Natürliches Bleichmittel fördert Heilungsprozess

Ein natürliches Bleichmittel, das vom Körper selbst hergestellt wird, scheint eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen und bei der Wundheilung zu spielen.

Wissenschaftler der Harvard Medical School wiesen bei Zebrafischen, die über ähnliche Gene wie der Mensch verfügen, nach, dass nach einer Gewebeverletzung plötzlich Wasserstoffperoxid freigesetzt wird. Das ist offenbar das Signal für die weißen Blutkörperchen, sich an der geschädigten Stelle zu versammeln und den Heilungsprozess einzuleiten. Die in Nature veröffentlichte Untersuchung könnte helfen, Krankheiten wie Asthma besser zu verstehen.

Asthma, Blockierungen in der Lunge und einige entzündliche Darmerkrankungen wurden laut BBC immer wieder mit großen Mengen an weißen Blutkörperchen in Verbindung gebracht. Obwohl die Zebrafische auf den ersten Blick nichts mit dem Menschen gemeinsam zu haben scheinen, verfügen sie über einen ähnlichen genetischen Aufbau und werden häufig für die Erforschung biologischer Prozesse eingesetzt. Das Team um Timothy Mitchison fügte den Fischen ein Gen hinzu, das bei Vorhandensein von Wasserstoffperoxid leuchtet.

Wurden die Schwanzflossen der Tiere verletzt, wurde Wasserstoffperoxid stoßweise von der Wunde in das umgebende Gewebe freigesetzt. Gruppen weißer Blutkörperchen schienen auf dieses Signal zu reagieren. Wurde die Fähigkeit zur Bildung des Wasserstoffperoxids blockiert, reagierten die weißen Blutkörperchen nicht mehr. Mitchison erklärte, dass man seit einiger Zeit gewusst habe, dass bei einer Verletzung weiße Blutkörperchen auftauchen. Spektakulär an der neuesten Entdeckung sei, dass die Zellen eine Wunde aus einiger Entfernung erkennen können. Bis jetzt habe man jedoch nicht gewusst, worauf sie reagieren. Es gebe zwar Erkenntnisse darüber, was die weißen Blutkörperchen dazu bringt, auf chronische Infektionen zu reagieren. Bei einer isolierten Wunde sei das genaue Signal bisher aber nicht bekannt gewesen.

Im menschlichen Körper wird Wasserstoffperoxid vor allem an drei Stellen gebildet und zwar in der Lunge, im Darm und in der Schilddrüse. Bei Krankheiten wie Asthma hält es Mitchison für denkbar, dass das Lungenepithel aufgrund einer chronischen Irritation zu viel Wasserstoffperoxid bildet. Damit ließen sich die zu großen Mengen an weißen Blutkörperchen erklären.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://hms.harvard.edu/hms/home.asp

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