

Der hawaiianische Vulkan Mauna Loa beginnt nach 20-jähriger Pause wieder aktiv zu werden. Unter diesem größten Vulkan der Welt sammeln sich jährlich etwa 20 Millionen Kubikmeter Magma neu an. Bisher kam es zu keinem Ausbruch, da sich das Magma noch in drei bis fünf Kilometern Tiefe befindet. Wissenschaftler der Universitäten von Miami und Stanford sowie des GeoForschungsZentrums Potsdam berichten in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Science“ (18. Mai 2007), dass der Druck in einem gangförmigen Magmakörper in dieser Tiefe stetig ansteigt.
Thomas Walter, der vom GFZ Potsdam an dieser Studie beteiligt ist, erklärt dazu: „Wir haben seit Mai 2002 mit Satelliten-Radar die Deformation der Oberfläche detailgenau vermessen. Aus diesen Daten lassen sich Rückschlüsse über Volumen und Geometrie des Magmakörpers gewinnen. Mit Computermodellierungen konnten wir diese mit der Spannungsverteilung in der Erdkruste vergleichen. Demnach erzeugten Erdbeben und Eruptionen seit den frühen 80er Jahren eine Verlagerung der Spannungen, die nun durch die Platznahme des Magmakörpers abgebaut werden.“ Die derzeitige Magmabewegung kann wiederum die Spannungen verlagern und sogar weitere Erdbeben nach sich ziehen, so dass das Wechselspiel von Vulkanismus und Erdbeben an Mauna Loa weiterhin seinen Lauf nehmen wird. Die Wissenschaftler hoffen, mit derartigen Studien des Spannungsfeldes das Auftreten von Eruptionen und Erdbeben an Vulkanen besser zu verstehen und vielleicht sogar vorauszusehen.