Wohnen in der Nähe eines Kernkraftwerkes soll unbedenklich sein
Kontakt mit radioaktiver Strahlung erhöht bei AKW-Mitarbeitern Krebsrisiko
Der Kontakt mit einer geringen Strahlungsmenge steht mit einer leichten Erhöhung des Krebsrisikos in Zusammenhang. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie mit Mitarbeitern von Kernkraftwerken gekommen. Ein internationales Team wertete die Daten von 407.000 Arbeitnehmern aus 15 Ländern aus, die rund 13 Jahre lang begleitet wurden. Die im British Medical Journal veröffentlichte Studie geht davon aus, dass bis zu zwei Prozent der Todesfälle durch Krebs auf den Kontakt mit der Strahlung zurückzuführen sind. Ein erhöhtes Risiko für Menschen, die in der Nähe eines Kernkraftwerkes leben, bestehe jedoch nicht. Ionisierungsstrahlung gehört zu den bekannten Ursachen von Krebserkrankungen.
Die meisten Studienteilnehmer waren männlich und waren mindestens ein Jahr in entsprechenden Produktionseinrichtungen oder in damit in Zusammenhang stehenden Aktivitäten wie Forschung, der Abfallentsorgung, der Produktion von Brennmaterial oder Waffen beschäftigt. 90 Prozent der Mitarbeiter waren einer zunehmenden Strahlenmenge von unter 50 Millisieverts (mSV) ausgesetzt und weniger als ein Prozent mehr als 500 mSv. Faktoren wie Alter, Dauer der Beschäftigung und der sozioökonomische Status wurden bei der Beurteilung der Daten berücksichtigt. Fast 200 Teilnehmer starben an Leukämie, 6.519 an anderen Krebsarten.
Die Wissenschafter erklärten, dass ein bis zwei Prozent dieser Todesfälle auf den Kontakt mit der Strahlung zurückzuführen sein dürften. Die Risikoschätzungen der Studie entsprächen den derzeitigen Schutzbestimmungen. Viele der Studienteilnehmer seien in den frühen Jahren der Nutzung der Kernkraft höheren Strahlenmengen ausgesetzt gewesen. Colin Muirhead von der Radiological Protection Division erklärte gegenüber der BBC, dass die Ergebnisse den Erwartungen des Teams entsprochen hätten.
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