„Top 100“-Studie: Durch Open Innovation an die Spitze

Bahnbrechende Neuerungen gehen zumeist auf Ideen findiger Anwender und nicht auf die Innovationskraft der Hersteller zurück. Deshalb ist ein offener Innovationsprozess – Open Innovation – ein zentraler Erfolgsfaktor. Dies unterstreicht nachdrücklich die Unternehmensvergleichsstudie „Top 100“, welche das Innovationsmanagement herausragender mittelständischer Unternehmen untersucht.

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die ‚Top 100' unter anderem durch das Öffnen des Innovationsprozesses nachhaltige Wettbewerbsvorteile verschafft haben“, so Studienleiter Prof. Dr. Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität Wien. Denn etwa die Hälfte der hundert ausgezeichneten Unternehmen ist nationaler Marktführer. Führend auf dem Weltmarkt ist ein Viertel der „Top 100“. Für den Mittelstand birgt Open Innovation enormes Potenzial: Gerade er ist mit seiner geringen Unternehmensgröße und seinen flexiblen Strukturen prädestiniert für das Einbinden der Kunden in den Innovationsprozess. Franke untersucht Jahr für Jahr das Innovationsmanagement innovativer Mittelständler und identifiziert die 100 Besten – die „Top 100“.

Ein Patentrezept für den garantierten Innovationserfolg könne es laut Studienleiter Franke nicht geben. „Jedes der ‚Top 100'-Unternehmen verfügt über ein eigenständiges Profil im Innovationsmanagement, das den individuellen Gegebenheiten angepasst ist.“ Aber der bundesweite Vergleich der 100 hochinnovativen Mittelständler identifiziert und bestätigt einige zentrale Erfolgsfaktoren. Denn zwei Drittel des aktuellen Umsatzes und Gewinnes erwirtschaften die „Top 100“ mit Innovationen oder innovativen Verbesserungen der letzten drei Jahre. Bei den zehn besten Unternehmen liegen diese Anteile bei über 95 %.

Vorreiterrolle im Mittelstand

Eine wesentliche Ursache für diesen Erfolg ist das Öffnen des Innovationsprozesses für Kunden, Lieferanten, Partner und Wettbewerber. Sie sind unverzichtbare Ideengeber für die Unternehmen. Deshalb ist Open Innovation bei den „Top 100“ fester Bestandteil der Innovationsstrategie. Und damit nehmen sie eine Vorreiterrolle im Mittelstand ein. So gehören beispielsweise Universitäten und Forschungseinrichtungen bei gut zwei Dritteln der Unternehmen zu den Kooperationspartnern – mit Wettbewerbern arbeiten immerhin 22 % zusammen. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 16 %.

Besonders erstaunlich findet es Franke, dass ein Fünftel der „Top 100“ zur Ideenfindung sogar allerneueste Techniken einsetzt. So nutzen die Unternehmen virtuelle User-Communitys, in denen Kunden neue Ideen einbringen, diskutieren und umsetzen. Auch arbeiten die Mittelständler mit speziellen Toolkits-for-User-Innovation – also Designwerkzeugen, mit deren Hilfe sich Anwender ihre Produkte online selbst gestalten können. Auch ist die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Entwicklung bemerkenswert. Allerdings nimmt bei den zehn Bestplatzierten im Bereich „Innovationsmarketing“ das Thema Innovation weitaus mehr Raum ein als bei den übrigen Teilnehmern. Denn während in den „Top 100“ die Marketingmitarbeiter durchschnittlich 40 % ihrer Arbeitszeit für Innovationen aufwenden, liegt dieser Wert bei den Top Ten bei knapp 75 %.

Die Verantwortlichkeit für Innovationen liegt in allen untersuchten Unternehmen bei der Geschäftsführung. Wobei der Anteil der Arbeitszeit, die von der Führungsetage für Innovationen aufgewendet wird, erheblich schwankt. Jene Mittelständler, die in der Kategorie „Innovationsförderndes Top-Management“ die ersten zehn Plätze belegen, beschäftigen sich zu 60 % mit Innovationen. Im Durchschnitt aller Teilnehmer liegt dieser Satz bei 30 %. Drei Viertel der „Top 100“ geben ihren Beschäftigten die Möglichkeit, einen Teil ihrer regulären Ar-beitszeit für das Entwickeln eigener Ideen zu nutzen. „Erfreulich ist zudem“, so Franke, „dass 87 % der ‚Top 100'-Unternehmen Mitarbeiter beschäftigen, die sich ausschließlich mit Innovationen befassen.“ Besonders bemerkenswert ist auch, dass in mehr als 50 % der Unternehmen spezielle Schutzmechanismen verhinderten, dass sehr radikale Innovationsideen in einer frühen Phase gekillt würden. Die Hälfte der Firmen hat ein fest eingeplantes Budget für hochinnovative Projekte. Insgesamt wenden die „Top 100“ durchschnittlich 9 % des Umsatzes jährlich für Innovationstätigkeit auf.

Die „Top 100“ wurden auf Basis eines zweistufigen Verfahrens ermittelt. Für die Untersuchung zeichnet Prof. Dr. Nikolaus Franke verantwortlich, Leiter des Institutes für Entrepreneurship und Innovation an der Wirtschaftsuniversität Wien. Bewertet wurden der Innovationserfolg der Unternehmen sowie deren Leistungen in den vier Kategorien „Innovationsklima“, „Innovative Prozesse und Organisation“, „Innovationsförderndes Top-Management“ sowie „Innovationsmarketing“. Insgesamt hatten sich 282 Unternehmen beworben, die 100 Besten wurden von Franke identifiziert und miteinander verglichen. Sie kommen aus dem Maschinenbau (17 %), dicht gefolgt von Teilnehmern aus der IT-Branche (15 %). Aber auch Firmen aus dem Automobilbereich und der Elektrotechnik mit jeweils 7 % oder der Branche Chemie/Kunststoff sowie Medizintechnik mit jeweils 4 % sind vertreten.

Die komplette Studie erscheint im Juni in dem von Lothar Späth herausgegebenen Buch „TOP 100 2007 – Die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand“ (Verlag Redline GmbH).

Mentor und Kooperationspartner

Mentor des Projektes ist Lothar Späth. Kooperationspartner sind die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., das RKW – Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V., der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) sowie der Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Medienpartner ist die Süddeutsche Zeitung.

Wissenschaftliche Leitung

Die wissenschaftliche Leitung des Projektes „Top 100“ liegt bei Dr. Nikolaus Franke, Professor für Entrepreneurship und Innovation an der Wirtschaftsuniversität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Entrepreneurship, Innovationsmanagement und Marketing. Er ist einer der weltweit führenden Experten für User-Innovation.

Der Organisator: compamedia GmbH

compamedia hat sich auf die Organisation von Benchmarkingprojekten für den Mittelstand und den Aufbau mittelständischer Netzwerke spezialisiert. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der medienwirksamen Begleitung der Projekte, für die wissenschaftliche Umsetzung zeichnen fachlich kompetente Partner verantwortlich. Neben dem Innovationsprojekt „Top 100“ realisiert compamedia mit dem Arbeitgeberbenchmarking „Top Job“ unter der Mentorschaft von Wolfgang Clement sowie „Ethics in Business“ mit Ulrich Wickert als Fürsprecher zwei weitere angesehene Projekte zur Mittelstandsförderung.

Silke Masurat
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