Gemeinschaftsstand Nanotechnologie auf der MicroTechnology
Zwerge“ auf dem Sprung in die Märkte
Nanotechnologie ist für viele die wichtigste Zukunftstechnologie des 21. Jahrhunderts – doch vielen gilt sie auch noch als ausgesprochen visionär. Angetrieben von Protagonisten wie K. Eric Drexler oder Ray Kurzweil geht es in Berichten und Kommentaren um spektakuläre Erkundungsfahrten von Nano-U-Booten im menschlichen Körper, um sich selbst replizierende Nanoroboter, über die Erfolgsautor Michael Crichton seinen Bestseller „Beute“ verfasst hat, oder das so genannte Terraforming, die Urbarmachung von Planeten durch den Einsatz von hilfreichen „Zwergen“ (nanos steht im Griechischen für Zwerg).
Doch die Realität sieht ganz anders aus. Eher unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit hat sich die Nanotechnologie als Markt etabliert. Aus unterschiedlichsten Bereichen der Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft sind Unternehmen dabei, verschiedenste Produkte und Dienstleistungen aus dem Zwergenreich in die Realität umzusetzen, wobei der Nanokosmos die Klammer für die vielfältigen Entwicklungen darstellt.
Vor diesem Hintergrund ist das Kommunikationskonzept „SchauPlatzNANO“ entstanden, das auf der Hannover Messe 2005 (11. bis 15. April) erstmals die führende Leitmesse der Mikrosystemtechniken und Nanotechnologien, die „MicroTechnology“, in den Hallen 14 und 15 bereichern wird. „Ziel des Gemeinschaftsstandes ist es, zu zeigen, dass die Nanotechnologie den Elfenbeinturm der Grundlagenforschung verlassen hat und auf dem Sprung in die industrielle Anwendung ist“, erklärt Ronald Beiersdorff, Beiersdorff GmbH, der das Konzept maßgeblich gestaltet hat. Der „SchauPlatz NANO“ offeriert ein breites Themenspektrum und kommuniziert vorhandene Nanolösungen in Anwendungsfeldern wie Life Sciences, Werkzeuge und Sensorik, Optik und Elektronik sowie Materialien und Oberflächen. „Ein weiterer Schwerpunkt sind die Aus- und Weiterbildung und die Forschung in diesem spannenden Arbeitsgebiet“, so Beiersdorff.
Überragende Querschnittsfunktion in allen Technikbereichen
Nano bedeutet nicht einfach nur winzig, sondern zielt auf echten Mehrwert durch völlig neuartige Funktionalitäten. Die Nano-Optik auf Basis organischer Leuchtdioden (OLEDs) generiert einerseits besonders leuchtstarke Flachbildschirme, andererseits innovative, extrem sparsame Beleuchtungssysteme. Nanochemie ermöglicht unter anderem antibakterielle und reinigungsoptimierte Beschichtungen, besonders effektiven Sonnenschutz oder Katalysatoren für viele chemische Reaktionsverfahren. Die Nanobiotechnologie glänzt mit zahlreichen diagnostischen und therapeutischen Ansätzen. Es sind vor allem ungewöhnliche mechanische, optische, magnetische, elektrische und chemische Eigenschaften, die in diesem Zusammenhang auch kommerziell interessant sind.
„Die Nanotechnologie ist dank ihrer Querschnittsfunktion inzwischen ein Thema von großer wirtschaftlicher Relevanz. Der Markt für die Nanotechnologie und Nanomaterialien wächst rasant“, bestätigt Dr. Alfred Oberholz, für die Forschung zuständiges Vorstandsmitglied der Degussa AG (Düsseldorf), die bei Metallen, Metalloxiden und Kohlenstoff in Nanoform eine führende Position einnimmt. Besonders interessant dabei ist, dass in vielen Fällen extreme Einsparungen bei Gewicht, Volumen, Rohstoff- und Energieverbrauch möglich sind. In diesem Sinne ist die Nanotechnologie eine Chance, Ökologie und Ökonomie zu verbinden.
her fehlte eine geeignete Plattform, um die neuen Entwicklungen und Anwendungen in den Markt zu tragen. Diese Schwachstelle will der „SchauPlatz NANO“ beseitigen – die HANNOVER MESSE 2005 als wichtigstes Technologieereignis des Jahres ist dafür die optimale Umgebung. Hier treffen die meisten Bereiche aufeinander, für die Nanotechnologie relevant ist. Der „SchauPlatz NANO“ reagiert auf die dynamischen Anforderungen des Marktes. Die thematisch ineinander greifende Darstellung unterschiedlicher Einsatzgebiete und Unternehmen ist der Schlüssel, um ein überzeugendes Gesamtbild des „Zwergenkosmos“ zu geben.
Neben dem oben genannten Gemeinschaftsstand Nanotechnologie greifen weitere Sonderveranstaltungen die Trends und Tendenzen der „MicroTechnology“ auf. Der Gemeinschaftsstand LASER TECHNOLOGY zeigt sowohl anwendungsorientierte Technologien als auch jüngste Forschungsergebnisse. Diskussionen und Vorträge um das Thema Lasertechnologie ergänzen das Ausstellungsprogramm.
Wie auch in den letzten Jahren stellen in der Sonderschau „Ultrapräzisionsfertigung“ Werkzeug- und Formenbauer an praktischen Beispielen vor, wie im Ultrapräzisionsverfahren Mikroprodukte entstehen. Darüber hinaus wird das „FORUM MicroTechnology“ zum kommunikativen Zentrum der Hallen 14 und 15 wieder den Anziehungspunkt bilden. Die Plattform für Produkt- und Firmenpräsentationen greift unter anderem die Themen Mikro-Antriebstechnik, Mikrofluidik mit Dosiertechniken im Nanoliterbereich, Mikro-Sensorik und Mikro-Produktionstechniken auf.
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