Handelsmarken weltweit auf dem Vormarsch

Größte Wachstumsraten in den osteuropäischen Märkten

Die Bedeutung von Handelsmarken nimmt weltweit zu, bereits 15 Prozent des Gesamtumsatzes bei Konsumgütern entfallen auf Handelsmarken. Das ergibt eine heute, Mittwoch, veröffentlichte Studie von ACNielsen, die 80 Warengruppen in 26 Ländern untersuchte. Demnach bleibt Europa mit einem Anteil von 22 Prozent am Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels die Region mit dem höchsten Handelsmarken-Anteil, vor Nordamerika mit 16 Prozent. Innerhalb von Europa weist die Schweiz mit 38 Prozent den höchsten Handelsmarken-Anteil auf, gefolgt von Großbritannien mit 31 Prozent. In Deutschland liegt der Anteil bei 20,8 Prozent, Österreich liegt bei einem Anteil von elf Prozent.

In Lateinamerika, der Region Asia Pacific und den Emerging Markets war der Handelsmarken-Markt bezogen auf den Einzelhandelsumsatz insgesamt sehr klein, die Wachstumsraten hingegen lagen deutlich höher. Tschechien, Ungarn, Polen und Südafrika wiesen zusammen eine Wachstumsrate von 48 Prozent gegenüber 2002 auf im Vergleich zu den jährlichen Wachstumsraten in Lateinamerika und Asia Pacific von 16 bzw. 14 Prozent. Das Wachstum in Europa lag bei sechs Prozent, in Nordamerika blieb es gegenüber 2002 unverändert. Insgesamt wuchsen die Handelsmarken in 22 der 36 untersuchten Länder schneller als die Herstellermarken.

Handelsmarken sind im Durchschnitt 31 Prozent billiger als vergleichbare Herstellermarken, so die Studie. In den untersuchten Ländern und Kategorien gibt es jedoch bedeutende Abweichungen. So betrug der Preisunterschied in Polen beispielsweise 50 Prozent, in Hongkong dagegen nur zehn Prozent. In einigen Kategorien werden Handelsmarken im Durchschnitt zum gleichen Preis oder sogar zu einem höheren Preis als vergleichbare Herstellermarken angeboten.

Der Studie zufolge wird das Wachstum der Handelsmarken auch in Zukunft anhalten. „Während die Handelsmarken nach wie vor das Niedrigpreissegment bedienen werden, werden die Einzelhandelsunternehmen die Macht der Handelsmarke stärker ausbauen, indem sie immer mehr Qualitätsprodukte im Premiumpreissegment anbieten“, erklärt Jane Perrin, ACNielsen Managing Director Global Services und Herausgeberin der Studie. „Hersteller von Markenprodukten werden die Handelsmarken weltweit als wachsende Bedrohung im Kampf um Marktanteile zu spüren bekommen“, so Perrin weiter.

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Sylvia Goluch pressetext.austria

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