Zwei Leibniz-Preise für Helmholtz-Forscher

Die Stammzellexpertin Magdalena Götz vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit wurde für ihre Forschung zu Nervenzellentwicklung in der Großhirnrinde ausgezeichnet, der Paläoklimatologe Gerald Haug vom GeoForschungsZentrum in Potsdam erhielt den Preis für die Rekonstruktion und Erklärung des Klimaverlaufs in der jüngeren Erdgeschichte.

„Ich freue mich sehr über diesen großen Erfolg der beiden Helmholtz-Wissenschaftler! Die Preise zeigen, dass in der Helmholtz-Gemeinschaft Spitzenforschung geleistet wird. Denn wir garantieren beste Arbeitsbedingungen und große wissenschaftliche Selbstständigkeit“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und selbst Leibniz-Preisträger 1992. „Mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis haben die beiden ausgezeichneten Forscher nun eine noch größere Freiheit, da sie das Preisgeld von 2,5 Millionen € nach eigenem Ermessen in ihre Forschung investieren können“, erklärt er.

Prof. Dr. Magdalena Götz (44) untersucht die molekularen Grundlagen der Gehirnentwicklung, insbesondere in der Großhirnrinde. Sie entdeckte unter anderem, dass Gliazellen des Gehirns als Stammzellen fungieren und Nervenzellen aus Gliazellen hervorgehen können. Diese Entdeckung erregte großes Aufsehen in der Fachwelt, da sie bisherige Vorstellungen von der Funktion der Gliazellen über den Haufen warf. Götz zeigte auch, welche Faktoren beim Übergang von glialen zu neuronalen Zellen eine Rolle spielen. Dank dieser Ergebnisse rückt nun das Fernziel ein wenig näher, in Zukunft die Differenzierung von Stammzellen gezielt zu steuern, um Therapien gegen degenerative Erkrankungen zu entwickeln.

Mit dem Klimaverlauf in den letzten Jahrmillionen beschäftigt sich Prof. Dr. Gerald Haug (38). Es gelang ihm, durch Analyse von Meeresablagerungen das Klima in Schlüsselregionen unseres Planeten zu rekonstruieren. Dabei untersuchte er auch die Ursachen der Klimawenden in der jüngeren Erdgeschichte und löste das Rätsel, wie es zu den großen Eiszeiten auf der Nordhalbkugel vor gut 2,7 Millionen Jahren kam. Seine Ergebnisse zeigen, dass die entscheidende Feuchtigkeitsquelle für den amerikanischen Eisschild und die gesamte Nordhalbkugel der Nordpazifik ist. Seine Arbeiten sind wichtig, um den heutigen Klimawandel zu verstehen, helfen aber auch, historische Fragen zu kören, etwa, ob Klimaveränderungen den Lebensraum der Maya in Yucatan beeinflusst haben.

Die Verleihung der Preise durch den neuen Präsidenten der DFG, Professor Matthias Kleiner, findet am 13. März 2007, 15.00 Uhr, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894). www.helmholtz.de

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