Mit Ambient Intelligence in eine vernetzte Zukunft?

Fraunhofer IESE startet Umfrage zur industriellen Bedeutung vernetzter, selbst organisierender Systeme

Ein neues Schlagwort erobert die IT-Branche: Ambient Intelligence. Der Begriff bezeichnet die Vision einer von vernetzten elektronischen Systemen bestimmten Lebensumgebung, die sich situationsspezifisch und eigenständig auf die Erfordernisse des Benutzers einstellen. Eine aktuelle Umfrage des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering will die Bedeutung dieses neuartigen Ansatzes für deutsche Unternehmen klären.

Inwiefern eine solche Vision einer „Ambient Intelligence“ (AMI) für deutsche Unternehmen relevant ist und welche Konsequenzen sich daraus für den Markt ergeben, ist bislang noch unzureichend geklärt. Im Rahmen des deutsch-ungarischen Kooperationsprojekts BelAmI (Bilateral German-Hungarian Research Collaboration on Ambient Intelligence Systems) soll eine Online-Umfrage helfen, zu einer besseren Einschätzung des durch AMI induzierten Innovations-, Markt- und Arbeitsmarktpotential zu gelangen. Die Befragung wird im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Land Rheinland-Pfalz und der Fraunhofer-Gesellschaft geförderten Projekts durchgeführt. Die Studie richtet sich an Firmenvertreter, die mit den Produkten ihres Unternehmens gut vertraut sind und die weitere Entwicklung des unternehmenseigenen Produktportfolios einschätzen können. Interessierte können sich ab sofort bis zum 12. Juni 2005 unter www.iese.fraunhofer.de/belami an der Umfrage beteiligen.

Bezogen auf die weit reichenden Auswirkungen des zugrunde liegenden technologischen Ansatzes wäre Ambient Intelligence dazu geeignet, das alltägliche Leben grundlegend zu verändern. Schon heute sind viele unserer beruflichen und privaten Aktivitäten von Informationstechnik durchdrungen – viele Aspekte unseres täglichen Lebens wären ohne die hierbei eingesetzten Technologien in dieser Form nicht denkbar. Navigationssysteme beispielsweise berechnen satellitengestützt Fahrstrecken für Autofahrer, Leistungssportler optimieren ihr Training durch Körperdatenanalyse mit dem Computer und Industriefirmen gestalten Produktionsabläufe durch rechnergesteuerte Fertigungsstraßen kostengünstig und zuverlässig.

Interdisziplinäre Wissenschaftlerteams arbeiten nun mit Hochdruck daran, Systeme zu schaffen, die sich durch eine selbstständige Organisation und Wechselwirkung ihrer Komponenten auszeichnen. Die Systeme sollen erforderlichenfalls Netzwerke eingehen und auf ihre Umgebung – auch ohne explizite Eingabe – situationsbedingt reagieren können. Extreme Miniaturisierung, preiswerte Massenfertigung sowie Fortschritte in der Mikroelektronik, Kommunikationstechnik, und Mensch-Maschine-Interaktion lassen die Vision einer intelligenten, den Menschen unaufdringlich unterstützenden Umwelt zumindest in technischer Hinsicht in greifbare Nähe rücken.

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Jörg Dörr idw

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