Treibhausgase aus Seen
Eher unbeachtet waren bislang Binnengewässer, die jedoch ebenfalls zur Belastung der Atmosphäre mit zusätzlichem Kohlenstoff beitragen. Wie stark, das ist schwer zu beziffern, doch Peter Casper vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Neuglobsow will der Frage auf den Grund gehen.
Gas-Messhauben auf der Wasseroberfläche, Gassammler über dem Seegrund, Wasserproben und Berechnungen sollen helfen, die Mengen an CO2 und CH4 zu beziffern, die aus Seen entweichen. Im nahen Umkreis der Abteilung Limnologie Geschichteter Seen in Neuglobsow am Stechlinsee können dazu unterschiedlichste Gewässertypen untersucht werden. Seit einigen Monaten wird ein Intensivmessprogramm am eutrophen Dagowsee durchgeführt. Doch mit dem Stechlinsee oder der Großen Fuchskuhle wurden auch schon nährstoffarme bzw. saure Seen in die Arbeiten einbezogen.
Frühere Studien an sehr nährstoffreichen (hypertrophen) Seen haben gezeigt, dass aus einem Hektar Wasserfläche im Sommer täglich 12.000 Liter Gas entweichen und die Luft mit 6,2 Kilogramm Kohlenstoff belasten. Zum Vergleich: Mit einem sparsamen Benzinmotor müsste man 150 Kilometer weit fahren, um die gleiche Menge Kohlenstoff in die Luft zu pusten.
Angesichts einer Fläche von 2,5 Millionen Quadratkilometern, die Binnengewässer weltweit einnehmen, wird die Dimension des Problems klar. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass fast acht Prozent der jährlichen Methan-Emissionen auf das Konto von Seen gehen.
Ansprechpartner:
Dr. Peter Casper, 03 30 82 / 699-29
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