Trittin fordert mehr Erdgasautos

Bundesumweltminister bei Adam Opel AG in Rüsselsheim

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die deutschen Automobilhersteller aufgerufen, ihr Angebot ergasbetriebener Kraftfahrzeuge zügig zu erweitern. „Das Erdgasauto muss raus aus der Nische. Wenn dies nicht rasch gelingt, drohen die deutschen Hersteller wie schon beim Dieselrussfilter bei einer weiteren Innovation für die Umwelt gegenüber ausländischen Anbietern ins Hintertreffen zu geraten“, sagte Trittin heute bei einem Besuch der Adam Opel AG in Rüsselsheim.

Der Bundesumweltminister sagte, neben dem Ausbau der Tankstelleninfrastruktur sei das Angebot wirtschaftlich zu betreibender und marktfähiger Fahrzeuge einer der entscheidenden Schritte, das Erdgasfahrzeug aus seiner Nische heraus zu holen. „Ich erwarte eine bewusste Reaktion der Autohersteller auf die Vorleistungen von Mineralölindustrie und Gasversorgungsunternehmen“, betonte Trittin. Die von 19 deutschen Gasgesellschaften gegründete Tankstellengesellschaft „erdgas mobil GmbH“ will zusammen mit lokalen Energiedienstleistern und einer Reihe interessierter Mineralölgesellschaften als Vorleistung  bis 2006 eine flächendeckende Tankstelleninfrastruktur in Deutschland aufbauen und dafür etwa 250 Millionen Euro investieren.

Für die Verbraucher rechnet sich ein Erdgasauto bereits heute. Mit der ökologischen Steuerreform ist festgeschrieben, dass für Erdgas als Kraftstoff bis Ende 2009 nur rund 20 Prozent der üblichen Mineralölsteuer erhoben werde. Es kann also wesentlich günstiger angeboten werden als Diesel und Benzin. „Die momentan teilweise noch höheren Anschaffungskosten amortisieren sich schnell, und das auch ohne staatliche Foerdermittel“, so der Bundesumweltminister. Die anspruchsvollen Eu-Luftqualitätsziele bis 2005 insbesondere im Bereich Dieselrusspartikel in Ballungsgebieten werden darüber hinaus eine starke Nachfrage nach emissionsarmen und zugleich wirtschaftlich zu betreibenden Fahrzeugen wie Erdgasautos auslösen. „Ohne die weitere Entwicklung der Fahrzeugtechnik und den Einsatz von Dieselrussfiltern sowie von umweltfreundlichen Erdgasautos werden die europäischen Luftqualitätsziele in dicht besiedelten Regionen kaum einzuhalten sein. Weitere Zurückhaltung der Autoindustrie bei innovativen Techniken bringt daher nicht nur Wettbewerbsnachteile für sie selbst, sondern gefährdet möglicherweise Mobilität dort, wo sie am meisten gefragt ist“, sagte Trittin.

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Michael Schroeren BMU Pressedienst

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