Rollstühle und Schubkarren gleiten auf Reifen aus Polyurethanschaum
Mit einem platten Reifen schiebt es sich schlechter. Diese Erfahrung haben schon viele Gärtner, Heimwerker und Arbeiter auf dem Bau beim Schieben einer schwer beladenen Schubkarre mit nur geringem Reifendruck machen müssen. Der nötige Kraftaufwand ist deutlich höher, und die Fahrzeuge lassen sich nicht mehr so leicht lenken.
Ähnliches gilt für Rollstühle, Mountainbikes, Sackkarren, Handwagen und andere rollende Gegenstände. Gefahren für die Reifen lauern indes überall, in Form von Nägeln, Scherben, Glassplittern oder anderen „Wegelagerern“.
Oft kann auch nach längerer Lagerung der Schubkarre, z.B. während der Wintermonate, die „Wiederinbetriebnahme“ zu der unangenehmen Feststellung führen, dass die Reifen platt sind. Das englische Unternehmen Greentyre in Middlesborough hat die Stoßseufzer der Betroffenen erhört und Reifen konstruiert, denen die scharfen Gegenstände oder lange Lagerintervalle nichts anhaben können.
Die Pneus bestehen aus einem mikrozellularen Polyurethanschaum auf Basis eines Bayflex® Systems von Bayer MaterialScience. „Die Produkte aus dem innovativen Werkstoff sind langlebiger und überdies deutlich leichtgewichtiger als Vollgummireifen“, freut sich Colin Scarsi, Geschäftsführer von Greentyre. „Wem es auf ein jederzeit einsatzbereites Fahrzeug ankommt, hat keine andere Wahl.“
Für die Produktion hat das Unternehmen eine ausgeklügelte Technologie entwickelt und patentiert. BaySystems®, der weltweite Partner für Polyurethan-Systemlösungen von Bayer MaterialScience, stellt für das spezielle Herstellverfahren ein genau passendes Polyurethan-System zur Verfügung. Bei der Reifenherstellung wird nach dem Einfüllen des flüssigen Reaktionsgemischs die Form während der Aufschäumphase in Rotation versetzt.
Dadurch wird eine sehr gleichmäßige Verteilung des Materials über den ganzen Reifenumfang erreicht, so dass der Reifen anschließend sehr rund läuft, „Durch das Rotationsverfahren entsteht darüber hinaus eine spezifische Integralschaumstruktur mit nach außen zunehmender Dichte des Schaums“, erläutert Daniel Seidlitz, Experte für Polyurethan-Schäumsysteme bei Bayer MaterialScience.
„Ganz außen liegt der Werkstoff praktisch in massiver Form vor und sorgt dank der gleichmäßigen Oberfläche für die guten Abrolleigenschaften des Rades.“ Aufgrund der guten Alterungs- und Witterungsbeständigkeit bleibt der Rundlauf des Reifens dauerhaft erhalten, auch dann, wenn er mit einer hohen Gewichtsbelastung über längere Zeit auf einem Fleck ruht und einseitig eingedrückt wird. Durch die hohe Elastizität des mikrozellularen Werkstoffes Bayflex® erreicht der Rollwiderstand fast die gleichen guten Werte wie luftgefüllte Pneus.
Reifen für Schubkarren, die weltweit unter dem Namen Greentyre® vertrieben werden, sind inzwischen sehr populär und die Nachfrage nach den hochwertigen Reifen ist groß. Daher hat erst kürzlich die in Großbritannien bekannte Baumarktkette B & Q die Reifen in ihr Sortiment aufgenommen. Und für Hobbygärtner, die Spaß an Farben haben, gibt es die Räder und Schubkarren jetzt auch – unter der Marke Funky Barrows® – in verschiedenen leuchtenden Farben.
Aber nicht nur im Freizeit- und Gartenbereich, sondern auch bei Rollstühlen kann die Reifentechnologie sehr vorteilhaft eingesetzt werden. Unter der Marke Greencare Mobility® hat Greentyre einen sehr speziellen Rollstuhl für behinderte Menschen entwickelt. Merkmal des durchdachten Konzepts ist der modulare Aufbau, wobei je nach individuellen medizinischen Bedürfnissen eine ganze Reihe von Optionen sowie entsprechend der Nutzungsart verschiedene Greentyre® Räder zur Auswahl stehen, die auf Wunsch sogar per Knopfdruck abnehmbar sind. Greencare Mobility® Rollstühle sind darüber hinaus auf der Felgenaußenseite mit ergonomischen Griffreifen ausgestattet, die ebenfalls auf Polyurethan basieren. Diese bekommen keine scharfen Kanten durch Abnutzung und vermitteln überdies ein angenehm warmes Gefühl bei Berührung. Und last but not least sind die verstellbaren Armlehnen der Rollstühle, die auf Wunsch mit Sicherheitsleuchten lieferbar sind, ebenfalls mit Polyurethanschaum gepolstert – eine weitere Pionierleistung des innovativen englischen Unternehmens. Die Vielseitigkeit des elastomeren, zelligen Werkstoffs kennt offensichtlich keine Grenzen.
Mehr Informationen finden Sie unter http://www.bayermaterialscience.de,
http://www.greentyre.co.uk, http://www.funkybarrows.com und http://www.greencaremobility.com.
Hotline für Leseranfragen:
Fax: (0221) 9902-160
Über Bayer MaterialScience:
Mit einem Umsatz von 10,4 Milliarden Euro im Jahr 2007 gehört Bayer MaterialScience zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von High-Tech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Bayer MaterialScience produziert an 30 Standorten rund um den Globus und beschäftigte Ende 2007 etwa 15.400 Mitarbeiter.
Bayer MaterialScience ist ein Unternehmen des Bayer-Konzerns.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.bayermaterialscience.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften
Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.
Neueste Beiträge
Datensammlung für Tsunami-Frühwarnsysteme
Expedition MSM132 erforscht vulkanische Risiken in der Ägäis. Ein internationales Team von Forschenden ist heute mit der MARIA S. MERIAN in die Ägäis aufgebrochen, um das Vulkansystem Kolumbo bei Santorini…
Auf den Spuren des Megaerdbebens von 2011
Was war die Ursache des großen Tōhoku-Erdbebens von 2011, und wie können wir geologische Prozesse besser verstehen, um langfristig Küsteninfrastruktur zu schützen – zum Beispiel vor einem Tsunami wie vor…
Rettungsinseln für Wildbienen
Die Bedeutung von Steinbrüchen. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen, des NABU in Rhede und des Johann Heinrich von Thünen-Instituts in Braunschweig hat die Bedeutung von Kalksteinbrüchen für den Wildbienenschutz untersucht….