Ein Forschungsteam des Lehrstuhls Biomechanik der Universität Bayreuth hat Schuhsohlen von mehr als 100 Laufschuhen untersucht. Im Ergebnis waren über ein Drittel der Sohlen im Fersenbereich schlecht konstruiert und tragen somit zum Verletzungsrisiko von Läuferinnen und Läufern bei. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Fachjournal Bioengineering. What for? Sport gehört zu einem gesunden Lebensstil und beugt chronischen Krankheiten vor. Zu den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen körperlichen Aktivitäten zählt auch das Laufen, das sich wegen der einfachen Umsetzung großer Beliebtheit…
Forscher am Lehrstuhl für Biomaterialien der Universität Bayreuth haben erstmals erfolgreich die „Genschere“ CRISPR-Cas9 bei Spinnen eingesetzt. Die Spinnen produzierten nach der Gen-Editierung rot fluoreszierende Spinnenseide. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im Fachjournal Angewandte Chemie. What for? Spinnenseide ist eine der interessantesten Fasern im Bereich der Materialwissenschaften: Insbesondere ihr Abseilfaden ist enorm reißfest, dabei jedoch elastisch, leicht und biologisch abbaubar. Wenn es gelingt, die Produktion der Spinnenseide in vivo – im lebenden Tier – zu beeinflussen und damit Einblicke…
Dass Links- oder Gemischthändigkeit bei Patientinnen und Patienten mit bestimmten neurologischen Erkrankungen wie Autismus-Spektrum-Störungen auffällig häufig vorkommt, ist eine oft berichtete Beobachtung aus der Praxis. Die Verbindung von Händigkeit und diesen Erkrankungen liegt wahrscheinlich darin begründet, dass beide durch Prozesse in der frühen Hirnentwicklung beeinflusst werden. Verschiedene Studien untersuchten diesen Zusammenhang für einzelne Erkrankungen und konnten ihn mal belegen, mal nicht. Eine Meta-Analyse, die ein internationales Forschungsteam aus Bochum, Hamburg, Nimwegen und Athen durchgeführt hat, zeigt, dass eine abweichende Händigkeit…
Ein Forschungsteam untersuchte, wie der Energieverbrauch der Fledermausart Großer Abendsegler von der Temperatur beeinflusst wird, und erstellte ein Modell, mit dem sich vorhersagen lässt, in welchen geographischen Breiten sie den Winterschlaf überleben und wie sich ihre Überwinterungsgebiete im Laufe der Zeit verändern könnten. Es zeichnet die Verschiebung der Überwinterungsgebiete in den letzten 50 Jahren exakt nach und sagt eine weitere Ausdehnung nach Nordosten um bis zu 14 Prozent des derzeitigen Verbreitungsgebiets bis zum Jahr 2100 voraus – bedingt durch kürzere…
Rund 20 bis zu 35 Prozent der Bevölkerung leidet unter chronischen Schlafstörungen, in höherem Alter sogar die Hälfte aller Menschen. Fast jeder Jugendliche oder Erwachsene kennt zudem ein kurzfristiges Schlafdefizit: ob Party, ein langer Arbeitstag, die Pflege Angehöriger oder schlicht am Handy verdaddelt – die Möglichkeiten zu wenig Schlaf zu bekommen sind vielfältig. Jülicher Forscher:innen konnten in einer aktuellen Metastudie zeigen, dass sich die jeweils beteiligten Gehirnregionen deutlich unterscheiden. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin JAMA Psychiatry veröffentlicht. „Schlechter…
Eine aktuelle Studie von Forscherinnen und Forschern aus Münster, Bielefeld und Jena liefert Hinweise darauf, dass sich auch manche Ergebnisse von Verhaltensexperimenten mit Insekten nicht vollständig reproduzieren lassen. Bisher wurden mögliche Reproduzierbarkeitsprobleme in diesem Kontext wenig thematisiert. Wird ein Experiment unter ähnlichen Bedingungen wiederholt, sollten gleiche Ergebnisse herauskommen. Tatsächlich sieht die Realität oft anders aus – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen von einer „Reproduzierbarkeitskrise“, die unterschiedliche Disziplinen betrifft. Eine aktuelle Studie eines elfköpfigen Forschungsteams der Universitäten Münster, Bielefeld und Jena liefert…
Warum greifen wir eher zu ungesundem Essen, wenn wir hungrig sind? Eine neue Studie von Forschenden der Universität Hamburg zeigt: Hunger beeinflusst nicht nur unsere Vorlieben, sondern auch, worauf wir bei Lebensmitteln im entscheidenden Moment achten. Informationen über Nährwert und Gesundheit treten bei der Essenswahl in den Hintergrund. Mit leerem Magen durch die Gänge eines Supermarktes schlendern und abwägen: gesund und nahrhaft oder lieber ungesund, dafür aber umso schmackhafter? Das kennt wohl jeder, der regelmäßig vor den bunten Lebensmittelregalen steht….
Das Wachstum und die Funktionsweise von Nervenzellen stützen sich auf eine gitterartige Struktur, das membranassoziierte periodische Skelett, kurz MPS. Wie die Organisation des MPS gesteuert wird, war bisher nicht bekannt. Nun hat ein Team der Max-Planck-Institute für medizinische Forschung sowie für Multidisziplinäre Naturwissenschaften entdeckt, dass die Organisation von der Konzentration des Proteins Paralemmin-1 bestimmt wird. Highlights:– In ihrer Studie, die in Science Advances veröffentlicht wurde, zeigen die Forscher*innen erstmals, dass das Protein Paralemmin-1 das membranassoziierte periodische Skelett MPS in Nervenzellen…
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg hat die vollständigen Genome von sechs dem Menschen nah verwandten Primatenarten entschlüsselt. Die Analysen ermöglichen tiefere Einblicke in die Evolution der Menschenaffen und dienen als Grundlage für künftige genetische Studien. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Seit der ersten Sequenzierung des menschlichen Genoms im Jahr 2001 gibt es Anstrengungen, auch Primatengenome zu entschlüsseln, denn das Wissen könnte bei der Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte wie auch bei der Erforschung…
Die Gene im bakteriellen Erbgut sind sinnvoll geordnet, wie Bioinformatiker von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität im schwedischen Linköping festgestellt haben. In der renommierten Fachzeitschrift Science beschreiben sie, dass die Gene nach ihrer Funktion angeordnet sind: Werden sie bei schnellerem Wachstum wichtiger, liegen sie nahe am Startpunkt des Replikationsvorgangs. Ihre Position bestimmt also, wie aktiv sie in Abhängigkeit von der Wachstumsrate sind. Sind die Gene auf dem Chromosom von Bakterien zufällig verteilt, wie mit einem Salzstreuer? Mit dieser…
Das „Default Mode Network“ (DMN) ist eine Gruppe von Hirnregionen, die aktiv sind, wenn wir nicht mit unserer Umgebung interagieren – zum Beispiel beim Tagträumen. Beim Lösen von Aufgaben hingegen ist dieses Netzwerk weniger aktiv. Jülicher Forscher:innen haben die Struktur und Funktion dieses Netzwerks mit Hilfe von Gewebeanalysen und modernen bildgebenden Verfahren untersucht. Dabei konnten sie mikrostrukturelle Unterschiede identifizieren, die beeinflussen, wie das DMN mit anderen Hirnregionen kommuniziert. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Nature Neuroscience veröffentlicht. Das DMN…
Warum treten bei einer speziellen Variante von „Proteinklebern“, den gespaltenen Inteinen, Probleme auf, die ihre Einsatzmöglichkeiten zur Herstellung von Proteinen stark einschränken? Ein Team der Universität Münster hat diese Frage jetzt beantwortet. Proteine sind Bausteine des Lebens. Sie bestehen aus gefalteten Peptidketten, die wiederum aus aneinandergereihten Aminosäuren aufgebaut sind. Von der Stabilisierung der Zellstruktur bis hin zur Katalyse chemischer Reaktionen haben Proteine viele Funktionen. Ihre Vielfalt wird durch Veränderungen, die erst nach der Synthese der Peptidketten stattfinden, noch gesteigert. Eine…
Menschen, die belastende Lebenssituationen besser wegstecken können, haben nicht nur ein seelisches, sondern auch ein körperliches Plus: Sie weisen seltener eine Herz-Kreislauf-Leiden auf und leben länger. Darauf deutet eine aktuelle Auswertung der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) mit über 12.000 Teilnehmenden hin. Die Studie wurde an der Universitätsmedizin Mainz unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) durchgeführt und in der Zeitschrift Journal of Psychosomatic Research veröffentlicht. Im Fokus stand ein psychologischer Schutzfaktor, der bislang in der Herzmedizin kaum berücksichtigt wurde: die Resilienz…
Auf städtischen Brachflächen gibt es genauso viele Insekten wie in Naturschutzgebieten. Bei Wildbienen sind die ungenutzten Flächen sogar beliebter als die Schutzgebiete. Das zeigt eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Fachjournal “Basic and Applied Ecology” am Beispiel von 18 Untersuchungsgebieten in Sachsen-Anhalt. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für einen effizienteren Artenschutz. Die Forschenden verglichen neun blütenreiche Flächen in Schutzgebieten mit neun blütenreichen städtischen Brachflächen. “Es gibt viele Naturschutzgebiete und -flächen. Bisher weiß man aber relativ wenig darüber, wie…
Geschädigte Mitochondrien, die „Kraftwerke“ der Zellen, tragen zu vielen Erkrankungen bei. Forschende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität zu Köln um HHU-Medizinprofessor Dr. David Pla-Martín beschreiben nun in der Fachzeitschrift Science Advances, wie Zellen mit schadhaften Mitochondrien ein spezielles Recyclingsystem aktivieren, um beschädigtes genetisches Material zu beseitigen. Ist das genetische Material von Mitochondrien – die mitochondriale DNA oder kurz mtDNA – geschädigt, können dadurch Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer, amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes entstehen. Überdies beschleunigt eine solche…
Bergmannsheil gründet Bereich Elektrophysiologie – Dr. Assem Aweimer als Bereichsleiter ernannt Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern gehören zu den Volkskrankheiten. Sie können sich in Herzrasen und Luftnot äußern oder sogar eine dauerhafte Herzschwäche auslösen – mit erheblichen Folgen für die Lebensperspektiven der Betroffenen. Die Klinik für Kardiologie und Angiologie am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil baut ihre Expertise in der Behandlung dieser Erkrankungen weiter aus: Zum 1. März 2025 hat sie einen eigenen Bereich etabliert, in dem die qualifizierte Diagnostik und Therapie von…