Therapieerfolg in der Lymphombehandlung

Nach langjähriger Stagnation weitreichende Forschungsergebnisse

Einer deutschen Studiengruppe ist eine richtungsweisende Verbesserung in der Therapie follikulärer Lymphome gelungen. Unter der Leitung des Münchner Onkologen Professor Dr. med. Wolfgang Hiddemann konnte die Deutschen Studiengruppe niedrigmaligne Lymphome GLSG ( German Low Grade Lymphoma Study Group) zeigen, dass die Kombination der konventionellen Chemotherapie nach dem CHOP Protokoll signifikant verbessert werden kann, wenn diesem Protokoll der Antikörper Rituximab hinzugefügt wird. Im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie an 428 Patienten aus Deutschland zeigte sich eine signifikant höhere Ansprechrate von 96% versus 90%, vor allem aber eine längere Dauer des krankheitsfreien Intervalls und sogar des Gesamtüberlebens. Diese in der aktuellen online-Ausgabe der Zeitschrift BLOOD publizierten Ergebnisse stellen einen Meilenstein in der Behandlung follikulärer Lymphome dar. Nach vielen Jahren der Stagnation zeigen die Ergebnisse der Deutschen Studiengruppe, dass nicht nur fast alle Patienten mit dieser Krankheit eine vorübergehende Krankheitsfreiheit erreichen können, sondern dass vor allem das Gesamtüberleben von Patienten mit derartigen Erkrankungen verbessert werden kann. „Deutschland steht im Bereich der Therapieforschung bei follikulären Lymphomen weltweit an der Spitze und hat mit der neuen Studie wiederum einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Therapie dieser Erkrankungen gemacht hat“, betont Hiddemann, Direktor der Medizinischen Klinik III am Klinikum der Universität München.

Follikuläre Lymphome

Bei dieser Untergruppe der Non Hodkin Lyphome entsprechen die Lymphome Zellen der Lymphknoten (Follikel). Es zeigen sich entsprechend Schwellungen der Lymphknoten im Hals-, Axel- und Leistenbereich. In den westlichen Industrieländern sind die follikulären Lymphome nach der chronischen lymphatischen Leukämie die häufigste Untergruppe maligner Lymphome. In Deutschland liegt die Erkrankungsrate zwischen 5-7 pro 100.000 Einwohner pro Jahr. In der Regel erkranken Menschen im Alter von 55-60 Jahren, beide Geschlechter sind gleich betroffen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich an:
Professor Dr. Wolfgang Hiddemann
Klinikum der Universität München – Medizinische Klinik III
Telefon 089/7095 – 5530

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Professor Dr. Wolfgang Hiddemann Klinikum der Universität München

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-muenchen.de

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