassendste Karte zur Lebensdauer verschiedener Proteine in zahlreichen Geweben des Körpers erstellt. Sie konnten dabei einen Mechanismus identifizieren, der die Stabilität von Proteinen erhöht und dadurch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson begünstigt. Die Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlicht. Eiweiße, auch Proteine genannt, sorgen dafür, dass die menschlichen Zellen funktionieren und lebensfähig sind. Proteine werden gebildet, um eine bestimmte Aufgabe in der Zelle…
Das Forschungsfeld der “zellulären IRESes” lag Jahre brach, da es keinen einheitlichen Standard an zuverlässigen Methoden zur Charakterisierung von diesen Startpunkten für die Ribosomen-vermittelte Kontrolle der Genexpression gab. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn entwickelten nun mit der Stanford Universität in Kalifornien (USA) dafür einen entsprechenden Werkzeugkasten als neuen Goldstandard. Sie erhoffen sich damit die Entdeckung starker IRES-Elemente, die für die synthetische Biologie und für die Verwendung in neuen mRNA-Therapeutika direkt relevant sind. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…
Die Schussen fließt durch die Landkreise Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis und mündet bei Eriskirch in den Bodensee – eine Schlüsselstelle für den Umweltschutz. Ein gewässerökologisches Gutachten von 2020 zeigte, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität nötig sind. Die Hochschule Biberach unterstützt den Abwasserverband Unteres Schussental mit wissenschaftlicher Expertise bei der Optimierung eines Retentionsbodenfilters. Erste Beprobungen ergaben, dass das gereinigte Wasser die Qualität einer Kläranlage erreicht und die Belastung durch Abwasserüberläufe reduziert werden kann. Die Schussen, die auf ihrem etwa…
Das Immunsystem des Gehirns trägt über den Entzündungsbotenstoff IL-12 ursächlich dazu bei, dass sich Alzheimer verschlimmert. Den genauen Mechanismus beschreiben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center jetzt in der Fachzeitschrift Nature Aging. Kombinationstherapie könnte den Verfall des Gehirns möglicherweise ausbremsen Eigentlich sind Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, gute Wächter. Sie beseitigen Eindringlinge wie Mikroben, putzen Zellmüll weg – auch die typischen Plaques, die bei Alzheimer entstehen. Doch im alternden Gehirn sind die Mikroglia in den…
In einer umfangreichen experimentellen Studie hat ein internationales Forschungsteam die Berechnungen eines führenden Simulationscodes in einem bisher unerreichten Ausmaß bestätigt. Damit gelingt ein großer Fortschritt beim Verständnis turbulenter Transportprozesse in Kernfusionsanlagen. Die Arbeit wurde jetzt im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht. Sie schafft eine wichtige Voraussetzung für die Vorhersage der Leistungsfähigkeit von Fusionskraftwerken. Künftige Fusionskraftwerke sollen durch Verschmelzung leichter Atomkerne auf sehr effiziente Weise nutzbare Energie liefern. Bei dem fortgeschrittensten Ansatz – der Magnetfusion – wird ein viele Millionen Grad Celsius…