Die Rolle des Wasserzyklus bei radikalen Klimaveränderungen

Bisher sind die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass während der letzten Eiszeit Kalt- und Warmschocks mit durchschnittlichen Temperaturunterschieden von 5°C stattgefunden haben. Forscher des Labors für Klima- und Umweltwissenschaften (Laboratoire des sciences du climat et de l’environnement, LSCE, CEA/CNRS) haben gemeinsam mit Kollegen aus Dänemark, Island, der Schweiz und den Vereinigten Staaten neue Untersuchungen in Grönland durchgeführt.

Während dieser Studien haben sie nicht nur Oxygen-18 in den Bohrungen analysiert, sondern auch Deuterium. Damit wurden Messungen der Temperatur des Wasserdampfs an der Meeresoberfläche (Deuterium) bis zur Formation von Schneeflocken im Packeis von Grönland (Oxygen-18) ermöglicht.

Die Forscher haben damit gezeigt, dass diese Temperaturunterschiede eigentlich bis zu 16°C betrugen. Diese schnellen Veränderungen sind anscheinend an den Wasserzyklus gekoppelt, womit diese neuen Erkenntnisse jetzt Hinweise für neue Klimamodelle liefern könnten.

Kontakt:
Valerie Masson-Delmotte,
LSCE UMR CEA/CNRS 1572 Bat 709,
L’Orme des Merisiers CEA Saclay,
F- 91191 Gif-sur-Yvette Cedex FRANCE
Email: valerie.masson@cea.fr
Tel: +33 1 6908 7715
Fax: +33 1 6908 7716

Vorstellung dieser Arbeit auf Englisch: http://www.ifremer.fr/ifrtp/pages/CNFRA/MASSON-DELMOTTE.html Quelle: “GRIP Deuterium Excess Reveals Rapid and Orbital-Scale Changes in Greenland Moisture Origin”, V. Masson-Delmotte, J. Jouzel, A. Landais, M. Stievenard, S. J. Johnsen, J. W. C. White, M. Werner, A. Sveinbjornsdottir, and K. Fuhrer, Science, 1 July 2005: 118-121.

Siehe auch Pressebericht vom CNRS am 1. Juli, http://www2.cnrs.fr/presse/communique/714.htm Redakteur: Jérôme SEGAL, jerome.segal@diplomatie.gouv.fr}©åm}

Wissenschaft-Frankreich Nr. 81, 15. Juli 2005
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