Allen: Vegane Ernährung für Kids ist unethisch

US-Forscherin warnt vor fehlenden Nährstoffen und Spurenelementen

Wer seine Kinder nach streng vegetarischen Regeln ernährt, handelt unethisch. Zu diesem Schluss kommt die Forscherin Lindsay Allen vom US Agricultural Research Service. Die Wissenschaftlerin greift damit jene Eltern an, die an dem Slogan „Fleisch ist Mord“ festhalten. Fleisch liefere Nährstoffe und Spurenelemente, die sonst in keinem Nahrungsmittel enthalten sind, argumentiert die Forscherin beim Treffen der American Association for the Advancement of Science (AAAS), das derzeit in Washington stattfindet.

„Es gibt genug Studien, die deutlich machen, dass Frauen, die während der gesamten Schwangerschaft auf Fleisch verzichten, kleinere Kinder zur Welt bringen. Viele der Babys wachsen zudem langsamer und ihre Entwicklung geht deutlich langsamer vor sich“, so Allen. Gehe es um die Ernährung von Kleinkindern und Schwangeren, sei es unethisch auf tierische Eiweiße oder Fette in genau jener Zeit des Wachstums zu verzichten. Besonders kritisch äußerte sich die Expertin über jene Eltern, die auch auf Milch, Käse und Butter verzichten.

Die Störungen beginnen bereits im Bauch der Mutter und setzen sich nach der Geburt fort. Studien unter afrikanischen Schulkindern haben bewiesen, dass zwei Löffel Fleisch ausreichen, um den Bedarf an Vitamin B12, Zink und Eisen zu decken. Die mehr als 540 Kinder, die untersucht wurden, erhielten ursprünglich nur Nahrungsmittel, die aus Stärke, Bohnen und Getreide bestanden. Nach zwei Jahren erhielten einige der Schulkinder je zwei Esslöffel Fleisch bzw. Milch oder ein Öl-Supplement. Nach Angaben der Forscherin war die Entwicklung der Kinder danach dramatisch verbessert: Fleisch oder Milch waren in der Lage, den Vitamin B12-Mangel zu eliminieren, der vorher bei den Kindern vorhanden war.

Die Untersuchung, die in einer armen afrikanischen Gemeinde durchgeführt wurde, mache deutlich wie relevant eine ausgewogene Ernährung für Schwangere und Kinder ist. Wer gänzlich auf Fleisch verzichte, müsse Nahrungsergänzungsstoffe einnehmen, allerdings plädierte die Expertin, sei es besser tierische Fette zu sich zu nehmen als Pillen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.aaas.org

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