Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft

Verleihung des Körber-Preises für die Europäische Wissenschaft 2004 an Mediziner und Molekularbiologen in Höhe von EUR 750.000, am Dienstag, dem 07. September 2004, um 12 Uhr

in Anwesenheit des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Ole von Beust, im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weizsäcker wird zum Thema „Zur Finalität Europas“ sprechen.

Die Preisträger sind: Prof. Dr. Kurt von Figura (Koordinator), Abteilung Biochemie II der Georg-August-Universität Göttingen

Prof. Dr. Markus Aebi, Institut für Mikrobiologie der ETH Zürich
Prof. Dr. Thierry Hennet, Physiologisches Institut der Universität Zürich
Prof. Dr. Jaak Jaeken, Department of Paediatrics des University Hospital Gasthuisberg in Leuven
Prof. Dr. Ludwig Lehle, Lehrstuhl für Zellbiologie und Pflanzenphysiologie der Universität Regensburg
Prof. Dr. Gert Matthijs, Laboratory für Molecular Diagnoses am Center for Human Genetics in Leuven

Das Forschungsthema: Therapien für eine neue Gruppe von Erbleiden

Die Hamburger Körber-Stiftung vergibt in diesem Jahr den mit EUR 750.000 dotierten Körber-Preis an ein internationales Forscherteam, das die molekularen Ursachen einer seltenen Erbkrankheit mit Namen „Congenital Disorder of Glycosylation (CDG)“ aufklären und neue Ansätze für Therapien entwickeln soll.

Jede Körperzelle enthält tausende verschiedener Eiweißmoleküle. Davon enthalten etwa ein Drittel auch Zuckeranteile (Glykoproteine), die z. B. bei Wachstum, Zelldifferenzierung, Organentwicklung, Signalübertragung , Entzündungen oder Krebsentstehung eine Rolle spielen. Bei den Patienten mit CDG-Syndrom ist jeweils einer der zahlreichen Schritte, die die Zuckeranheftung steuern, defekt. Dies führt dazu, dass CDG-Patienten häufig geistig zurückgeblieben und in ihrer körperlichen Beweglichkeit eingeschränkt sind. Rund ein Fünftel der Erkrankten stirbt in den ersten zwei Lebensjahren an Leber- oder Nierenversagen, Herzmuskelschwäche oder Infekten.

Die Preisträger waren die ersten, die Patienten mit CDG-Syndrom beschrieben haben, sie gehören zur Weltspitze bei der Erforschung dieser Krankheitsgruppe.

Kuratorium des Körber-Preises

Prof. Dr. Peter Gruss (Vors.), Prof. Dr. Heidi Diggelmann, Prof. Dr. Olaf Kübler, Prof. Dr. Volker ter Meulen, Prof. Dr. David N. Reinhoudt, Prof. Dr. Jan-Eric Sundgren, Prof. Dr. Widmar Tanner, Prof. Dr. Sigmar Wittig

Die Körber-Stiftung

Die Körber-Stiftung will mit ihren Projekten Bürgerinnen und Bürger aktiv an gesellschaftlichen Diskursen beteiligen. Sie versteht sich in diesem Sinne als ein Forum für Impulse. Chancen zur Mitwirkung bietet das Forum besonders in den Bereichen Politik, Bildung, Wissenschaft und Internationale Verständigung. Wer sich als Bürger engagiert, kann Wissen weitergeben, Probleme identifizieren und Aktivitäten anregen. Mit diesen Impulsen setzen die Teilnehmer wichtige Akzente zur Alltagskultur der Demokratie.

Media Contact

Dr. Nikolaus Besch Körber-Stiftung

Weitere Informationen:

http://www.stiftung.koerber.de

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