Bamberger Modell der Lehrerausbildung vom Stifterverband ausgezeichnet
Der Stifterverband hat erstmals in Deutschland wegweisende Modelle der Lehrerausbildung prämiert: Die Universitäten Bamberg, Göttingen und Paderborn erhielten eine Auszeichnung verbunden mit einer Förderung in Höhe von jeweils 240 000 Euro. Die Bamberger Neukonzeption dient dem geplanten „Zentrum für fachdidaktische Forschung und Lehre“.
Der Stifterverband hat erstmals in Deutschland wegweisende Modelle der Lehrerausbildung prämiert: Die Universitäten Bamberg, Göttingen und Paderborn erhielten eine Auszeichnung verbunden mit einer Förderung in Höhe von jeweils 240 000 Euro. Prof. Gabriele Faust, Lehrstuhl Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik in der Fakultät Psychologie, Pädagogik, Philosophie (PPP), hat das Konzept der Universität Bamberg zusammen mit Prof. Ortwin Beisbart, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, und Prof. Sibylle Rahm, Schulpädagogik, im November dem Stifterverband vorgelegt. Der Geldsegen wird in Bamberg vor allem für Evaluation und Forschung Verwendung finden.
Leitvorstellung: stärkerer Berufsbezug
„Der Neukonzeption der Bamberger Lehrerausbildung für die Grundschule liegen drei Leitvorstellungen zugrunde: Ein stärkerer Berufsbezug, eine bessere Abstimmung der Studienteile sowie eine aktivere Rolle der Studentinnen und Studenten“, sagte die Professorin. In fächer- und phasenübergreifender Zusammenarbeit sollen die Leitvorstellungen durch die Förderung selbstgesteuerten Kompetenzerwerbs, „Forschendes Lehren“ auf Seiten der Studierenden sowie durch Weiterentwicklung der schulpraktischen Studien und curriculare Abstimmung der Inhalte durchgesetzt werden.
Von den 110 Hochschulen in Deutschland, die Lehrer ausbilden, hatten 75 Interesse an einer Teilnahme am Wettbewerb des Stifterverbandes bekundet. 44 Lehranstalten haben im November 2003 einen Antrag eingereicht. Von diesen wurden acht ausgewählt und von der Jury eingeladen. Drei der Anträge, darunter die Bewerbung der Universität Bamberg, befand die Jury als besonders förderungswürdig. Fünf weiteren Konzepten, dem Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Bielefeld und Bochum sowie der Universität und der Fachhochschule in Münster; den Universitäten in Erfurt, Koblenz-Landau und Oldenburg, wurden jeweils 90 000 Euro zugesprochen.
Zentrum für fachdidaktische Forschung und Lehre geplant
In Bamberg werden die vom Stifterverband erhaltenen Mittel vornehmlich „für Evaluation und Forschung eingesetzt“, sagte Gabriele Faust. Untersucht werden soll, welche Auswirkungen die Neukonzeption auf den Studienverlauf und die Studienergebnisse habe. Die Neukonzeption soll auch zum Aufbau des geplanten Bamberger „Zentrums für fachdidaktische Forschung und Lehre“ beitragen und auf dieser Basis gegebenenfalls ausgeweitet werden.
Die Erfahrungen der geförderten Konzepte werden durch den Stifterverband hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und Erfolgsfaktoren miteinander verglichen. Geplante Tagungen sollen möglichst vielen Hochschulen die Gelegenheit zu geben, von den Erfahrungen der Projekte zu erfahren. Gabriele Faust wünscht sich auch einen fachlichen Austausch auf internationaler Ebene: „Von Ländern wie der Schweiz oder Skandinavien könnten wir profitieren“.
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