BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft 1. Hj. 2007 / Doping für die Konjunktur

Der deutsche Konjunkturmotor läuft aus Sicht der Unternehmensberater in vielen Branchen weiter auf Hochtouren. Im „Stimmungsbarometer Wirtschaft 1. Halbjahr 2007“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. zeigen sich über 80 Prozent der Verbandsmitglieder hoch zufrieden mit dem Zustand der deutschen Wirtschaft und Industrie. Auf die Frage „Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation deutscher Unternehmen“ antworteten 17 Prozent mit sehr gut und 68 Prozent mit gut. Dabei ist die Zahl der besonders optimistischen BDU-Berater merklich gestiegen. Ende 2006 hatten die Werte zur Einschätzung der Klientensituation und -perspektive mit sehr gut noch bei deutlich geringeren acht Prozent gelegen (gut: 65 Prozent).

Auch die Jobaussichten fallen freundlicher aus: So erwarten über zwei Drittel der Berater in den kommenden sechs Monaten in der Investitionsgüterindustrie einen Arbeitsplatzzuwachs. „Ein hoher Anteil dürfte dabei auf den boomenden Maschinenbau entfallen“, so BDU-Präsident Antonio Schnieder. Wie bereits im 2. Halbjahr 2006 hält die Zuversicht für zusätzliche Jobs in der Bauwirtschaft weiter an.

Gute Zeiten auch für Handel und Handwerk: Jeder zweite Consultant prognostiziert im 2. Halbjahr ein Job-plus. Nur für zwei von dreizehn abgefragten Branchen erwarten die Befragungsteilnehmer einen Arbeitsplatzrückgang im laufenden Jahr. Schlusslichter bilden bei der Befragung die Automobilindustrie sowie die Öffentliche Hand.

Spitzenreiter bei der Umsatzentwicklung bleibt die Investitionsgüterindustrie, wo zwei von drei BDU-Mitgliedern für das 2. Halbjahr 2007 von einer besseren Umsatzsituation ausgehen. Auf den weiteren Plätzen: Konsumgüterindustrie (62,0 Prozent), Handel/Handwerk (60,3 Prozent) und Bauwirtschaft (57,8 Prozent).

Bemerkenswert: Die Umsatzprognosen für die Konsumgüterindustrie schraubten die Berater im Vergleich zur letzten Befragung Ende 2006 sogar um rund 24 Prozent hoch. Der überwiegende Anteil wird allerdings weiterhin auf das Auslandsgeschäft entfallen. Sorgenkind bleibt die Automobilindustrie. Hier gehen – vor dem Hintergrund des anhaltenden Wettbewerbsdrucks und der schwachen Absatzzahlen in Deutschland und Teilen Europas – mehr Berater von einer verschlechterten als einer verbesserten Umsatzsituation in den kommenden sechs Monaten aus.

Allerdings schätzen die BDU-Experten das Innovationspotenzial der Automobilhersteller und -zulieferer im kommenden Halbjahr positiv ein. Nach der Investitionsgüterindustrie mit 67,1 Prozent wird dieser Branche mit einem Anteil von 54,4 Prozent am stärksten zugetraut, richtungsweisende Produkte auf den Markt zu bringen. BDU-Präsident Schnieder: „Die deutsche Industrie und Wirtschaft muss insgesamt noch intensiver an ihrer Zukunftsfähigkeit arbeiten. Dafür müssen die Firmen in allen Unternehmensbereichen eine hohe Innovationsfähigkeit im Hinblick auf Geschäftsmodelle, Produkte und Prozesse sicherstellen. Das Tempo der Globalisierung wird die Messlatte hierfür noch höher legen.“

Hintergrund:

Im BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft werden 1.200 Unternehmensberater aus BDU-Beratungsgesellschaften zur wirtschaftlichen Situation ihrer Klienten befragt. Die Befragung wird zweimal jährlich jeweils für das 1. und 2. Halbjahr durchgeführt. Für insgesamt dreizehn Branchen geben die Berater ihre Einschätzung zur aktuellen Situation sowie zur Umsatzentwicklung, Innovationstätigkeit und Beschäftigungssituation in deutschen Unternehmen für die kommenden sechs Monate ab.

Download Grafik zur „Einschätzung der aktuellen Situation“ unter: www.bdu.de/wiba.html

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http://www.bdu.de/wiba.html

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