Die Klimaanlage mit CO2 als Kältemittel

Das Treibhauspotential von CO2 ist um den Faktor 1300 geringer als das des heutigen Kältemittels R134a; wird CO2 als Abfallprodukt aus industriellen Prozessen gewonnen, ist es sogar umweltneutral. Da die CO2-Anlage auch einen höheren Wirkungsgrad hat als R134a-Anlagen, benötigt sie für die gleiche Kälteleistung 14 – 25% weniger Kraftstoff, was nicht nur die Betriebskosten, sondern auch die Abgasemissionen reduziert. Insgesamt kann mit CO2 als Kältemittel die Treibhauswirkung der Klimatisierung um 40% reduziert werden.

Im Prinzip arbeitet die CO2-Klimaanlage nicht anders als die heutige R134a-Klimaanlage: Die Kabinenluft wird durch Verdampfen eines flüssigen Kältemittels abgekühlt, das gasförmige Kältemittel danach durch Verdichten und Abkühlen wieder verflüssigt. Dieser Prozess läuft aber auf einem viel höheren Druckniveau ab: ungefähr 120 bar bei der CO2- gegenüber max. 30 bar bei der R134a-Anlage. Diese Drücke werden heute aber sicher beherrscht. Auch die Gefahr von gesundheitsgefährdenden Konzentrationen von CO2 in der Kabine bei einem Leck im Kältekreislauf kann ausgeschlossen werden. Außerdem ist geplant, den Innenraum durch einen CO2-Sensor zu überwachen, und an weiteren Sicherheitsmaßnahmen wird gearbeitet.

Die CO2-Klimaanlage bietet einen wesentlich höheren Komfort als heutige Anlagen. Bei einem Test im Klimawindkanal von Behr wurde in einer auf 70°C aufgeheizten Kabine der Komfortbereich von unter 25°C bereits nach 8 Minuten, mit der herkömmliche Anlage aber erst nach 25 Minuten erreicht, 17 Minuten später. Und bei maximaler Belastung, wie bei großer Hitze im Stau, wurde mit der CO2-Anlage stets erfrischende, im Schnitt um 4°C niedrigere Innentemperaturen erzielt. Außerdem kann die CO2-Klimaanlage im Wärmepumpen-Betrieb sehr wirkungsvoll als Zuheizer eingesetzt werden. Das Heizleistungsdefizit moderner DI-Diesel- und DI-Ottomotoren kann damit geschlossen werden.

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