Tamoxifen verringert langfristig Brustkrebs-Risiko

Tamoxifen verringert das erneute Auftreten von Brustkrebs auch lange nachdem die Frauen aufgehört haben das Medikament einzunehmen. Tamoxifen blockiert das Hormon Östrogen und wird zur Behandlung von Brustkrebs und zur Prävention bei Frauen mit einem hohen Erkrankungsrisiko eingesetzt. Die International Breast Cancer Intervention Studie (IBIS-II) hat jetzt nachgewiesen, dass die Wirkung des Medikaments über die fünf Jahre dauernde Behandlung hinausgeht. Frauen, die das Medikament einnahmen, verfügten über ein um 34 Prozent verringertes Risiko, an der hormonsensitiven Form der Krankheit zu leiden. An der Studie nahmen 7.145 Frauen teil. Details der internationalen Studie wurden im Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht.

Die Teilnehmerinnen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko nahmen fünf Jahre lang entweder das Medikament oder ein Blindpräparat ein. In den folgenden acht Jahren erkrankten 87 der Frauen, die Tamoxifen erhalten hatten, an Brustkrebs. In der Placebo-Gruppe waren es 129 Frauen. Der leitende Wissenschaftler Jack Cuzick von Cancer Research UK betonte, dass diese Ergebnisse bestätigten, dass Tamoxifen das Risiko einer Erkrankung für zumindest fünf Jahre nach der Behandlung reduzieren kann. Zusätzlich wären fast alle der schweren Nebenwirkungen des Medikaments nach Beendigung der Behandlung verschwunden. Tamoxifen wurde unter anderem mit einem erhöhten Risiko der Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht.

Für eine Studie des Royal Marsden Hospital http://www.royalmarsden.nhs.uk analysierten Wissenschaftler Datenmaterial aus einem Zeitraum von 20 Jahren. Es zeigte sich, dass das Medikament das Risiko von hormonsensitivem Brustkrebs um 39 Prozent verringerte. Eine weitere Studie wies laut BBC nach, dass viele Leben durch eine andere Medikation gerettet werden könnten. Frauen mit hormonsensitivem Brustkrebs sollten demnach zuerst Tamoxifen erhalten und nach zwei oder drei Jahren auf Exemestan umsteigen. Brustkrebs ist bei weitem die häufigste Krebsform bei Frauen. 2001 erkrankten allein in Großbritannien 44.091 Frauen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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