Kontrolliertes Zellwachstum als neurologische Behandlung
Forscher der Harvard-University entdeckten nun Schlüsselverbindungen, welche ein kontrolliertes Wachstum der Gehirnstammzellen ermöglichen. Durch diese neue Behandlung könnten defekte Gehirnfunktionen bei neurologischen Krankheiten und Schlaganfällen regeneriert werden. Die Ergebnisse werden im FASEB Journal im September veröffentlich.
Die vorliegende Untersuchung konzentrierte sich auf die beiden Verbindungen LTB4 und LXA, welche das Wachstum bestimmter Zellentypen stimulieren. Der Rezeptor LTB4 wird zur Stimulierung des Wachstums der Stammzellen sowie zur Ausdifferenzierung von Neuronen mit verminderter oder fehlender Kapazität, eingesetzt. Mit LXA4 wird die Auswucherung der Stammzellen kontrolliert und der programmierte Zelltod verhindert.
„Diese Studie öffnet neue Türe zu Behandlungsformen bei neurologischen Krankheiten und Verletzungen, die bis heute für unheilbar gehalten wurden“, so Gerald Weissmann, Chefredakteur des FASEB Journal.
Univ.-Prof. Markus Hengstschläger vom AKH-Wien warnt jedoch vor verfrühten Heilungsversprechungen. „Die Stammzellen-Forschung befindet sich erst am Anfang. Wir wissen noch immer nichts über die Langzeit- und Nebenwirkungen derartiger Behandlungen“, so Hengstschläger. Gegenüber pressetext erklärte Hengstschläger weiters, dass das größte Problem die Tumorenbildung bei unkontrolliertem Wachstum sei.
Trotz der umstrittenen Risiken bei der Stammzellen-Therapie sieht Hengstschlägel darin durchaus viel Potenzial: „Die medizinische Zukunft liegt nicht in der Reparation von beschädigten Organen, sondern in ihrer Regeneration durch eigene Stammzellen.“
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