Siemens rüstet Schaufelradbagger von RWE Power mit Metall- und Steinerkennung aus

Mit Hilfe entsprechender Sensoren sollen so Fördergurtschäden der Baggerfördersysteme reduziert und ihre Verfügbarkeit erhöht werden. Durch Positionsbestimmung der Steine, können diese schnell und effektiv von einem Steinkran entfernt werden. Das System kommt zurzeit auf Baggern in den Tagebauen Garzweiler und Hambach zum Einsatz.

RWE Power ist der größte Stromerzeuger in Deutschland und ein führendes Unternehmen in der Energierohstoffgewinnung. RWE Power setzt Schaufelradbagger in den Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden unter anderem dafür ein, den Abraum abzutragen und die darunter liegenden Kohleschichten freizulegen. Dabei werden neben Sand oft Steine verschiedener Größe und Metall mit aufgegraben. Der Abraum wird von der Baggerschaufel auf ein Förderband geladen und abtransportiert.

Das Erkennungssystem, eine Entwicklung von RWE und Siemens, ist direkt im Aufprallbereich hinter dem Schaufelrad installiert. Bis zu acht separate Beschleunigungssensoren an Prallwand, Schurre und Girlanden erkennen, wenn Steine kleiner und mittlerer Größe gegen das Blech prallen. Die Sensoren der Girlanden erkennen überwiegend große Steine, die wegen ihrer Masse nicht gegen das Blech geschleudert werden. Zusätzlich spürt eine integrierte Metallsuchspule Metallfunde auf.

Das System unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung, da zurzeit nicht festgestellt werden kann, ob es sich bei den erkannten Sperrgütern um Steine oder zum Beispiel Frostschollen oder Tonbrocken handelt. Um hierdurch eine unnötige Verfügbarkeitsreduzierung der Produktionsanlagen zu vermeiden werden die Systeme von den Geräteführern ein- oder ausgeschaltet, bzw. in ihrer Empfindlichkeit variiert.

Dank der Steinerkennung ist es möglich, die Position der Funde festzustellen und sie von einem Steinkran aufnehmen zu lassen. Die hohe Erkennungsquote von Steinen und ihrer Position spart Zeit, da sie schneller als bisher entfernt werden können. Dadurch erhöht sich die Verfügbarkeit des Baggers. Schäden an den Gurten der Förderbandsysteme werden vermieden, da die Erkennung verhindert, dass Steine sich verkeilen und die Gurte aufreißen.

Gesteuert wird das Erkennungssystem auf Basis einer Siemens-Automatisierungseinheit S7-400. Eine FM458-1-Baugruppe sorgt für die Erkennung von Verbindungs- sowie Störstellen im Gurt und dient zur exakten Wegerfassung und Positionierung der zu entsorgenden Steine. Die Visualisierung erfolgt über ein WinCC-System. Es zeigt die genauen Fundstellen und protokolliert und archiviert die Prüfvorgänge. Kleine oder große Funde sind über das System auszuwählen, um die Berechnung sowie die Durchführung der Zielfahrt zu einem Steinkran zu veranlassen.

Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) ist der System- und Lösungsintegrator für Anlagen der Industrie und Infrastruktur und weltweiter Dienstleister für das Anlagengeschäft von der Planung und der Errichtung über den Betrieb und den gesamten Lebenszyklus. I&S nutzt dafür eigene Produkte und Systeme sowie Verfahrenstechnologien, um Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in den Branchen Metallurgie, Wasseraufbereitung, Zellstoff und Papier, Öl und Gas, Schiffbau, Tagebau sowie Flughafenlogistik, Postautomatisierung, Straßenverkehrstechnik und Industrielle Dienstleistungen zu steigern. Bei einem Umsatz von 8,819 Milliarden Euro nach U.S. GAAP beschäftigte I&S im Geschäftsjahr 2006 (30. September) weltweit 36.200 Mitarbeiter.

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