
Weltweit steigende Antibiotikaresistenzen: EU-Forschungsprojekt PneumoNP entwickelt neue Therapieansätze

Wissenschaftler des europäischen Forschungsprojekts PneumoNP wollen diese gefährliche Entwicklung mit einer Kombination aus neuen Antibiotika und inhalierbaren Trägermolekülen bekämpfen.
Die Europäische Kommission finanziert das Projekt über das 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) mit rund sechs Millionen Euro. PneumoNP vereint elf hochkarätige Forschungsinstitute, Universitäten, Kliniker sowie Unternehmen aus Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.
Nanotherapie gegen Antibiotikaresistenzen
Die Europäische Kommission finanziert insgesamt 15 Forschungsprojekte im Bereich antimikrobieller Resistenzen. PneumoNP ist eines davon. Ziel des im Januar gestarteten, vierjährigen Projekts ist es, innovative therapeutische und diagnostische Maßnahmen gegen bakterielle Atemwegsinfekte zu entwickeln.
Der Schwerpunkt liegt auf dem Bakterium “Klebsiella pneumoniae”, das bei gesunden Menschen ungefährlich ist, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem jedoch zu einem gefährlichen Krankheitserreger werden kann.
Um Antibiotikaresistenzen langfristig einzudämmen, verfolgen die Forscher einen neuen Ansatz: Sie entwickeln ein nanotherapeutisches System, das antimikrobielle Eiweiße oder Antibiotika mit winzigen Trägermolekülen verbindet.
Durch eine verbesserte Sprühtechnik gelangt diese Mischung gezielt zum Entzündungsherd in den Atemwegen und wirkt so besonders effektiv. Die PneumoNP Wissenschaftler konzipieren zudem einen innovativen Effizienztest für die Nachbehandlung sowie einen Diagnosetest, mit dem Ärzte Antibiotikaresistenzen schneller entdecken können.
Dramatische Entwicklung
Neue Therapieansätze und Diagnoseverfahren sind dringend erforderlich, denn der aktuelle Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO ist dramatisch: Antibiotikaresistenzen sind ein weltweites Problem, das Menschen jeden Alters betrifft. Hauptursache ist das Bakterium “Klebsiella pneumoniae”, das sich vor allem in Krankenhäusern verbreitet.
In einigen Ländern ist das Bakterium inzwischen so resistent, dass sogar Breitbandantibiotika bei mehr als der Hälfte der behandelten Patienten nicht mehr wirken. Für Medizin und Wissenschaft stellt diese Situation eine große Herausforderung dar.
Deswegen sind Forschungsprojekte wie PneumoNP von besonderer Bedeutung: Die neue Therapie könnte künftig im Kampf gegen die gefährlichen Antibiotikaresistenzen bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen zum Einsatz kommen.
Bei weiteren Fragen zu PneumoNP wenden Sie sich bitte an:
(in deutscher Sprache)
Janine Jost
European Research and Project Office GmbH – Eurice
Tel.:+49 681 95923357
E-Mail: j.jost@eurice.eu
(in englischer Sprache)
Camille Cocaud
Umaps Communication
Tel.:+33 632 594946
E-Mail: camille.cocaud@umaps.fr
Links:
http://www.who.int/medicacentre/news/releases/2014/amr-report/en/