Migräne: Genetischer Defekt als Ursache
Ein internationales Wissenschaftlerteam hat einen genetischen Defekt identifiziert, der direkt mit der Entstehung von Migräne zusammenhängt und neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen könnte. Ein fehlerhaftes Gen, nämlich TRESK, wurde laut der in Nature Medicine veröffentlichten Studie bei einer Familie von Migräne-Patienten nachgewiesen. Diese Entdeckung liefere eine Erklärung dafür, warum einer von fünf Menschen an Migräne leide, so der Forscher Zameel Cader.
Die Weltgesundheitsorganisation bewertet diese Krankheit als eine führende Ursache von Arbeitsunfähigkeit und Behinderung. Das Gen TRESK scheint bei manchen Patienten direkt zur Entstehung beizutragen. Funktioniert dieses Gen nicht richtig, können Umweltfaktoren die Schmerzzentren im Gehirn leichter aktivieren und es kommt zu starken Kopfschmerzen.
Wissenschaftlicher Durchbruch
Aarno Palotie vom Wellcome Trust Sanger Institute betonte, dass dieser wissenschaftliche Durchbruch neue Medikamente ermöglichen sollten, die den Schmerz ausschalten können. Bis dahin ist es allerdings noch ein langer Weg. Zumindest gebe es jetzt aber einen neuen Ansatz für Forschungsprojekte, so Palotie.
Cader erklärte, dass frühere Studien Teile der DNA identifiziert hätten, die das Risiko bei der gesamten Bevölkerung erhöhen. Gene, die eine entscheidende Rolle spielen, konnten damals nicht gefunden werden. „Jetzt wird klar, dass das Entstehen einer Migräne davon abzuhängt, wie reizbar die Nerven in bestimmten Bereichen des Gehirns sind. Wenn wir den dafür entscheidenden Mechanismus kennen, gibt es endlich einen wirklich neuen Ansatz zur Behandlung dieser Krankheit.“
Der Wissenschaftler erklärte gegenüber der BBC, dass das defekte Gen bei Migräne-Patienten nicht ausreichend aktiv ist und so die Kopfschmerzen verursacht. Also gelte es, ein Medikament zu entwickeln, das dieses Gen aktiviert.
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