Workshop über Strahlenrisiken durch Plutonium, Strontium und Gammastrahlung

In den späten vierziger und frühen fünfziger Jahren des letzten Jahrhundert hat die Plutoniumproduktion für die sowjetrussischen Atomwaffen in Ozyorsk, einer immer noch geschlossenen Stadt im Südural, zu Strahlenexpositionen der Arbeiter, und auch durch flüssige radioaktive Ableitungen in den Fluss Techa zu Strahlenexpositionen der Anwohner des Flusses geführt. dabei traten Strahlenexpositionen durch Plutonium, Strontium und durch Gammastrahlung auf.

Wie Dr. Peter Jacob, Institut für Strahlenschutz der GSF und Koordinator des von der Europäischen Union mit 6,8 Millionen Euro unterstützen Projektes Southern Urals Radiation Risk Research (http://www.gsf.de/soul) mitteilt, ist das internationale Interesse an den resultierenden Gesundheitseffekten groß. Im Vergleich mit den Atombombenüberlebenden von Hiroshima und Nagasaki, die gegenwärtig die hauptsächliche Informationsquelle über gesundheitliche Gefährdungen durch Strahlenexpositionen bilden, machen zwei Eigenschaften die Daten aus dem Südural besonders relevant.

Erstens beziehen sie sich auf Strahlenexpositionen, die über einen längeren Zeitraum und nicht durch einen kurzen Strahlenimpuls aufgetreten sind. Strahlenexpositionen, die in unseren Ländern durch die friedliche Nutzung von Radioaktivität und Strahlung entstehen, akkumulieren sich in der Regel auch über einen längern Zeitraum. Zweitens sind die meisten Bewohner des Südurals wie auch in der Europäischen Union und in Nordamerika Kaukasier. Weiterhin gibt es keine vergleichbaren Datensätzen über gesundheitliche Wirkungen durch Plutonium- und Strontiumexpositionen.

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Michael van den Heuvel idw

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