Politische Karrieren – von der lokalen Ebene bis Europa

Forscher der Universität Jena veranstalten vom 20.-22. Oktober internationale Tagung

Sozialwissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben gemeinsam mit Kollegen von der Universität Halle-Wittenberg eine Gruppe europäischer und amerikanischer Experten eingeladen, um Politikerkarrieren unter die Forscherlupe zu nehmen. Vom 20. bis 22. Oktober werden in Jena und Dornburg auf der internationalen Konferenz „Von der Lokalpolitik bis Europa: Politische Karrieren auf verschiedenen Ebenen“ die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen diskutiert. Den Schwerpunkt bilden Karrierebewegungen zwischen den einzelnen parlamentarischen Ebenen. Die Konferenz ist Teil der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Untersuchungen zu Parlamentariern und kommunalen politischen Eliten im Ost-West-Vergleich im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 580 an den Universitäten Jena und Halle.

„Erstmalig wird den Karrierenlogiken der Politik in vergleichender Perspektive nachgespürt“, erläutert Mitorganisator Dr. Michael Edinger von der Uni Jena das Anliegen der Tagung. Mit Professor Peverill Squire ist es gelungen, einen der renommiertesten amerikanischen Forscher auf diesem Gebiet für eine Teilnahme zu gewinnen. Außerdem werden Experten aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Polen, Rumänien und Slowenien ihre Forschungsergebnisse präsentieren. „Das Neuartige an dieser Konferenz ist, dass wir gerade die Karrieresprünge über verschiedene Ebenen hinweg untersuchen. Wir wollen beispielsweise wissen, welche Überlegungen und Karrierestrategien dem Wechsel vom Bundestag in das Europäische Parlament oder umgekehrt zugrunde liegen“, so der Jenaer Politikwissenschaftler Edinger. Darüber hinaus geht es um Unterschiede in den Karrierestufen und der Karriereplanung zwischen einzelnen Staaten.

Die Konferenz wird am 20. Oktober vom Rektor der Universität Jena Professor Klaus Dicke eröffnet. Den Einführungsvortrag hält der Präsident des Landtags von Sachsen-Anhalt Professor Adolf Spotka. Daran schließen sich Vortrag und Diskussion mit dem langjährigen Bundestagsabgeordneten und späteren Kieler Oberbürgermeister Norbert Gansel an, bevor an den beiden folgenden Tagen die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung im Mittelpunkt steht. Zu dieser Verknüpfung von wissenschaftlicher Diskussion und Dialog mit der Politik meint Edinger: „Der intensive Austausch mit aktuellen und ehemaligen Politikern ist unverzichtbar, wenn man Karrieren über politische Ebenen hinweg und die damit verknüpften Absichten und Erwartungen verstehen möchte.“

Kontakt:
Dr. Michael Edinger
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Sonderforschungsbereich 580
Projekt „Delegationseliten nach dem Systemumbruch“
07737 Jena
Tel.: 03641 / 945055
E-Mail: s6edmi@nds.rz.uni-jena.de

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