Preis für erfolgreichen Forschungstransfer

Der neugeschaffene Transferpreis der Universität Münster

Den in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschriebenen Transferpreis der Universität Münster erhalten der Mediziner Dr. Dietmar Enk und der Chemiker Dr. Heinrich Luftmann. Die beiden Preisträger teilen sich die Preissumme von 20.000 Euro und erhalten zusätzlich eine für den Preis geschaffene Skulptur. Verliehen wird der Transferpreis am 21. November 2002 im Düsseldorfer Landtag im Rahmen der Ausstellung „Die 3. Mission – Forschung und Transfer im Parlament“, die Beispiele für Spitzenforschung und erfolgreichen Forschungstransfer aus den nordrhein-westfälischen Hochschulen präsentiert.

Der Transferpreis war vom Rektorat der Universität Münster ausgeschrieben worden für besondere Leistungen von Universitätsmitgliedern beim Forschungstransfer und bei der wissenschaftlichen Kooperation mit Partnern der außeruniversitären Praxis. Der Wirtschaftsbeirat der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der Universität Münster hatte die schwierige Aufgabe, als Jury die ersten Preisträger unter mehreren hervorragenden Vorschlägen aus verschiedenen Bereichen der Universität auszuwählen.

Dr. Dietmar Enk, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster, erhält den Preis für eine von ihm entwickelte „Spritze mit integrierter Druckanzeige“. Das Einführen von Kathetern in Blutgefäße zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken gehört heute in vielen Bereichen der Medizin zum klinischen Standard. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, ist es dabei wichtig, die Blutgefäße nicht versehentlich zu verletzen. Die von Dr. Enk entwickelte, in enger Kooperation mit der Firma B. Braun Melsungen AG zur Marktreife geführte und mittlerweile durch internationale Patente geschützte Spritze ermöglicht es, den Druck in einem punktierten Blutgefäß durch eine Messvorrichtung in der Punktionskanüle zu ermitteln. Auf diese Weise können drohende Fehlpunktionen rechtzeitig erkannt und mögliche Schäden für den Patienten ausgeschlossen werden. Die „Spitze mit integrierter Druckanzeige“ befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung, die Markteinführung ist für das kommende Jahr geplant.

Dr. Heinrich Luftmann vom Organisch-Chemischen Institut der Universität Münster wird ausgezeichnet für die Entwicklung eines „Dünnschichtextraktors“. Die Dünnschichtchromatographie ist eine leistungsfähige, schnelle und preiswerte Methode zur Trennung chemischer Verbindungen. Das Ablösen der getrennten Substanzen vom Trennmedium war bislang jedoch zeitaufwendig und barg die Gefahr von Verschmutzungen. Der von Dr. Luftmann entwickelte Extraktor löst diese Aufgabe elegant und schnell. Besonders günstig ist die Koppelbarkeit mit einem Elektrospray-Massenspektrometer. Auf diese Weise ist eine Identifizierung der chemischen Substanz ohne Zwischenisolierung möglich. Für diese Vorrichtung hat der Chemiker inzwischen ein Patent erhalten und mit der Firma ChromAn in Leipzig einen Lizenzvertrag zur Herstellung und Vertrieb des „ChromeXtrakt“ geschlossen.

Media Contact

Norbert Frie idw

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