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Biodiversitätsinformatik nutzt superschnelles Datennetz
Die biologischen Wissenschaften profitieren global vom neuen europäischen Netzwerk GEANT2, das seit September vorigen Jahres den Datentransfer zwischen den wichtigsten europäischen Forschungs- und Ausbildungsnetzwerken erheblich beschleunigt. Es verbindet wissenschaftliche Einrichtungen in 34 Ländern mit jeweiligen Übertragungsraten von über zehn Gigabit.
Die Europäische Kommission, die GEANT2 mit 93 Millionen Euro unterstützt, wählte drei repräsentative Projekte aus, um die Anwendungsmöglichkeiten und die Leistungsfähigkeit der neuesten Netzwerkgeneration für die Wissenschaft zu demonstrieren. Eines dieser Projekte ist BioCASE (Biodiversity Collection Access Service for Europe). Es wird von der Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin (BGBM) wissenschaftlich und administrativ koordiniert. Am 14. und 15. Juni 2005 wird Anton Güntsch, Leiter des Bereichs Biodiversitätsinformatik des BGBM, in Luxemburg die globale Vernetzung biologischer Sammlungen hochrangigen Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik anschaulich präsentieren. Diese Sammlungen umfassen sowohl Lebendsammlungen in botanischen Gärten, zoologischen Gärten und biologischen Institutionen (Pflanzen, Tiere, Algen, Pilze, Bakterien u.a.) als auch konservierte Präparate in Naturkundemuseen und Herbarien sowie Datensammlungen von Observationen bestimmter Arten (z.B. Beringungsdaten, Verbreitungskarten).
BioCASE ermöglicht Wissenschaftlern weltweit einen direkten und systematischen Zugang zu digital verknüpften, einheitlich aufbereiteten Daten zahlreicher biologischer Sammlungen Europas. Die Biodiversitätsinformatik, eine am BGBM besonders fortgeschrittene wissenschaftliche Disziplin, beinhaltet die Anwendung von informatischen Analysemethoden und Informationstechnologien auf vorhandene biologische Daten sowie deren Verknüpfung mit anderen Disziplinen (z.B. Geographie, Ökologie, Meteorologie).
Das Hauptziel des Projekts ist es, die Nutzbarkeit der biologischen Sammlungen für die Umweltwissenschaften, die biologische Systematik und allgemein die Biowissenschaften zu erhöhen. Dies gelingt insbesondere durch die interdisziplinären Verknüpfungen, die bisher nicht erreichte Synergieeffekte von unschätzbarem Wert bewirken.
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