Nur 5% aller Gefangenen in Deutschland sind Frauen

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hat in den vergangenen Jahren der Frauenanteil an allen Gefangenen in Deutschland zwar leicht zugenommen, jedoch ist er nach wie vor sehr gering. Am 30. November 2006 waren nur knapp 4 100 der insgesamt 76 600 Gefangenen weiblich; der Frauenanteil lag somit bei 5,3%. Im Jahr 1993, für das erstmals gesamtdeutsche Zahlen vorlagen, hatte der Anteil der Frauen an allen Inhaftierten bei 4,1% gelegen, 2000 bei 4,4%.

Dabei variierte der Frauenanteil zwischen den Vollzugsarten. Der Strafvollzug (von Freiheits- oder Jugendstrafe), in dem sich Ende 2006 mit 3 100 Personen die größte Gruppe weiblicher Gefangener befand, wies einen Frauenanteil von gut 5% auf. Gleichzeitig lag der Frauenanteil in der Abschiebungshaft bei 12% und in der Untersuchungshaft bei 6%. In der Sicherungsverwahrung befanden sich am 30. November 2006 ausschließlich Männer.

Für die statistisch erfasste Kriminalität gilt generell, dass der Frauenanteil im Gang der Strafverfolgung abnimmt. So ist zwar etwa jeder vierte polizeilich registrierte Tatverdächtige und jeder sechste Verurteilte eine Frau, aber nur jeder zwanzigste Strafgefangene. Dies erklärt sich vor allem dadurch, dass Frauen durchschnittlich nicht nur weniger, sondern auch leichtere Straftaten begehen. Bedeutsam ist zudem, dass straffällig gewordene Frauen ein geringeres Rückfallrisiko und eine günstigere Sozialprognose aufweisen als Männer.

Weitere Auskünfte gibt: Stefan Brings, Telefon: (0611) 75-2446 E-Mail: rechtspflegestatistik@destatis.de

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