Zwei Konferenzen zur Bildungspolitik

Zwei internationale Konferenzen an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig in der nächsten Woche unterstreichen, dass deren bildungspolitische Kompetenz gefragt ist. So ist die Erwachsenenpädagogik (Prof. Dr. Jörg Knoll) vom 23.-26. Januar Gastgeber für 33 Führungskräfte aus 24 ostafrikanischen Universitäten und Ministerien, wobei Leipziger Erfahrungen und Anregungen für ein modernes Qualitätsmanagement an Universitäten vermittelt werden. Und die Schulpädagogik (Prof. Dr. Dieter Schulz) richtet am 23 und 24. Januar eine Fachtagung zum Thema „Sprachen- und Schulpolitik in multikulturellen Gesellschaften“ aus, an der nicht nur die gegenwärtig an der Fakultät zu Besuch weilenden 25 Magistranden und Doktoranden von der Universität Lettlands in Riga, sondern auch Interessenten aus Polen, Tschechien und Ungarn teilnehmen.

Ziel der vom DAAD geförderten Konferenz mit den Rektoren und Prorektoren aus Kenia, Tansania und Uganda ist es, die Strategieentwicklung für ein länderübergreifendes System zur Qualitätsentwicklung und Akkreditierung an Universitäten in Ostafrika zu unterstützen. Die Themenpalette reicht von der Evaluation der Lehre über die Qualifizierung studentischer Tutoren bis zum Arbeitsbericht einer Agentur für die Akkreditierung von Studiengängen. Hierbei wird auch das Beispiel der Universität und des Lehrstuhls für Erwachsenenpädagogik eine maßgebliche Rolle spielen. Des weiteren geht es um die Einbeziehung von Wirtschaft, Region und Politik für die Entwicklung zu modernen Universitäten. Die Veranstaltungen finden überwiegend in der Volkshochschule Leipzig statt.

Die Fachtagung zur Sprachenpolitik, die im Neuen Senatssaal im Rektoratsgebäude der Universität stattfindet, hat sich vorgenommen, am Ende der Beratungen eine „Leipziger Erklärung zur Sprachenpolitik in multikulturellen Gesellschaften“ zu verabschieden. Auch eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema ist vorgesehen, an der auch Vertreter des Sächsischen Kultus-Ministeriums sowie der Länder Tschechien, Ungarn, Lettland und Bulgarien teilnehmen werden. Eine Frage, die dabei gestellt werden wird, ist die, ob wir uns in Europa an der Schwelle einer transnationalen Sprachen- und Bildungspolitik befinden. Die neue lingua franca – das Englische – bestimmt zwar die Praxis, andererseits besteht ein Spannungsfeld zwischen identitätsstiftender Sprachzugehörigkeit und supranationaler Kommunikationsnotwendigkeit. Wieder anders ist die Situation in Ländern, wo Minderheiten Anspruch auf Anerkennung ihrer Sprache in ethnisch relativ homogenen Gesellschaften erheben. Im Freistaat Sachsen ergibt sich eine Sprachenvielfalt durch die Sorben sowie durch Migranten. Des weiteren ist die Förderung der Nachbarschaftssprache in grenznahen Gebieten zu Polen und Tschechien ein Konferenzthema.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Jörg Knoll
Telefon: 0341 97-31470
E-Mail: knoll@uni-leipzig.de

Prof. Dr. Dieter Schulz
Telefon: 0341 97-31421
E-Mail: dschulz@fakerz.uni-leipzig.de

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Volker Schulte Universität Leipzig

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