Chemotherapie kann zur Resistenz führen
Die Chemotherapie kann sich selbst durch das Verursachen einer falschen Reaktion bei gesunden Zellen untergraben. Damit ist laut einer Studie des Fred Hutchinson Cancer Research Center auch erklärt, warum es bei Patienten zu einer Resistenz gegen die Behandlung kommen kann.
Die Chemotherapie verliert vor allem bei Patienten mit sekundären Tumoren ihre Wirksamkeit. Das Team um Peter Nelson schreibt in Nature Medicine http://nature.com/nm , dass die Chemotherapie für die Wundheilung zuständige Zellen rund um die Tumore dazu bringt, ein Protein zu produzieren, das dem Krebs dabei hilft, sich gegen diesen Angriff zu wehren.
Rolle der Fibroblasten wichtig
Fran Balkwill von Cancer Research UK http://cancerresearchuk.org betont, dass in einem nächsten Schritt eine Möglichkeit gefunden werden muss, diesen Vorgang zu blockieren, berichtet die BBC. Rund 90 Prozent der Patienten mit soliden Karzinomen wie bei Brust-, Prostata-, Lungen- und Darmkrebs entwickeln eine Resistenz. Die Krebserkrankung breitet sich aus. Daher erfolgt eine Behandlung normalerweise in Abständen, damit der Körper nicht überfordert wird.
Diese Zeitabstände ermöglichen es den Tumorzellen aber auch sich wieder zu erholen und resistent zu werden. Für die aktuelle Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler auf die Fibroblasten, die normalerweise eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung und der Produktion von Kollagen spielen.
Protein Schlüssel bei Resistenzen
Durch die Chemotherapie kommt es zu einer Schädigung der DNA, die dazu führt, dass die Fibroblasten eine bis zu 30 Mal größere Menge des Proteins WNT16B bilden. Das zu viel produzierte Protein begünstigt das Krebswachstum und die Ausbreitung der Krebszellen in das umliegende Gewebe. Schließlich kommt es zu einer Resistenz gegen die Chemotherapie. Es war bereits bekannt, dass dieses Protein eine Rolle bei der Entstehung von Krebs spielt.
Unbekannt war bis jetzt allerdings, dass es auch bei der Entstehung einer Resistenz von entscheidender Bedeutung ist. Laut Nelson geht die Krebsbehandlung immer mehr in Richtung sehr spezifischer Therapien, die auf molekularer Ebene auf ganz bestimmte Ziele wie das Krebswachstum abzielen. „Unsere Forschungsergebnisse legen nahe, dass auch die Mikroumgebung des Tumors einen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg dieser Therapieformen haben kann“, so Nelson abschließend.
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