Berührung von Objekten beeinflusst Entscheidung

Will man schwierige Verhandlungen führen, sollte man sicher gehen, dass man auf einem harten Stuhl sitzt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Harvard University, des Massachusetts Institute of Technology und der Yale University gekommen. In einer nachgestellten Szene akzeptieren jene, die auf weichen Sesseln saßen, eher schnell einen Preis.

Das Team um Christopher Nocera fand auch heraus, dass Kandidaten, die ihren Lebenslauf auf einem schweren Klemmbrett präsentierten, eher als qualifiziert angesehen wurden. Damit ist nachgewiesen, dass die fühlbare Umgebung eine entscheidende Rolle beim Treffen von Entscheidungen und beim Verhalten spielt, berichten die Wissenschaftler in Science. http://www.sciencemag.org

Objekte beeinflussen Bewertung

Durch eine Reihe von Experimenten wurde erkannt, dass Gewicht, Beschaffenheit und Härte von unbewegten Objekten unbewusst die Bewertung von nicht mit einander in Zusammenhang stehenden Ereignissen und Situationen beeinflussen. Damit wird nahe gelegt, dass der Tastsinn als erster Sinn, der sich entwickelt, ein Gerüst sein dürfte, auf dem Menschen ihre sozialen Urteile und Entscheidungen aufbauen.

Bei einem Test wurden Teilnehmer ersucht, raue oder weiche Puzzleteile anzuordnen, bevor ihnen eine Geschichte über eine soziale Interaktion präsentiert wurde. Jene, die die rauen Teile zur Verfügung hatten, interpretierten diese Situation eher entsprechend.

Hart gegen Weich

Bei einem zweiten Experiment berührten die Teilnehmer zuerst entweder eine weiche Decke oder einen harten Holzblock. Anschließend wurde ihnen eine Geschichte über eine Interaktion eines Vorgesetzten und eines Mitarbeiters präsentiert.

Jene, die das Holzstück berührt hatten, bewerteten den Vorgesetzten eher als unbeugsam und streng. Vor der Verhandlung über den Preis eines Autos wurden entweder harte oder weiche Sessel zur Verfügung gestellt. Jene, die unbequemer saßen, zeigten bei der Reaktion auf Angebote weniger Abweichungen. Nocera betont laut BBC, dass der Tastsinn wahrscheinlich der am meisten unterschätzte Sinn in der Verhaltensforschung ist.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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