Erklärung für Gefährdung durch Arthritis-Medikamente gefunden

Britische Wissenschafter haben nach eigenen Angaben eine Erklärung dafür gefunden, warum Arthritis-Medikamente wie Vioxx Herzanfälle und Schlaganfälle auslösen können. Es zeigte sich, dass die Cox-2-Inhibitoren verhinderten, dass ein Enzym Blut verdünnende Wirkstoffe produzierte und so Blutgerinnsel wahrscheinlicher wurden. Vioxx und ähnliche Medikamente wurden vom Markt genommen, weil sie eine Gefahr für die Gesundheit der Patienten darstellten. Die Ergebnisse der Studien wurden im Journal der Federation of American Societies for Experimental Biology veröffentlicht.

Nachdem Vioxx 2004 vom Markt genommen wurde, musste das Pharmaunternehmen Merck 253,4 Millionen Dollar an die Witwe eines Mannes bezahlen, der an einem durch das Medikament verursachten Herzanfall starb. Derzeit werden Tausende ähnliche Fälle in Amerika vor Gericht gebracht. Weitere Medikamente wurden ebenfalls vom Markt genommen oder mit entsprechend warnenden Beipacktexten versehen. Bis jetzt war nicht erforscht, wie genau diese Art von Medikamenten das Risiko eines Herzanfalles oder eines Schlaganfalles erhöhen kann.

Die Wirkung von Cox-2-Inhibitoren beruht auf der Blockierung des Enzyms Cox-2. In der Folge wird die Produktion jener Hormone unterbunden, die eine Schwellung der Gelenke und Schmerzen verursachen. Jetzt wurde nachgewiesen, dass diese Inhibitoren auch das Enzym Cox-1 im Inneren der Zellen blockieren, die die Blutgefäße auskleiden. Innerhalb dieser Zellen ist Cox-1 für die Produktion des Blut verdünnenden Wirkstoffes Prostacyclin verantwortlich. Wird das Enzym blockiert, können sich Blutgerinnsel bilden und damit erhöht sich das Risiko einer Erkrankung.

Die Wissenschafter betonen laut BBC die Bedeutung ihrer Entdeckung, die zur Entwicklung neuer Medikamente ohne die gefürchteten Nebenwirkungen führen könnte. Jane Mitchell, Mitautorin der Studie des Imperial College London, http://www3.imperial.ac.uk erklärte, dass Cox-2-Inhibitoren viele Vorteile für Patienten brächten und es gut wäre sie weiterhin zur Verfügung zu haben. Tim Warner, Mitautor von der University of London, http://www.qmul.ac.uk meinte, dass diese Studienergebnisse spannend seien, da sie endlich die Arbeit an neuen Medikamenten ermöglichten.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.fasebj.org

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