
Stabiler Carbonylkomplex mit Silizium hergestellt: Günstige Alternative zu Edelmetallen

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Ein Wissenschaftlerteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) und der Universität Gießen konnte nun erstmalig einen Carbonylkomplex mit dem billigen Halbmetall Silizium herstellen.
Die Fachzeitschrift Nature Chemistry berichtet.
Carbonylkomplexe, also Verbindungen von Kohlenmonoxid (CO) mit einem sogenannten Übergangsmetall wie z. B. Eisen, sind aus der synthetischen Chemie und Katalyse, z.B. zur Herstellung von Kraftstoffen, nicht mehr wegzudenken.
Ein Team um die Chemiker Prof. Dr. Stephan Schulz (UDE) und Prof. Dr. Peter R. Schreiner (Justus-Liebig-Universität Gießen, JLU) konnte nun erstmals nachweisen, dass sich solche Komplexe auch mit Hauptgruppenelementen wie dem Halbmetall Silizium herstellen lassen.
Siliziumoxid kennt jeder als Sand. In dieser Form geht jedes Siliziumatom vier Bindungen zu benachbarten Atomen ein.
Im Labor ist es möglich, das Halbmetall zu einer zweibindigen und daher recht reaktionsfreudigen Spezies, dem „Silylen“, zu reduzieren.
Die Forscher konnten zeigen, dass sich dieses unter bestimmten Bedingungen tatsächlich mit Kohlenmonoxid zum ersten bei Raumtemperatur stabilen Carbonylkomplex verbindet.
Künftig soll er für CO-Übertragungsreaktionen eingesetzt werden.
Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de
DOI: 10.1038/s41557-020-0456-x
http://www.uni-due.de/ak_schulz/index_en.php
http://www.uni-giessen.de/schreiner