Magnetische Felder von Mikro- und Nanostrukturen

Die magnetischen Streufelder mikroskopischer Strukturen, die größer als etwa 300 nm sind, kann man mit der indikatorgestützten Magnetooptik (MOIF) bestimmen. Dabei wird die Rückführung gewährleistet, indem das Messsignal anhand bekannter makroskaliger Felder kalibriert wird.

Um die Magnetisierungsverteilung der Proben daraus zu bestimmen, muss man das gemessene Streufeld mathematisch invertieren. Für dieses Problem, das im Allgemeinen keine eindeutige Lösung hat, war bisher nur für den Spezialfall einer Magnetisierung senkrecht zur Probenebene eine Lösung bekannt. Nun wurde erstmals auch für Magnetisierungen in der Probenebene ein eindeutiges Inversionsverfahren entwickelt.

Sind die Strukturen kleiner als 300 nm, kommt ein streufeldsensitives Magnetkraftmikroskop (MFM) mit einer Auflösung von einigen 10 nm zum Einsatz. Quantitative Streufeldwerte liefert es jedoch nur, wenn seine Übertragungsfunktion mit Referenzproben bekannten Streufeldes bestimmt wurde. Solche Proben auf Basis hartmagnetischer FePt-Filme wurden in der PTB hergestellt. Mittels Elektronenstrahllithographie wurden darauf Teststrukturen unterschiedlicher Form und Größe erzeugt. Aus ihrer Streufeldverteilung – mittels MOIF an entsprechend großen Strukturen gemessen – lässt sich mit der neuen Inversionsmethode die Magnetisierung bestimmen. Daraus kann man wiederum das Streufeld in der Messhöhe der MFM-Tastspitze berechnen und das MFM so kalibrieren.

Mit der nun bekannten, von der Strukturgröße unabhängigen Übertragungsfunktion lassen sich mit dem MFM auch die Streufelder kleinerer Strukturen quantitativ und rückgeführt messen. Eine erneute Anwendung der entwickelten Inversionsverfahren rekonstruiert daraus schließlich wieder die Magnetisierungsverteilungen, diesmal aber bei einer MFM-typischen Ortsauflösung im Nanometerbereich.

Weitergehende Informationen von S. Sievers,
Tel. (05 31) 592-14 14, E-Mail: sibylle.sievers@ptb.de

Media Contact

Erika Schow idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wolken bedecken die Nachtseite des heißen Exoplaneten WASP-43b

Ein Forschungsteam, darunter Forschende des MPIA, hat mit Hilfe des Weltraumteleskops James Webb eine Temperaturkarte des heißen Gasriesen-Exoplaneten WASP-43b erstellt. Der nahe gelegene Mutterstern beleuchtet ständig eine Hälfte des Planeten…

Neuer Regulator des Essverhaltens identifiziert

Möglicher Ansatz zur Behandlung von Übergewicht… Die rapide ansteigende Zahl von Personen mit Übergewicht oder Adipositas stellt weltweit ein gravierendes medizinisches Problem dar. Neben dem sich verändernden Lebensstil der Menschen…

Maschinelles Lernen optimiert Experimente mit dem Hochleistungslaser

Ein Team von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT und der Extreme Light Infrastructure (ELI) hat gemeinsam ein Experiment zur Optimierung…

Partner & Förderer