Mediendatenbank Medizin

Mediendatenbank Medizin
Nutzbarmachung moderner Informationstechnologien für die Hochschulen

In einem gemeinsamen Projekt der Universitäten Ulm und Heidelberg wird gegenwärtig unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Leichsenring, Universitätskinderklinik Ulm, eine fachübergreifende medizinische Datenbank aufgebaut, mit deren Hilfe künftig Photo-, Video- und Audiodateien, Grafiken und Animationen Medizinern und Hochschullehrern via Internet zur Verfügung stehen sollen. Das Projekt wird mit 450.000 vom Land Baden-Württemberg und den beteiligten Universitäten gefördert.

Obwohl an allen Universitäten und den meisten großen Kliniken die apparativen Möglichkeiten zur Präsentation von digitalen Ton-, Video- und Bilddateien vorhanden sind, werden sie – etwa für die Gestaltung von Vorträgen und Seminaren – kaum genutzt. Nur wenige Hochschullehrer haben derartige digitale Dateien selbst archiviert. Mit Hilfe von Ton- oder Videosequenzen, die in moderne Präsentationsprogramme integriert werden können, ließen sich jedoch viele Krankheitsbilder oder diagnostische Prozeduren wesentlich anschaulicher vermitteln.

Im Gegensatz zu den im Internet schon vielfach vorhandenen medizinischen Bildsammlungen, die sich fast immer auf einzelne Themen- oder Fachbereiche beschränken, soll mit dem Projekt der Mediendatenbank Medizin zum ersten Mal eine Datenbank entstehen, die Mediendateien aus grundlegenden Fachgebieten wie Anatomie oder Physiologie mit klinischen Fachgebieten wie Kinderheilkunde, Innere Medizin oder Chirurgie verbindet und damit eine fachübergreifende Darstellung von Krankheitsbildern ermöglicht. Für die Suche nach den gewünschten Dateien steht den Nutzern ein umfassendes Schlagwort- und Suchsystem zur Verfügung, dessen Inhalte und Strukturen von der amerikanischen National Library of Medicine entwickelt wurden und das in den großen medizinischen Literaturdatenbanken Verwendung findet.

Eine Reihe von Kliniken und Instituten der Universitäten Ulm und Heidelberg beteiligen sich bereits an dem Projekt und schaffen damit schon jetzt einen Fundus von mehreren Tausend Dateien. Das völlig neu konzipierte Dateimanagementsystem der Datenbank erlaubt aber auch, dass sich künftig weitere Institutionen dem Projekt anschließen. Die Datenbank ist komplett internetbasiert, so dass auf das System weltweit und systemunabhängig zugegriffen werden kann. Vorträge oder Vorlesungen können abgelegt und wieder abgerufen werden. Der dafür erforderliche schnelle Datentransfer wird durch eine Anbindung des Projektservers an das BelWü-Netz des Landes Baden-Württemberg ermöglicht. Alle Dateien sind durch eigenen Firewall und Backupsysteme vor Zerstörung geschützt. Datenschutz- und urheberrechtliche Aspekte werden berücksichtigt. Sichtbare und unsichtbare digitale Wasserzeichen verhindern die unbefugte Nutzung von Dateien.

Für Ärzte und Naturwissenschaftler bietet die Datenbank interessante Optionen: Zugriff auf Materialien aus allen medizinischen Fachgebieten, professionelle Digitalisierung, Sicherung und Verschlagwortung eigener Materialien, Kennzeichnung der Autorschaft durch digitale Wasserzeichen. Das Projekt „Mediendatenbank Medizin“ ist ein wichtiges Element im Kontext der Nutzbarmachung moderner Informationstechnologien für die Hochschulen.

Kontakt: Hotline 0731-500-27720.

Media Contact

Peter Pietschmann idw

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