WWF: Umwelt gehört nicht zu den Gewinnern der Olympischen Sommerspiele in Athen

Keine Medaille für Olympia

Bei einem „Umwelt-Wettkampf“ des WWF erzielten die Olympischen Spiele 2004 in Athen selbst nur ein enttäuschendes Resultat. Der WWF hat die Spiele 2004 auf ihre Umweltverträglichkeit hin untersucht und auf einer Skala von 0 (sehr enttäuschend) bis 4 (sehr positiv) mit nur 0,77 Punkten bewertet. Überprüft wurden unter anderem die Anstrengungen zum Müllrecycling, zum sparsamen Wasserverbrauch, zur Nutzung umweltfreundlicher Energien und des öffentlichen Transportsystems sowie zum Schutz natürlicher Lebensräume. Der WWF nahm seine Beurteilung anhand der Richtlinien für „saubere und grüne“ Spiele von Sydney 2000 vor.

Mit jeweils null Punkten schnitten die Bereiche Umweltplanung, Abfallwirtschaft, Wassersparen, umweltfreundliche Technologien, Einhaltung von Umweltrechten und Landschaftsschutz ab. Je drei Punkte erzielten die Bereiche öffentlicher Verkehr und Ausbau der bestehenden Infrastruktur. Die Höchstpunktzahl erreichte ausschließlich die Förderung des allgemeinen Umweltbewusstseins.

„Umweltschutz hat bei der Planung der Olympischen Spiele in Athen leider keine ernstzunehmende Rolle gespielt“, bringt Demetres Karavellas, Geschäftsführer des WWF Griechenland, die Ergebnisse auf den Punkt. „Obwohl das Internationale Olympische Komitee den Umweltschutz als eine der tragenden Säulen des Olympia-Gedankens bezeichnet, haben die Verantwortlichen nur sehr wenig dafür getan.“ Die Chance für die Ausrichtung umweltfreundlicher Sommerspiele sei vertan worden. So habe man grundlegende ökologische Standards wie die Nutzung von Solarenergie und Recycling nur mangelhaft umgesetzt. Der WWF appelliert nun an die Verantwortlichen des griechischen Organisationskomitees und des IOC, zumindest die negativen Umweltauswirkungen für die Zeit nach der Olympiade möglichst klein zu halten.

Nach Ansicht des WWF muss das IOC dafür sorgen, dass künftige Olympiastädte nicht nur Qualitätsstandards im sportlichen Sektor, sondern auch im Hinblick auf Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung einhalten. Die Umweltschützer hoffen, dass sich die Fehler von Athen bei anderen Olympischen Spielen nicht wiederholen werden.

Media Contact

Jenni Glaser WWF

Weitere Informationen:

http://www.wwf.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer