Hannover Messe 2005: "PressFit" sorgt jetzt für sichere Verbindungen

Konstrukteure der TU Chemnitz entwickelten Software, die Pressverbindungen optimiert

Wissenschaftler des Instituts für Konstruktions- und Antriebstechnik der TU Chemnitz um Prof. Dr. Erhard Leidich stellen vom 11. bis 15. April 2005 auf der Hannover Messe auf dem mitteldeutschen Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ (Halle 2, Stand C39) erstmals eine neue Software vor, mit der Entwicklungsingenieure die optimale Auslegung von Pressverbindungen bei größtmöglicher Ausschöpfung der Materialbelastungsgrenzen realisieren können.

„Pressverbindungen sind eine klassische Form der Welle-Nabe-Verbindung, die für den Konstrukteur aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten häufig zur Übertragung von großen Kräften und Momenten genutzt werden. Wegen ihres günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnisses gewinnen sie in der Antriebstechnik stetig an Bedeutung“, berichtet Prof. Leidich. Häufig würden die Konstrukteure jedoch die Pressverbindung nicht optimal auslegen, da sie deren genaue Belastungsgrenzen nicht kennen. Um den Konstrukteuren ein zeitgemäßes Werkzeug zur sicheren Dimensionierung von Pressverbindungen zur Verfügung zu stellen, wurde das Programm „PressFit“ im Auftrag der Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA) an der Professur Konstruktionslehre der TU Chemnitz entwickelt. Es berücksichtigt sowohl jüngste Erkenntnisse der Forschung als auch die aktuelle Normung, insbesondere die DIN 7190 „Pressverbände“. In das Programm einbezogen sind auch die Ergebnisse einer Vielzahl von Gestaltfestigkeitsuntersuchungen an Pressverbindungen, die im Versuchslabor der Professur Konstruktionslehre durchgeführt wurden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Programmen ermöglicht „PressFit“ eine erweiterte Auslegung der elastisch-plastisch beanspruchten Pressverbindungen, etwa für Hohlwellen oder für Pressverbände mit unterschiedlichen Elastizitätsmodulen von Welle und Nabe. Mit dem Programm können zudem beispielsweise Drehmomente bei Betriebstemperatur und unter Fliehkrafteinfluss oder Dreifachpressverbände berechnet werden. Auch hochdynamische Belastungen, wie in Windkraftanlagen, können überprüft werden. Darüber hinaus beinhaltet das Programm eine Anbindung für Werkstoffdatenbanken und eine Auswahltabelle für Reibwerte. Die vollständige Funktionalität des Programms „PressFit“ wird pünktlich zum Start der Hannover Messe unter http://www.pressverbindungen.de beschrieben.

Weitere Informationen zum Programm und seinem Vertrieb erteilt Prof. Dr.-Ing. Erhard Leidich, Telefon (03 71) 5 31 – 46 60, E-Mail e.leidich@mb.tu-chemnitz.de .

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Mario Steinebach idw

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