Umweltfreundliche Antikorrosionsverfahren

Innerhalb der EU ist der Schutz von Stahlmaterialien vor Korrosion eine weit verbreitete Aktivität auf industrieller Ebene. In gegenwärtig eingesetzten Verfahren werden schützende Chromatfilme aufgetragen, die eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt darstellen.

Im Rahmen des SILACOR-Projektes der EU wollte man neue Beschichtungsverfahren mit besserem Umweltprofil finden. Die Hauptsorge bei Chromfilmen besteht darin, dass sechswertiges Chrom wasserlöslich ist und in jeder Phase des Prozesses eine ernsthafte Umweltbedrohung darstellt.

Die am SILACOR-Projekt beteiligten Forscher konzentrierten sich auf Verbindungen mit einer Basis aus Kieselerde als Grundlage für neuartige Schutzschichten gegen Korrosion, die eine Alternative zu Passivierungsfilmen auf Chrom-Basis sein könnten. Den Ausgangspunkt bildeten Literaturquellen, die auf die schützenden Eigenschaften von Kieselerde-Verbindungen hingedeuten. Diese wurden jedoch nie auf industrieller Ebene untersucht. Das Projekt führte zur Entwicklung von zwei Hauptsolen auf Kieselerde-Basis: UFC-Sol und Coventya-Sol. Diese beiden Sole erzeugten Filme, die einen Schutz ähnlich dem durch Chromat boten.

Das Projekt richtete sich auch auf Probleme verbunden mit der Reaktionsfreundigkeit der neuen Filme auf Kieselerde-Basis mit ihren Stahl- und Zinksubstraten. Die aus dem Projekt gezogenen Daten weisen darauf hin, dass die neue Technologie auf Kieselerde-Basis eine funktionsfähige Alternative zu den gegenwärtig geltenden Standards in der Antikorrosionsindustrie darstellen könnte. Partner werden gesucht, die diese Anwendung fördern und den Einsatz dieser Filme in verschiedenen Umgebungen wie Fahrzeugproduktion und Haushaltsgeräteherstellung testen.