Muskelschwund: Auslösendes Protein reparabel

Ein Forschungsteam der Neurologischen Klinik und des Departements Biomedizin der Universität Basel haben kürzlich die Funktionstüchtigkeit von mutierten Dysferlin-Proteinen bei Patienten mit Muskelschwund wiederherstellen können. Damit lassen sich Schädigungen von Muskelzellmembranen beheben. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Biological Chemistry“ http://jbc.org veröffentlicht.

Mutiertes Protein wiederherstellbar

Das körpereigene Qualitätssicherungssystem spielt bei der Entstehung von Muskelschwund eine große Rolle. Durch seine gezielte Ausschaltung kann das Reparaturprotein Dysferlin, das durch Mutationen verändert wurde, wieder aktiviert werden. Dies lässt geschädigte Muskelzellmembranen reparieren. So ließ sich durch die Reaktivierung der beiden Proteasom-Inhibitoren Lactacystin und Bortezomib, mutiertes Dysferlin in menschlichen Muskelzellen von Patienten mit Muskelschwund wiederherstellen.

„Wir spezialisieren uns gerade auf eine relativ seltene Form des Muskelschwunds“, so Neurologe und Studienleiter Michael Sinnreich im Gespräch mit pressetext. „Unser Ziel ist es herauszufinden, ob sich der Wirkstoff des bestehenden Medikaments allein darauf beschränkt, mutiertes Dysferlin zu reparieren, oder ob man auch andere Proteine wiederherrichten kann.“

Dysferlin als Reparaturprotein

Muskeldystrophie oder Muskelschwund entsteht durch den krankheitsbedingten Abbau von Skelettmuskelzellen. Eine bestimmte Form von Muskelschwund kommt zustande, wenn das Membranprotein Dysferlin mutiert. Dysferlin ist ein Reparaturprotein, das bei Verletzungen der Muskelzellmembran zum Einsatz kommt. Mutiertes Dysferlin wird rasch eliminiert, nachdem es vom Proteasom, der körpereigenen Qualitätskontrollstelle, als defekt erkannt wird. Verletzte Muskelmembranen können jedoch ohne Dysferlin nicht ausreichend bis gar nicht repariert werden, was zu Muskelschwund-Symptomen führt.

Media Contact

Rebecca Temmel pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://unibas.ch

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln

Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…

Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft

Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…

Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit

Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…

Partner & Förderer