China vor "großem Sprung nach vorn" bei der Nutzung erneuerbarer Energien

Renewables-Folgekonferenz 2005 in China

China will einen wachsenden Teil seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Bis zum Jahr 2020 will das Land nicht weniger als zwoelf Prozent seines Stroms aus Sonne, Wind und kleiner Wasserkraft beziehen. Vor allem den Ausbau der Windkraft will China in den naechsten Jahren erheblich vorantreiben. Deutsche Unternehmen werden mit ihrem Know-how durch langfristige Lizenzvertraege mit chinesischen Firmen an diesem Zukunftsmarkt maßgeblich beteiligt sein. „China steht vor einem großen Sprung nach vorn bei den Erneuerbaren“, sagte Bundesumweltminister Juergen Trittin zum Abschluss seines zweitaegigen Besuchs in der chinesischen Hauptstadt Peking. Dort hatte er die 3. Weltwindenergie-Konferenz eroeffnet und politische Gespraeche mit hochrangigen Vertretern der chinesischen Regierung gefuehrt. Trittin zeigte sich hocherfreut ueber die Bereitschaft der chinesischen Regierung, im kommenden Jahr eine Weltkonferenz fuer erneuerbare Energien auszurichten. Sie soll als Folgekonferenz zur „renewables 2004“ in Bonn den Fortschritt der dort vereinbarten Ausbauziele ueberpruefen.

Mit dem ersten Vizeminister der Staatlichen Kommission fuer Entwicklung und Reform (NDRC), Wang Chunzheng, eroerterte Bundesumweltminister Juergen Trittin aktuelle Fragen der Energiepolitik: OElpreisentwicklung, Versorgungssicherheit, Klimawandel und Armutsbekaempfung. China wird zur Bewaeltigung dieser Herausforderungen verstaerkt auf Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Diversifizierung des Energieangebotes setzen. NDRC-Vizeminister Wang unterstrich den Willen seines Landes, bis 2020 12 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Das entspricht 120.000 MW installierter Leistung – dem Fuenffachen der in Deutschland heute installierten Kapazitaet und dem Zehnfachen dessen, was China heute an Atomkraft hat.

Beim Ausbau der Windkraft will China vor allem die riesigen Potentiale der Windenergie nutzen, wobei das Know-how deutscher Hersteller eine große Rolle spielen wird. Am Rande der Weltwindenergiekonferenz wurden Lizenzvertraege zwischen deutschen und chinesischen Herstellern ueber den Bau von Windenergieanlagen unterzeichnet, die in den kommenden zehn Jahren betraechtliche Investitionen von insgesamt bis zu 600 Millionen Euro in China ausloesen werden.

Anknuepfend an die diesjaehrige „renewables“-Konferenz in Bonn kamen Trittin und Wang ueberein, dass China im kommenden Jahr eine Folgekonferenz ausrichten wird. Sie soll einen Pruefmechanismus zum weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien entwickeln, ueber den die Vereinten Nationen 2007 entscheiden werden.

Auch ihre Zusammenarbeit im Umweltschutz wollen beide Laender verstaerken. Im Gespraech mit dem chinesischen Umweltminister Xie Zhenhua vereinbarte Bundesumweltminister Trittin die Durchfuehrung eines weiteren deutsch-chinesischen Umweltforums. Es soll Ende 2005 in Qingdao stattfinden und sich mit Fragen der Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Energiepolitik befassen. Ferner sprachen sich China und Deutschland fuer eine Staerkung des UN-Weltprogramms UNEP und fuer dessen Ausbau zu einer Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEO) aus.

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Michael Schroeren BMU

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