Wenn ältere Ärzte ältere Patienten behandeln

Der demographische Wandel betrifft die Gesundheitswirtschaft gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen gilt sie als Boombranche, weil immer mehr ältere Menschen auch mehr medizinische Versorgung benötigen.

So könnte allein in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Gesundheitsarbeitsplätze in den nächsten zehn Jahren um bis zu 200.000 steigen. Gleichzeitig ist dieser Sektor ein Spiegelbild der deutschen Gesellschaft, in der bis zum Jahr 2010 fast jede dritte Erwerbsperson älter als 50 sein wird.

Die Herausforderungen, die sich durch ältere Belegschaften bei gleichzeitigem Nachwuchsmangel ergeben, sind Thema des Kongresses „Demographie-Management in der Gesundheitswirtschaft – Neue Konzepte und Instrumente für Führung und Organisation“ am 20. September 2007 an der Universität Witten/Herdecke (UWH).

„Das Wachstumspotential, das der Gesundheitsbranche durch den demographischen Wandel zuwächst, können die Kliniken nur dann nutzen, wenn sie schon jetzt damit beginnen, sich um ihre älteren Mitarbeiter zu kümmern“, sagt Dr. Sabine Bohnet-Joschko von der veranstaltenden Forschungsgruppe Nachhaltigkeit der UWH. Wer nicht ins Hintertreffen geraten wolle, so Bohnet-Joschko, brauche ein professionelles Demographie-Management. Das gilt neben Krankenhäusern auch für andere Institutionen und Firmen der Gesundheitswirtschaft – von Pflegeeinrichtungen über Pharma- und Medizintechnikunternehmen bis hin zu Krankenversicherungen. Auf dem Kongress sollen Manager und Personalverantwortliche Anregungen bekommen, wie sie die demographische Entwicklung als Chance nutzen und daraus Wettbewerbsvorteile für die eigene Organisation entwickeln können.

Einen Schwerpunkt des Kongresses bilden Beispiele aus der Praxis, die schon jetzt zeigen, welche Wege die besten und am meisten Erfolg versprechenden sind. In Vorträgen präsentieren Experten ihre Erfahrungen und Analysen aus der Gesundheitswirtschaft und anderen Branchen. In Workshops werden Instrumente und Modelle des praktizierten Demographie-Managements zur Diskussion gestellt und im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit in Organisationen der Teilnehmer geprüft. Stichworte für Handlungsfelder, um sich auf die neue demographische Situation einzustellen, sind Weiterbildung und Wissensmanagement, Arbeitsorganisation und Gesundheitsförderung, aber auch das Miteinander der Generationen innerhalb der Belegschaft.

Die Forschungsgruppe Nachhaltigkeit kooperiert bei der Ausrichtung des Kongresses mit dem Demographie Netzwerk (ddn), der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), dem personalmagazin, der Dr. Becker Klinikgesellschaft und der Marie-Luise und Ernst Becker-Stiftung. Zielgruppe des Kongresses sind neben Managern und Personalverantwortlichen auch Mitarbeiter aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement, Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte und Betriebsratsangehörige. Programm und Anmeldeformular für den Kongress zum Thema „Demographie-Management in der Gesundheitswirtschaft“ (demig) unter: http://www.demig.info.

Kontakt:
Dr. Sabine Bohnet-Joschko und Kathrin Michel,
02302/926-505, demig@uni-wh.de

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Bernd Frye idw

Weitere Informationen:

http://www.demig.info

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