TU Dresden auf der Analytica (23. bis 26. April 2002) in München

TU Dresden auf der Analytica (23. bis 26. April 2002) in München, Halle B 3, Stand 105/202

Ionenkanal-Sensor-Chip der TU Dresden auf Analytica vorgestellt

Ionenkanäle sind winzig kleine Bestandteile der Zellmembran. In Nervenzellen sind sie beispielsweise für die Weiterleitung von Signalen verantwortlich. Chemikern der TU Dresden gelang es, erstmalig Ionenkanäle aus der Zellmembran herauszulösen und in eine synthetische Umgebung einzubauen. Außerdem schafften es die Wissenschaftler, verschiedene Reizungen der Ionenkanäle mittels optischer Nachweismethoden sichtbar zu machen und zu messen.
Vor allem die Pharmaindustrie interessiert sich stark für Ionenkanäle in isolierter Form. Das Fernziel der Chemiker der TU Dresden besteht darin, die isolierten Ionenkanäle als Sensoren im Sinne von Biochips einzusetzen. Auf diese Weise könnten neue Pharmaka besser getestet, Medikamente zielgerichteter angewendet werden. Praktisch würde das wie folgt aussehen: Die isolierten Ionenkanäle werden auf eine definierte Fläche -einem sogenannten Biochip- aufgetragen. Im Rahmen unterschiedlicher Experimente, bei denen die Ionenkanäle zum Beispiel mit ausgewählten Wirkstoffen von Pharmaka gereizt werden, tastet ein Laserstrahl die Ionenkanäle ab. So werden die Reaktionen der Ionenkanäle sichtbar gemacht.

Informationen: Dr. Gerald Steiner, Tel. (03 51) 4 63 – 3 25 07, E-Mail: gerald.steiner@chemie.tu-dresden.de

Neue Methoden zur Diabetes-Früherkennung an der TU Dresden

Diabetes entwickelt sich immer mehr zu einer Volkskrankheit. Deshalb wird es immer wichtiger, den genetischen Ursachen des Diabetes auf die Spur zu kommen. Im vergangenen Jahr gelang es, ein Gen zu identifizieren, das nachweislich eine Rolle bei der Entstehung des Diabetes-Typ-2 spielt. Auf diesen Ergebnissen aufbauend entwickelten die Dresdner Wissenschaftler neue Methoden zur Voraussage des genetischen Risiko für Diabetes-Typ-2.
Eine Sonderform des Diabetes-Typ-2 ist der MODY (maturity-onset diabetes of the young), bei dem ein einzelnes Gen für die Krankheit verantwortlich ist. Bisher wurden sechs solche Gene gefunden, in denen Defekte mit einem erhöhten Risiko an dieser speziellen Form des Diabetes-Typ-2 zu erkranken, einhergehen.

Auf der Analytica stellen die Dresdner ihre Methoden zur Risikofrüherkennung vor. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes und Angehörige ersten Grades von Diabetespatienten werden durch genetische Screeningtests untersucht. Bei ihnen geht man generell von einem erhöhten Risiko aus, ebenfalls an Diabetes zu erkranken. Findet man Anhaltspunkte einer Veranlagung für einen Diabetes-Typ-2, werden anschließend die in Frage kommenden Gene detailliert analysiert.
Das Fernziel der Dresdner Wissenschaftler besteht darin, Risikogruppen schulen zu können. Denn der genetische Defekt muss nicht zwangsläufig zu Diabetes führen. Oft entwickelt sich ein Diabetes-Typ-2 erst im Zusammenspiel mit falscher Lebensweise. Deshalb ist es aus gesundheitspolitischer und -ökonomischer Sicht sehr sinnvoll, gerade Risikogruppen im Sinne einer gesunden Lebensweise zu unterweisen.

Informationen: PD Dr. Jürgen Gräßler, Tel. (03 51) 4 58 – 32 30, E-Mail:  Juergen.Graessler@mailbox.tu-dresden.de

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Birgit Berg idw

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