Israel: Cannabis gegen Kriegstrauma
Soldaten müssen nicht mehr leiden
Mit einem ungewöhnlichen Mittel werden israelische Soldaten, die unter psychischen Kriegsfolgen leiden, behandelt. Cannabis soll helfen die schweren posttraumatischen Stress-Syndrome (PTSD) abzubauen, berichtet der Spiegel-Online. Der israelische Forscher Rafael Meshulam hat mit Cannabis im Tierversuch gute Erfolge erzielt, schreibt die israelische Zeitung Maariv. Der Wissenschaftler will nun auch Soldaten behandeln.
Zu den Symptomen, die der Forscher mit den Joints behandeln will, zählen vor allem wiederholte und unausweichliche Erinnerungen der traumatischen Ereignisse im Gedächtnis der Betroffenen. Bei den PTSD-Patienten kann es auch zu akuten Ausbrüchen von Angst, Panik oder Aggression bis hin zu körperlichen Gewalt gegen Familienmitglieder kommen. Solche psychosomatischen Angstzustände haben Wissenschaftler auch bei heimkehrenden amerikanischen Soldaten aus dem Irak immer wieder festgestellt. Amerikanische Psychologen haben festgestellt, dass diese Angstzustände umso häufiger auftreten, je mehr Schießereien die Soldaten erlebt haben.
Cannabis gegen verschiedene Erkrankungen als Medikament einzusetzen ist keine Neuheit, doch stoßen die Mediziner immer wieder auf juristische Probleme und Ablehnung seitens der Behörden wie erst im März 2004: Damals hatte der Kölner Verwaltungsgerichtshof „Cannabis als selbstverabreichte Schmerzmitteltherapie“ verboten. Betroffen waren davon in erster Linie Schwerkranke, die an Aids, Multipler Sklerose und Morbus Crohn litten. Allerdings waren davon nicht ausdrücklich Arzneimittel betroffen, die Cannabinoide enthalten, berichtete die Arbeitsgemeinschaft „Cannabis als Medizin“.
Erst jüngst haben Wissenschaftler festgestellt, dass Cannabis Schmerzen von Patienten mit multipler Sklerose deutlich reduziert. Die Studie unter 24 Patienten in Dänemark untersuchte den laborhergestellten Wirkstoff Dronabinol hinsichtlich seiner Wirkung auf Schmerzen.
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