Zentrum für Schlaganfall-Forschung an der Charité in Berlin wird eröffnet
Bulmahn: „Innovativer Forschung eine Chance geben“
Die neurowissenschaftliche Forschung in Deutschland bekommt einen neuen Schub. Am morgigen Freitag eröffnet Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn das bundesweit erste Zentrum für Schlaganfall-Forschung an der Charité in Berlin. „Wir müssen innovativer Forschung eine echte Chance geben“, sagte Bulmahn. Das neue Institut bündele die Kräfte zur Erforschung eines der wichtigsten neurologischen Krankheitsbilder. Die Neurowissenschaften seien wie kaum ein anderes Forschungsgebiet interdisziplinär und interaktiv. Als eine Querschnittsdisziplin vereinigten sie ein immenses Spektrum von physikalischen Grundphänomenen bis hin zu medizintechnischen und verhaltenspsychologischen Anwendungen in sich, so die Ministerin.
Im Rahmen der Forschungsförderung der Helmholtzgemeinschaft unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am Zentrum für Schlaganfall-Forschung den Aufbau von zwei Nachwuchsgruppen mit insgesamt 2,25 Millionen Euro. Außerdem fördert das BMBF die Neurowissenschaften unter anderem über das „Kompetenznetz Schlaganfall“ (seit 1999), das „Nationale Genomforschungsnetz“ und die Leitvision „Das Denken verstehen“. Eine Schnittstelle zwischen Grundlagen- und klinischer Forschung bildet die im Februar 2005 gestartete Fördermaßnahme „Kognitionsforschung“. Mit ihr sollen kognitive Verluste und Störungen als Folge von Erkrankungen wie dem Schlaganfall erforscht werden.
Jährlich erleiden rund 165.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Davon stirbt jeder Dritte innerhalb eines Jahres. Mehr als 60.000 Patienten sind ein Jahr nach dem Schlaganfall pflegebedürftig und auf fremde Hilfe angewiesen. 15 Prozent dieser Patienten müssen in Pflegeeinrichtungen versorgt werden. Etwa jeder fünfte Betroffene ist unter 60 Jahre alt, 43 Prozent der Schlaganfallpatienten sind Frauen.
Media Contact
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